eleven

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"Bitte was?", Louis ist mehr als verwirrt.

"Du weisst es, tu nicht so scheinheilig!", ruft Niall und schnauft verbittert aus.

Heute war ein besonderer Tag. Gut, nein. Eigentlich nicht. Heute trafen sich bloss Niall und Louis zum ersten Mal alleine - ohne die anderen Jungs.

Zugegeben eigentlich war das nur Zustande gekommen, weil sie ursprünglich in der neuen Villa von allen zusammen ein bisschen was trinken wollten. Nur blöd, dass Harry, Liam und Zayn plötzlich doch wichtigere Pläne hatten.

Das störte die beiden aber nicht sonderlich.

So tranken sie alleine ihre alkoholischen Getränke. Ein Glas nach dem anderen.

Bis sie schliesslich beide total betrunken auf der Couch lagen und sich eine Komödie ansahen. Niall rückte dabei immer näher zu Louis, welcher ihn schliesslich in die Arme zog. Louis schaute entspannt den Film weiter, Niall hingegen hatte wohl andere Pläne.

Er krabbelte auf Louis' Schoss und umarmte ihn dann ganz fest. Dieser wurde dann auf Niall aufmerksam und schaute ihm in die Augen. "Jaaaa?", kicherte Louis bloss. Dann setzte Niall sein Plan um und küsste Louis.

Einfach so.

Dieser erwiderte es und grinste. So sassen sie dann weiterhin auf der Couch und küssten sich. Es wurde immer hitziger zwischen den beiden. Aber als dann fast der Film vorbei war, nahm es ein Ende.

"Warum hast du das gemacht?", verdutzt schaute Louis ihn an. "Weil ich in dich verliebt bin", grinste Niall stolz.

"Hahaha, okay", erwiderte Louis, kaufte ihm das aber nicht ab.

"Das war ernst gemeint?", Louis schaut Niall etwas entsetzt an. "Ja? Warum sollte es nicht?", nun verschränkt Niall die Arme. "Weil wir beide betrunken waren? Hätte ja sein können, dass du das einfach so im Moment behauptet hast", erwidert Louis und schaut zu Harry, welcher ihn ruhig anschaut.

"Zudem habe ich für eine andere Gefühle", fügt Louis noch hinzu, wobei er mit Absicht von einer Sie geredet hat. Dabei geht es einzig und allein um Harry, aber das will er Niall nicht antun.

"Oh, okay...", murmelt dieser in einem traurigen Ton und läuft auf Louis zu. Dann schubst er ihn gegen den Türrahmen und verschwindet schnaufend.

Louis stürzt daher zu Boden und stöhnt schmerzvoll auf, da er direkt auf seinen Arm gefallen ist. Sofort eilt Harry zu ihm und hilft ihm auf. "Alles okay?", fragt er vorsichtig nach und setzt sich mit Louis auf sein Bett.

"Ich glaube schon", Louis fühlt sich wieder schwächer und atmet tief durch. "Hast du dir wehgetan?", vorsichtig deutet Harry auf den Verband. Seufzend nickt Louis und lehnt sich sanft an Harry an.

"Geht es dir wirklich gut?", erkundigt Harry sich und legt seinen Arm um Louis.

"Ehrliche Antwort?", Louis schaut zu Harry, welcher nickt.

"Nein, nein mir geht es nicht gut. Ich fühle mich innerlich gerade so unfassbar leer. Es ist so furchtbar und tut gleichzeitig unendlich weh. Zudem bin ich voller Ängste und überdenke ständig alles, was dafür sorgt, dass ich mächtige Zweifel habe. Das ganze Überdenken ist bedauerlicherweise auch der Grund, warum es mir scheisse geht, weil es mich runterzieht. Es zieht mich runter, wie ein Wasserfall. Bloss die Landung ist nicht so angenehm wie im Wasser, nein. Es fühlt sich an, als würde ich Kopf voran auf den Boden fallen. Asphalt oder so. Ja, dann kommt immer und immer wieder ein sehr bedrückendes Gefühl. Es ist ein bisschen wie ein Schuh, der total drückt und viel zu klein ist. Es macht mich Stück für Stück kaputt und raubt mir meine letzte Hoffnung. Nun sinkt das Boot. Ich habe Selbstmordgedanken, würde mich echt gerne umbringen, aber nein, sonst sagt Liam allen, was sie nicht wissen sollten. Ausserdem will ich nicht sterben. Ich will nur dieses beschissene Gefühl in mir loswerden. Aber anscheinend geht das ja nicht. Selbst bei den Menschen, für die ich Liebe empfinde, bleibt das Gefühl bestehen. Ein Fehler und die Zweifel kommen. Sie drücken mich in ein Loch und buddeln das Loch zu. Ausbrechen kann ich nicht. Diese verdammten Zweifel sorgen dafür, dass ich niemanden an mich ranlasse und einsam sterben werde. Ja. Das haben sie schliesslich auch mit Eleanor gemacht. Jetzt bin ich alleine, fühle mich total ungeliebt und drifte mehrmals in die Vergangenheit ab, wo mehr oder weniger alles noch in bester Ordnung ist. Da ist mein Herz nicht kaputt. Da ist keine Leere, wo mich gefangen hält und die Liebe meines Lebens ignoriert mich nicht. Aber blöd. Das Leben ist wohl einfach nichts für mich und ich sollte sterben, aber ich will nicht sterben. Ich will hier bleiben, aber es macht mich alles im weiter kaputt, weil ich nie das sagen kann, was ich sagen will und so endet auch diese dumme Geschichte. Ich warte darauf, dass ich aus diesem furchtbaren Albtraum wieder erwache und das Leben nochmal leben kann. Verdammt, Harry, ich kann einfach nicht mehr und ich weiss nicht, ob ich noch länger kämpfen kann. Bitte... Rette mich... Hilf mir... Mach alles, aber lass mich bitte nicht im Stich..."

Louis blickt zu Harry, welcher Tränen in den Augen hat und Louis auf seinen Schoss in eine Umarmung zieht.

"Lou, ich... ich wusste nicht, dass das bei dir so ein Chaos ist...", murmelt er und starrt Löcher in die Luft. "Durch dich wird das Chaos etwas ordentlicher", Louis gibt Harry vorsichtig einen Kuss auf die Wange und greift sich seine Hand.

"Ich hab' dich lieb, Lou."

"Ich hab' dich auch lieb, Haz."

through the past || l. s. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt