Kapitel 8

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Etwas Schweres lag auf meinem Brustkorb, was mir das Atmen erschwerte. Schläfrig öffnete ich die Augen, um der Ursache auf den Grund zu gehen, und entdeckte einen Arm, der sich um mich geschlungen hatte. Ich folgte ihm bis zu seinem Besitzer hoch und blickte über die Schulter direkt in Ushijimas schlafendes Gesicht.

Er schmiegte sich mit seinem großen warmen Körper an mich und hatte dabei sein muskulöses Bein besitzergreifend auf meinen Oberschenkel gelegt. In der kleinen Kuhle dazwischen schmiegte sich mein Hintern an seinen Schritt, wo sich etwas Hartes gegen mich drückte.

Ich hatte keine Ahnung, wann wir uns in diese großer Löffel - kleiner Löffel-Position gelegt hatten. Aber es fühlte sich perfekt, warm und kuschelig an, als gehörte ich genau dorthin, und so schmiegte ich mich noch etwas enger an ihn.

Liebevoll fuhr ich mit meinen Fingerspitzen Ushijimas Unterarm entlang, während der Regen gegen das Fenster über unseren Köpfen trommelte. Das Geräusch erfüllte den ganzen Raum.

Vorsichtig hob ich meinen Kopf, um auf den Radiowecker zu schielen, der auf meinem Nachttisch stand. Es war 6:30 Uhr und ich war mir nicht sicher, wann Ushijima seine Praxis in der Klinik öffnete, aber ich konnte mir vorstellen, dass er vor seinem Arbeitsbeginn nach Hause wollte, um sich umzuziehen.

Noch fünf Minuten, dachte ich und rieb verspielt meinen Po etwas fester gegen seinen Schritt. Was ich da spürte, war groß, prall und dick, aber das überraschte mich nicht. Bei seiner Statur und den großen Händen, war eine gewisse Größe zu erwarten gewesen.

Iwaizumi war auch überdurchschnittlich bestückt gewesen und hatte Morgensex geliebt. An unseren freien Wochenenden hatte er immer die Gelegenheit ausgenutzt, um im sanften Morgenlicht mit mir zu schlafen.

Dabei hatte er kein Schamgefühl gezeigt. Für mich hingegen war es zu Beginn gewöhnungsbedürftig gewesen und ich bevorzugte die ersten Male mit ihm im Schutze der Nacht, wo ich mich an ihn und seinen Körper gewöhnen und lernen konnte, ganz loszulassen. Doch nach einiger Zeit bestand Iwa-chan förmlich darauf, mich auch im Hellen zu lieben.

Kaum war die Sonne durch die Vorhänge unserer Studentenwohnung geschienen, hatte er sämtliche Decken und Kissen vom Bett entfernt und sich so eine saubere Bühne geschaffen.

Im Zentrum lag ich nackt unter ihm. Seine Lippen hatten jeden Zentimeter meiner Haut geküsst und er hatte sich viel Zeit genommen, um mich vorzubereiten. Erst dann war er vorsichtig in mich eingedrungen und wir hatten uns lange und ausgiebig geliebt.

Noch lange danach hatte er mich fest in seinen Armen gehalten, während unsere Körper immer noch miteinander verbunden waren, als wären wir eins. Ich hatte auch nie daran gezweifelt, dass es zwischen uns mal anders sein würden, denn ich war fest davon überzeugt gewesen, dass das, was wir miteinander teilten, für immer sein würde.

Aber jetzt war es Vergangenheit, nur noch eine schöne Erinnerung in meinem Kopf, und zum ersten Mal seit Monaten tat es nicht weh, an Iwaizumi zu denken - was wohl an Ushijima lag, der mir den Halt gab, den ich gerade brauchte.

Mein Herz hämmerte laut und das Ding in meiner Brust erwachte zum Leben, was mein Herzklopfen augenblicklich verschlimmerte. Aber ich kämpfte nicht mehr dagegen an, ließ es fei und spürte wie die feinen Risse in der Mauer, die ich um mein Herz errichtet hatte, zu großen Löchern wurden.

Es war okay, sagte ich mir, denn es fühlte sich richtig an, mit ihm hier eng umschlungen zu liegen.

Ushijima schlief immer noch tief und fest. Sein warmer Atem kitzelte mich im Nacken, doch der Wecker zeigte nun schon 6:45 Uhr an und ich seufzte ergeben, als ich mich dazu durchrang, ihn nun doch aufzuwecken. „Ushijima", flüsterte ich und berührte ihn sanft am Oberarm. „Du musst aufwachen."

Fallen StarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt