thirdteen

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Nach einer knappen Stunde geht die Türe auf und Liam tritt ein. Sein Gesicht ist kreidebleich und sein Ausdruck undefinierbar. Zwischenzeitlich sitzt Louis auf der Couch und Harry neben ihn.

Louis will sich nicht ausmalen, was das Ganze nach sich ziehen wird. Es sind zwar nur Narben, aber sie sind deutlich sichtbar, zudem ist es noch zu früh, da irgendetwas überzutätowieren.

"Ich habe mit unserem Management telefoniert", bringt Liam bloss nach kurzem Schweigen raus und das ungute Gefühl in Louis macht sich weiterhin breit. Nervös kratzt er sich an den Armen und ist total kaltschweissig.

"Sie wollen die Tour unterbrechen und wir sollen zu einer Konferenz nach London kommen", spricht Liam weiter und wirft Louis einen Blick zu. Im selben Moment klingelt sein iPhone, welches er nach kurzem Zögern in die Hand nimmt und sieht, dass seine Mutter anruft.

Dann nimmt er ab und hält sich das Gerät an den Ohr.

"Louis, Schatz, ist alles in Ordnung bei dir?", erklingt die sanfte Stimme seiner Mutter und Louis seufzt. "Hey Mama", erwidert er bloss und schaut kurz zu Harry, welcher sanft einen Arm um ihn legt.

"Bei mir ist alles gut, mach dir keine Sorgen", redet Louis weiter und schliesst die Augen kurz. "Louis, wir alle haben die Bilder gesehen. Dein Arm sieht ja furchtbar aus... Was ist los? Wann hat das angefangen?", Louis muss feststellen, dass seine Mutter mit Sicherheit nicht hinters Licht zu führen ist.

"Es ist etwas kompliziert, weisst du", antwortet Louis darauf und versucht stark zu bleiben. Er gibt sich wirklich viel Mühe, nicht in Tränen auszubrechen. "Warum hast du nichts gesagt? Wir wären doch alle da für dich gewesen", spricht seine Mutter weiter.

Louis steht auf und verlässt den Raum. Er sieht im Augenwinkel noch, wie Harry ihm hinterher gehen will, aber von Liam abgehalten wird.

"Das weiss ich doch, aber es war einfach nicht einfach für mich, ich hab' ja auch mit niemanden aus der Band geredet", fährt Louis fort. "Was ist denn los? Willst du mir das erzählen?", will seine Mutter wissen.

"Es geht um Harry", Louis blickt zur Wand und dann auf den Boden. "Wer denn auch sonst", erwidert seine Mutter und Louis kann sie seufzen hören. "Was soll das denn heissen?", Louis ist etwas verwirrt, bleibt aber geduldig.

"Wir wissen doch alle, dass Harry schon immer etwas besonderes für dich war. Alleine, wie du ihn früher zumindest immer angeschaut hast, wie lebendig du gewirkt hast, wenn du bei ihm warst und dann hat er aus dem Nichts quasi dir die Freundschaft gekündigt, weil die Fans in euch ein Paar gesehen haben. Aber weisst du was? Für dich mag es zwar respektlos sein, wenn man sowas denkt, aber die besten Freundschaften sind eben genau die, wo das der Fall ist. Wo alle denken, dass man zusammen ist, obwohl man es nicht ist und somit hat dir seit diesem Tag ein sehr guter Freund gefehlt", erklärt ihm seine Mutter.

"Das Ding ist, dass ich seit einer Ewigkeit Gefühle für ihn habe und dann ist er noch auf maximalen Abstand und das hat mich einfach immer mehr kaputt gemacht, ich schätze, ich wusste mir irgendwie einfach nicht anders zu helfen", gesteht Louis und atmet wieder aus.

"Nun, wenn du dich jemals wieder so schlecht fühlst und du das Gefühl hast, niemand ist da für dich, dann ruf mich an, ja?", sagt ihm seine Mutter. Dann beendet er den Anruf und atmet aus.

Langsam geht Louis wieder zu den anderen zurück, welche sich auf den Weg zum Hotel machen wollen. Demnach steigen alle in den Van ein und werden zum Hotel gefahren. Dort verzieht sich Louis leise in sein Zimmer, dicht gefolgt von Harry.

„Lou", ruft dieser den Namen des Älteren, doch Louis zeigt keine Reaktion. Er öffnet die Türe zu ihrem Zimmer und lässt sich müde auf dem Bett fallen. Er liegt mit dem Bauch auf dem Bett und atmet tief durch. Dann spürt er, wie sich Harry dazulegt und ihn vorsichtig auf seine Brust zieht.

„Geht es dir gut?", fragt Harry vorsichtig nach und schaut zu Louis, der ihn in die Augen schaut und langsam mit dem Kopf schüttelt.

„Ich will, was ich nicht haben kann", flüstert er leise und schliesst die Augen.

„Das ist scheisse, kann ich dir denn irgendwie helfen?", will Harry ebenso leise wissen und legt seine Arme fest um Louis.

„Ich glaube nicht", murmelt Louis und atmet Harrys Körpergeruch ein. Anschliessend entspannt er sich etwas, da er wirklich sehr die Nähe zu Harry geniesst.

„Lou?", wirft dieser dann leise ein. Louis bewegt sich nicht und drückt fester sein Gesicht in Harrys Halsbeuge. „Uhm, was meinst du mit du willst, was du nicht haben kannst?", stellt Harry dennoch seine Frage.

„Das ist kompliziert zu sagen", murmelt Louis gegen seine Halsbeuge und atmet aus. „Es geht also um jemanden", schlussfolgert Harry aus dem Nichts.

„Und wie kommst du drauf?", Louis hebt nun seinen Kopf leicht an.

„Na ja, wenn es um einen Gegenstand gehen würde, gäbe es kein 'kann ich nicht haben'", erklärt Harry und schaut zu Louis runter.

„Kann es sein, dass diese Person der Grund für deine Probleme ist?", hakt er weiter nach und nun seufzt Louis. Dann nickt er langsam und schaut Harry direkt in die Augen. Dieser scheint kurz zu überlegen und erwidert Louis' Blick.

„Wer ist es denn?"

„Will ich dir nicht sagen", nuschelt Louis und senkt den Blick. Daraufhin erklingt Harrys tiefes Lachen.

„Ach, Lou, ich bin doch nicht dumm", lacht er bloss, weshalb Louis wieder zu ihm schaut und ihn verwirrt anschaut.

„Ich bin es, oder?", äussert Harry seine Vermutung.

Louis läuft Rot an und vergräbt wieder sein Gesicht in Harrys Halsbeuge. Er ist sich nicht sicher, ob er Harry anlügen soll oder es zugeben soll. Entweder es endet gut oder schlecht. Und da es anscheinend ja sehr offensichtlich zu sein scheint, weiss Louis nicht, ob Harry ihm eine Lüge abkaufen würde.

„Ja, Harry."

through the past || l. s. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt