twelve

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Es sind etwas mehr als ein halbes Jahr vergangen. Trotz der Nähe, die Harry Louis hin und wieder spendiert, geht es ihm immer noch nicht besser.

Gerade sind die Jungs in Sydney gelandet. Hier werden sie ihre ersten Konzerte ihrer On The Road Again Tour geben. Natürlich ist am Flughafen viel los, doch die Jungs gehen einfach still durch und schenken ihren Fans nicht allzu sehr Beachtung, tun sie aber auch nicht komplett ignorieren.

Louis läuft dicht hinter Harry her und setzt sich in den Van, der sie zum Hotel bringen soll. "Mach nicht so ein Gesicht, Lou, das wird schon", versucht Harry ihn etwas aufzumuntern, doch es hilft nicht grossartig.

Angekommen am Hotel teilen sie sich auf die Zimmer auf. Es gibt zwei Doppelzimmer und ein Einzelzimmer. "Louis und ich nehmen ein Zimmer", beschliesst Harry. Louis nickt bloss, da anderes wäre zwecklos.

Als die Zimmer dann aufgeteilt sind, können die Jungs für einen Moment chillen. Louis sitzt mit Harry in deren Zimmer und ist ein wenig an seinem Handy. Er muss sich gerade darauf konzentrieren, seine dunklen Gedanken abzuwehren.

Ihre Fans müssen nicht wissen, wie schlecht es Louis geht.

Es ist nur leider nicht so einfach, wie man es denken könnte. Immer wieder spürt Louis diese Hoffnungslosigkeit und muss sich alleine aus der Scheisse holen. Aber auch das gelingt ihm nicht immer.

Zwar gelingt es ihm recht gut, seine Rolle zu spielen, aber einfach ist es nicht. Es tut umso mehr weh, je mehr er sich hinter seinem Ich verstecken versucht. Klar, Liam und Harry sind gute Stützen, aber es reicht einfach nicht.

Louis muss selber den Willen fürs Leben wiederfinden.

Sich von den anderen abhängig zu machen bringt ihn auch nicht weiter.

Nein, es macht das Ganze teilweise auch noch schwerer und schlechter.

"Du schaffst das", Harry blickte zu Louis, welcher tapfer nickte. "Du hast recht, ich weiss nicht, was ich hier wieder für einen Aufstand mache, wir machen das schon seit über einem Jahr."

Zufrieden nickte nun auch Harry und zog Louis kurz in eine Umarmung. "Dann los, gleich ist unser Einsatz", Harry drückte Louis sein Mikro in die Hand.

Louis schüttelt kurz den Kopf und schaut zu Harry, welcher ihn wohl schon eine Weile zu beobachten scheint. "J..ja?", krächzt Louis und reibt sich mit den Händen müde die Augen. "Nichts, du wirkst nur irgendwie... verloren", findet Harry und Louis seufzt.

"Vielleicht wegen den Schlagzeilen, die sich seit dem ganzen immer wieder häufen...", gibt Louis leise von sich. "Du meinst, jene, die vermuten, dass mit dir etwas los ist?", hackt Harry vorsichtig nach und Louis nickt bloss.

"Du konntest aber auf den letzten Interviews und Konferenzen diese Vermutungen recht gut widerlegen", Harry erhebt sich vom Bett und streckt sich. "Ja, aber was, wenn es wieder aufkommt? Wenn ich auf dem Konzert zusammenbreche oder so?", äussert Louis seine Ängste und seufzt erneut.

"Du wirst das schon hinkriegen, da bin ich mir sicher", erwidert Harry und streckt ihm seine Hand entgegen. Louis nimmt diese an und steht somit auf. "Du schaffst das", Harry zieht Louis in eine sanfte und innige Umarmung, welche er erwidert.

Dann begeben sie sich auf den Weg zum Van, der sie zur Konzerthalle bringen soll. Auf der Fahrt ist es recht still, was Louis ein ungutes Gefühl gibt. Er schaut zu Niall, welcher ihn verwundert ansieht.

Niall ist zum Glück über die Abfuhr gut hinweggekommen.

Er giftet zwar manchmal Harry an, aber auch das nimmt ab.

Angekommen in der Konzerthalle machen die Jungs sich fertig. Liam geht mit Louis noch mal die Setliste durch. Nun ist es so weit und sie starten das Konzert mit Clouds.

Louis schlägt sich recht gut und legt eine wunderbare Show ab. Durch die Fans vergisst er beinahe, dass er eigentlich ziemlich krank ist. Aber es läuft soweit alles gut. Na ja, fast.

Irgendwann findet es Liam wohl witzig, Louis nass zu machen und natürlich artet das in einer dicken Wasserschlacht aus, wobei es schon ironisch ist, dass die beiden trotzdem noch ganz normal performen.

Die anderen Jungs versuchen das natürlich zu ignorieren, auch wenn es ziemlich lustig aussieht. Da die ganze Bühne aber doch rutschig ist, rutscht Louis mehr oder weniger elegant aus und fällt aufs Maul.

Zunächst liegt Louis lachend am Boden, doch merkt er schnell, dass etwas nicht stimmen kann, da urplötzlich all ihre Fans verstummen. Dann realisiert er auch, warum, da bei seinem Sturz seine Pulliärmel nach hinten gerutscht sind und alle seinen Arm sehen konnten.

Seine gute Laune verschwindet augenblicklich und er nimmt nichts mehr wahr.

Etwas gedämpft hört er noch, wie Liam ganz spontan vorzeitig das Konzert beendet, dann gehen die Lichter aus und Louis wird hochgehoben. Somit wird er in den Backstagebereich gebracht, wo er auf die Couch gelegt wird.

Mühsam versucht er sich aufzusetzen, doch sein Körper lässt dies nicht zu. Er fühlt sich einfach viel zu schwer an. Louis schliesst seine Augen, doch seine Gefühle schlagen auf ihn ein. Sie tun es immer wieder und auch seine Angst wächst immer weiter.

„Lou", nimmt er Harrys Stimme wahr und schaut zu ihm. Harry hat sich vor die Couch gekniet und schaut Louis vorsichtig an. „Lou, alles gut, ich bin hier", Harry legt seine Hand an Louis' Wange, welcher dadurch etwas ruhiger wird.

„Sie hätten es nie sehen dürfen", flüstert Louis und atmet frustriert aus. „Ich weiss, Engel", murmelt Harry und streichelt mit seinem Daumen Louis' Wange.

„Ich bin da für dich."

through the past || l. s. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt