through the past || l. s.

four

Nach einer schlaflosen Nacht sitzt Louis am Frühstückstisch und isst mit seinen Bandkollegen und Freunden. Liam hat extra noch einen Kaffee für ihn gemacht, denn er weiss, wie schlaflos die Nacht für Louis war.

Louis hat die halbe Nacht lang in der Vergangenheit gelebt. Sich immer wieder an Momente mit Harry erinnert.

Harry, in der er schon seit dem Beginn verliebt ist. Ja, zwischenzeitlich würde Louis von Liebe reden. Es ist so viel Zeit verstrichen, seit er diese Gefühle entwickelt hat. Selbst zum heutigen Zeitpunkt werden sie immer noch stärker. Vielleicht ist das der Grund, warum sein Liebeskummer zu Depressionen wurde und diese jeden Tag schlimmer werden.

Mit zitternden Händen greift Louis sich die Kaffeetasse und trinkt einen grossen Schluck. "Wie wäre es, wenn wir heute alle zusammen ans Meer gehen und ein bisschen schwimmen gehen?", schlägt Harry aus heiterem Himmel vor.

Liam wirft Louis bloss einen kritischen Blick zu. Louis zuckt bloss mit den Schultern. „Klingt nach einem guten Plan", wirft Zayn ein und Niall nickt zustimmend. „Nein, das klingt nach einem furchtbaren Plan", mischt Liam sich ein, nimmt den kritischen Blick aber nicht von Louis.

„Warum?", Harry schaut Liam verwirrt an und Louis zieht scharf die Luft ein.

„Weil am Meer das Wasser so salzig ist, dass unsere Haut austrocknen könnte", sucht Liam ein gutes Argument, aber jetzt sagt Louis was: „Liam, die Idee ist nicht dumm, dein Argument ist dumm."

„Ja, okay, meinetwegen", gibt Liam schliesslich nach. Dann beenden alle das Frühstück und gehen sich bereit machen. Gerade als Louis sich seine Badeshorts angezogen hat, stürmt Liam rein.

„Wie zum Fick willst du den anderen erklären, warum du einen Verband trägst?", seine Tonlage ist ernst.

„Beruhig dich, ich werde die ganze Zeit eine Jacke tragen", obwohl Louis nach wie vor müde ist, wirkt er recht locker. Seufzend gibt Liam nach und verlässt das Zimmer wieder. Demnach zieht Louis sich ein weisses Shirt und eine dünne, blaue Jacke an.

Fünfzehn Minuten später sind alle bereit und gehen los. Auf dem Weg begegnen ihnen Fans. Trotz der Tatsache, dass sie im Urlaub sind, halten sie an, reden kurz mit den Fans, machen Bilder und gehen weiter. Der Weg zum Strand ist nicht weit, es dauert bloss fünf Minuten.

Angekommen legen sie sich erstmal in den Sand auf ihre Badetücher und atmen die frische Luft ein. Louis lauscht den Wellen und setzt ein falsches Lächeln auf.

„Es ist schön hier, findest du nicht?", Harry blickte zu Louis, welcher nickte und dabei immer wieder seinen schnellen Herzschlag spürte.

Er wusste auch genau, warum sein Herz so nervös umher hüpfte. Warum es grade so glücklich war, dass es zur Aufregung wurde.

Es war wegen Harry.

Louis hatte sich in Harry verliebt.

Louis war aber von grosser Angst geplagt, seinem besten Freund diese Gefühle zu gestehen. Schliesslich fand Louis, dass Harry der beste beste Freund ist, den man nur haben konnte. Für nichts in dieser Welt würde er Harry hergeben.

Louis fühlte sich immer so lebendig mit Harry, auch wenn diese Tatsache mit den Gefühlen ihn manchmal kaputt machen konnte.

Ja, er wollte so gerne um Harrys Hals fallen und ihn einfach küssen. Einfach seine Lippen auf seinen spüren und voller Glück sprudeln, aber Louis wusste, dass dies nicht möglich war.

„Ja, es ist wirklich furchtbar schön hier... Können wir nicht öfters Urlaub machen?", erwiderte Louis und setzte sich dicht neben Harry.

„Das wäre schön, aber das würden unsere Fans uns niemals verzeihen. Sie wollen ja auch etwas von uns zu hören kriegen, das sind wir ihnen irgendwo schuldig", Harry sah verträumt in den Himmel.

Die pralle Sonne hatte den ganzen Morgen lang den Sand erhitzt, weswegen alle Menschen am Strand offene Schuhe trugen. Nur den Kindern war das wohl egal, denn sie rannten willkürlich durch den Sand und ins salzige Wasser.

Andere bauten auch fleissig Sandburgen oder sammelten Muscheln. In Italien war es halt schon wirklich schön.

„Vermutlich hast du recht", Louis lehnte sich nach hinten und stützte sich mit den Händen im beschatteten Sand ab.

„Louis?"

„Louis?!", mit diesen Worten wird Louis aus Gedanken gerissen und schaut in eisblaue Augen.

„Ja?", schaut er verwundert Niall an. „Komm, Zeit zum Schwimmen!", Niall deutet ihm an, die Jacke und das Shirt auszuziehen, doch Louis schüttelt bloss den Kopf, während er einen kurzen Blick zu Liam wirft, welcher ihn kritisch ansieht.

„Warum nicht?", Niall verschränkt seine Arme vor der Brust und schaut Louis mit einem undefinierbaren Blick an.

„Keine Lust auf schwimmen", Louis schaut kurz zu Harry, der sich im Wasser mit Zayn vergnügt. Sie albern rum, machen sich nass und scheinen viel Spass zu haben.

Das lässt Louis eifersüchtig werden.

„Wir waren schon so lange nicht mehr alle zusammen schwimmen, ach komm schon", gibt Niall nicht auf. Louis steht kommentarlos auf und läuft über den viel zu heissen Sand zum Wasser. Es ist ihm gerade so egal, dass seine Füsse bei jedem Schritt sich total brennend anfühlen.

„Du solltest vielleicht noch Jacke und Shirt ausziehen!", brüllt Niall hinterher, doch Louis kann das nicht. Schliesslich sollten nicht noch mehr sein Geheimnis an den Armen mitbekommen.

„Louis!", ruft Liam nun auch ihm hinterher, jedoch ist Louis wie in Trance. Er läuft ins Wasser rein und geht zu Zayn. Harry hört deswegen einen Moment auf, ihn nass zu spritzen und beobachtet das Geschehen.

„Willst du nicht erstmal dich fertig ausziehen?", schmunzelt Zayn, doch Louis hört ihm nicht zu. Stattdessen wirft er sich auf Zayn und drückt ihn im Wasser runter. Er hat völlig die Kontrolle über sein Handeln verloren und drückt Zayn regelrecht runter, sodass dieser keine Luft mehr bekommt.

Harry brüllt ihn an, Louis nimmt aber kein Wort wahr und drückt Zayn immer weiter runter, bis er schliesslich hochgehoben und ins Wasser geworfen wird. Sofort durchdringt das Salzwasser seine Kleidung und trifft auf seine noch frische Wunden, welche unweigerlich zu brennen anfangen. Leise keucht Louis vor Schmerzen auf. Damit erreicht er wieder die Realität und schaut zu Harry, welcher ihn böse anschaut. Zayn hingegen hustet nur vor sich hin und wirft Louis ebenfalls einen grimmigen Blick zu.

„Nicht cool, Louis", spricht Harry die Worte aus, die im selben Moment tiefer in Louis schneiden, als er selber es je könnte.