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Schon zwei Tage später war es soweit: Heute würde Katie ihrer Mutter eine Niere spenden. Andy nahm gerade Katies Tasche, um sie dann ins Krankenhaus zu bringen. Das Team hatte die nächsten zwei Tage eh frei. Sie kamen am Krankenhaus an, alle waren im Wartebereich. Katie lächelte, als sie ihre Kollegen sah. "Schön, dass ihr da seid", sagte sie. Meredith kam zu Katie und sah kurz die anderen lächelnd an. "Wir wären bereit, doch vorzubereiten", sagte sie. Katie hatte Liana auf dem Arm und küsste die Wange ihrer Nichte. "Bis später mein Schatz", sagte sie und reichte Liana dann zu Robert. Andy würde Katie erstmal noch begleiten. "Zieh dich um, die Schwestern holen dich dann ab. Wir beide sehen uns im OP", Meredith lächelte, Katie nickte nur und zog dann das OP-Hemd an, sie saß im Schneidersitz auf dem Bett. "Bist du wirklich sicher, dass du das machen willst?", fragte Andy und setzte sich auf die Bettkante. "Ja... ich... ich hasse sie. Es ist wirklich Hass, was ich empfinde. Aber ich bin kein Unmensch. Ich kann sie dennoch nicht sterben lassen und am besten noch zusehen", Katie drückte Andys Hand. Andy breitete ihre Arme aus, Katie nahm die Umarmung an. Andy küsste sanft Katies Wange. "Bau keinen Mist da drin", sagte sie besorgt. "Ich hab dich oft genug notfallmäßig hier gehabt ...", man hörte Sorge in Andys Stimme. "Süße, das ist eine Routine OP. Vor allem für Meredith. Es wird sicherlich alles gut gehen", Katie hielt Andy fest. "Mit Sicherheit", die Schwestern kamen rein, Katie legte sich etwas nervös hin. Sie war noch nie wach, wenn sie in den OP gebracht wurde, das erste mal bekam sie es so mit. Andy hielt ihre Hand, bis zu der Tür, an der sie nicht mehr weiter gehen durfte. "Ich liebe dich, Katie", sagte sie. "Ich liebe dich auch!", antwortete Katie, dann schlossen sich die Türen.
Andy ging zu den anderen und setzte sich hin. Liana kletterte auf Andys Schoß und kuschelte sich an sie. "Ist Tante Katti krank?", fragte Liana. "Nein... aber sie hilft jemand anderen, der krank ist", antwortete Andy und küsste Lianas Kopf. "Ich will zu Tante Katti", sagte Liana und legte ihren Kopf auf Andys Brust. "Bald kannst du zu ihr und mit ihr kuscheln", versprach Andy und sah dann Robert an. "Es wird sicherlich alles gut gehen", sagte er.
2 Stunden, die Andy vorkamen, wie eine Ewigkeit, dauert das Warten, bis Meredith endlich kam. Andy stand sofort auf. "Die OP ist sehr gut verlaufen. Katie geht es sehr gut und ihrer Mutter auch. Die finalen Handgriffe finden da gerade noch statt. Katie schläft noch, aber ich bringe sie zu ihr. Heute Abend kann sie schon was trinken, feste Nahrung bekommt sie ab morgen. Wir behalten sie ein paar Tage zur Beobachtung hier, aber ich denke, es wird ihr schnell wieder gut gehen", erklärte Meredith. "Kann ich kuscheln?", fragte Liana. Andy sah Meredith an. "Du kannst dich auf diese Seite legen", Meredith klopfte auf die Bettkante. "Deine Tante freut sich sicherlich, wenn sie wach wird und du in ihrem Arm liegst", Meredith lächelte. "Danke", sagte Andy leise. "Schon gut", Meredith ging. Andy saß am Bett und hielt Katies Hand. Robert saß gegenüber von Andy, auf der Seite wo Liana lag. Carina und Maya saßen am Tisch, Vic und Travis standen am Fenster. Ben war gerade bei seiner Frau, er kam jetzt rein, hatte Wasser für alle dabei. "Mirenda ist jetzt auch fertig mit der OP. Aktuell sieht alles gut aus und Elena ist stabil", sagte er, als er Andy eine Flasche reichte. "Danke", sagte sie leise. "Schon gut", Ben lächelte und sah zum Bett. "Dass sie das wirklich getan hat", sagte Andy irgendwann. "Sie hat selber gesagt, sie ist zu gut um Mama sterben zu lassen", ergänzte sie. "Was sie tut ist unglaublich", stimmte auch Travis jetzt zu. Andys Augen füllten sich mit Tränen, sie beobachtete Katie, die langsam wach wurde. "Hey", Andy richtete sich etwas auf. "Ist alles ok?", fragte Katie. "Die OPs sind gut verlaufen ... ich war noch nicht bei ihr. Du bist erstmal wichtiger", sagte Andy ehrlich. "Aber es geht ihr gut. Sie ist stabil. Und du auch", Andy legte ihre Hand an Katies Wange, die zur anderen Seite sah. Liana war eingeschlafen und lag ganz entspannt bei Katie. Katie lächelte müde. "Versuch zu schlafen", sagte Andy. Katie schloss erschöpft die Augen.
"Vielleicht solltest du mal rüber gehen", sagte Robert irgendwann und sah Andy an. "Ich kann nicht. Ich kann nicht von Katie weg, um bei Mama zu sein. Katie ist... sie steht an erster Stelle", Andy konnte Katies Hand nicht loslassen. "Ich werde gehen", Ben sah Andy an. "Danke", sagte Andy unsicher. "Ist schon gut", Ben lächelte und ging aus dem Raum. Katie verschlief fast den ganzen Tag. Irgendwann wurde sie wieder wach. Liana saß auf Mayas Schoß am Tisch und Malte, Andy immer noch am Bett, Vic und Travis gegenüber. Robert und Ben waren gerade nicht da. "Hey süße, wie geht es dir?", fragte Andy, als Katie wach wurde. "Ich hab Durst", gab Katie zu. "Hier", Andy reichte Katie was. "Danke", sie legte ihren Kopf wieder ab, als Meredith rein kam. "Hey", sagte sie lächelnd. "Hey", antwortete Katie. "Wie fühlst du dich?", wollte Meredith wissen. "Müde ... mir ist etwas schwindelig. Aber sonst..", gab Katie zu. Andy sah sie sofort besorgt an. "Das kommt mit Sicherheit von der Narkose. Versuch zu schlafen. Die OP ist sehr gut verlaufen, deine Werte sehen super aus", sagte Meredith zufrieden. "Wie geht es Elena?", wollte Katie jetzt wissen. "Soweit gut. Sie schläft viel, aber ihr Körper nimmt deine Niere erstmal gut an.", antwortete Meredith. "Danke", Katie schloss die Augen, sie schlief immer nur kurz ein.
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Katie saß an der Bettkante, sie hatte sich gerade fertig gemacht, Andy packte noch ihre Tasche zu Ende. "Bereit?", fragte Andy. Katie nickte und stand auf, sie war noch etwas geschwächt, hatte die Narkose nicht so gut verkraftet und dadurch viel gelegen.
"Andy... Katie", sie gingen an einer offenen Tür vorbei, die zu Elenas Zimmer gehörte. Katie blieb stehen und sah Andy an. "Komm", sie gingen in den Raum. Elena streckte Katie ihre Hand hin. "Danke", sagte sie. Katie blieb relativ nah an der Türe stehen. "Ist okay", sagte Katie. "Bist du okay? Geht es dir gut?", fragte Elena. "Es geht.", antwortete Katie knapp. "Und dir?", fragte Andy jetzt und sah Elena an. "Mir geht es gut. Die Werte werden besser. Katie, ich weiß nicht, wie ich dir danken soll", sagte Elena jetzt. "Versuch einfach nie wieder Kontakt zu mir aufzunehmen. Ich habe dir oft genug gesagt, dass ich das nicht will. Verschwinde aus meinem Leben. Das wäre der größte Dank", sagte Katie ehrlich. Andy erkannte ihre Schwester kaum wieder, wenn es um Elena ging. "Es tut mir leid. Alles tut mir unendlich leid. Aber ich kann dir das nicht verübeln. Du hast mit allem recht und ich... Ich werde euch nie wieder kontaktieren. Danke für ... danke, dass du mich gerettet hast", sagte Elena. Katie sah jetzt Andy an. "Ich will nach Hause", sagte sie. "Okay", Andy und Katie machten sich auf den Heimweg.
Katie ging ins Haus und ließ sich erschöpft aufs Sofa sinken. "Leg dich hin, ruh dich aus", Andy stellte Katies Tasche ab und faltete die Decke auseinander, um sie auf Katie zu legen. "Danke", Katie sah Andy erschöpft an. "Ruh dich aus", Andy lächelte. "Kannst du zu mir kommen?", fragte Katie. "Sicher", Andy setzte sich aufs Sofa. "Was ist los?", fragte sie, während sie sanft durch Katies Haar strich. "Weiß nicht...", gab Katie zu. "Ich bin ... es wirbelt ziemlich viel auf.", sagte sie. "Ich kenne dich so nicht, wie du bist, wenn es um Mama geht", sagte Andy leise. "Ich erkenne mich selbst nicht. Ich habe wirklich versucht, das hinten anzustellen. Ich habe wirklich versucht den Gedanken zu fassen, ihr eine Chance zu geben. Aber... es ging einfach nicht. Die Erinnerung an früher hat es verdrängt.", sagte Katie. "Ich kann das verstehen... du hast so viel Gewalt erleben müssen. Ich wäre auch sauer, wenn jemand es hätte verhindern können, es aber nicht getan hat", Andy spielte weiter mit Katies Haaren. Katie drehte ihren Kopf, sodass sie ihr Gesicht gegen Andy drückte und fing leise an zu weinen. "Ich bin so dankbar hier zu sein", wimmerte sie leise. "Ich bin dankbar, dass du hier bist", Andy küsste Katies Schläfe. "Ich liebe dich. Es ist Vergangenheit. Es wird immer zu dir gehören. Aber es ist Vergangenheit", sagte Andy. Katie nickte, sie beruhigte sich, regte sich kaum. "Danke", flüsterte sie leise. "Ist gut, liebes. Alles ist gut. Versuch zu schlafen. Ich halte dich. Hab keine Angst..", Andy kannte Katie, wie niemand anderes sie kannte. Sie wusste, wann Katie Angst vor Albträumen hatte, wann es ihr gut ging und wann nicht. Sie konnte sie lesen, indem sie ihrer Schwester nur in die Augen sah. Katie war dankbar dafür, dass sie Andy hatte. Katie dachte genau darüber nach und drückte sich noch etwas fester an Andy. "Ich liebe dich so", sagte sie leise. Andy sagte nichts, sie ließ Katie einfach in Ruhe.

Seattle Firefighters - FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt