65

217 6 0
                                    

Katie und Andy waren gemeinsam einkaufen. "Du siehst nicht gut aus, süße, ist alles in Ordnung?", fragte Andy. "Ja, geht schon, hab etwas Kreislauf", meinte Katie. Sie hatte Schweißperlen auf der Stirn, ihre Atmung war sehr flach, Andy beobachtete ihre Schwester. Es war ein sehr heißer Sommer, die beiden gingen aus dem klimatisierten Laden zum Auto, Katie ging sehr langsam und half Andy dann die Einkäufe ins Auto zu laden, sie trat einen kleinen Schritt zurück. "Katie, was ist?", fragte Andy wieder besorgt, aber Katie antwortete nicht, stattdessen musste Andy beobachten, wie ihre Schwester zu Boden sank. "Katie!", Andy hockte sich hin, sprach Katie an, griff nach ihrem Handy, um einen Rettungswagen zu rufen. Katie kam gerade etwas zu sich und griff nach Andys Hand. "Andy.. ich bin schwanger. 7. Woche", sagte sie leise. "Vic", Katie schloss die Augen wieder. Andy rief Vic auf den Weg ins Krankenhaus an, kurz nach ihr kam auch Katies Frau. Andy stand sofort auf. "Was ist mit ihr? Gehts dem Baby gut?", fragte Vic aufgebracht. "Sie hat eine Eileiterschwangerschaft. Dr. Montgomery ist hier und operiert sie gerade", erklärte Andy. Vics Augen füllten sich mit Tränen. "Das war der fünfte Versuch, Andy. Wir wollten euch überraschen, jedes Mal kurz bevor wir es euch sagen wollten, hat sie das Baby verloren", sagte Vic weinend. Sie stützte die Ellbogen auf die Knie und den Kopf auf die Hände. Andy strich Vics Rücken rauf und runter. "Das tut mir so leid", sagte Andy.
Michelle war zufällig gerade in Seattle und kam auf Andy und Vic zu, die beiden standen sofort auf. "Die OP ist gut verlaufen, Katie ist im Zimmer, ich bringe euch zu ihr. Euer Verlust tut mir wirklich leid", sagte Michelle. Vic nickte dankend und folgte der Ärztin in Michelles Zimmer, die noch schlief. Vic setzte sich ans Bett und griff sofort nach Katies Hand. Leise weinte sie etwas. Sie küsste sanft Katies Hand. Andy stand noch an der Tür und beobachtete Vic, die nach kurzer Zeit hoch sah. "Setz dich bitte, Andy. Es tut mir leid, dass du es so erfahren hast. Wir wollten euch überraschen", sagte Vic leise. "Ist ok", Andy sah zu Katie, die langsam wach wurde. "Vic?", fragte Katie. "Ich bin hier", Vic stand auf und lehnte sich etwas über Katie, küsste sanft ihre Stirn. Katie sah dann zur anderen Seite zu Andy und suchte nach ihrer Hand, die Andy dann auf Katies legte. "Tut mir leid, Andy", sagte Katie leise. "Ist gut, das muss es nicht.", sagte Andy.
Irgendwann kam Michelle rein, verwundert sah Katie ihre Freundin aus LA an. "Hey Katie", sagte Michelle und setzte sich auf die Bettkante. "Du hattest eine Eileiterschwangerschaft. Ich hab operiert, du hast die OP gut überstanden und wirst noch die Chance haben, ein Baby zu bekommen", erklärte Michelle. Katies Augen füllten sich mit Tränen. "Ich kenne das Gefühl. Ihr werdet euer Wunder noch bekommen. So hart die Zeit ist und so schwer die Verluste auch sind. Ihr werdet das durchstehen und ihr werdet glücklich werden", sagte Michelle. "Ich hab in deiner Akte gelesen, welchen Arzt du hast. Der war vorher in LA und es war mein Arzt. Ich will ihm nichts vorwerfen, aber erst nachdem ich gewechselt habe, hat es geklappt. Bei ihm hatten wir vier versuche. Bei Naomi einen, Derek war unser fünfter Versuch, der erste bei Nae und es hat sofort geklappt.", erzählte Michelle. Katie weinte leise, auch Vic war sichtlich geschockt.
"Ihr könnt gerne nach LA kommen. Naomi oder mein Dad sind die besten im Bereich der Fertilitätsmedizin und sie können euch das Happyend schenken.", sagte Michelle. "Wir brauchen Zeit", sagte Katie leise. "Das ist auch vollkommen ok. Aber ihr könnt euch jederzeit melden. Und jetzt ruh dich aus, schlaf etwas. Ich denke morgen oder übermorgen kannst du nach Hause", Michelle stand auf. "Danke Michelle", sagte Katie noch. Michelle nickte und verließ dann das Zimmer. Vic legte sich neben Katie, die ihren Kopf auf Vics Brust legte und zu weinen anfing. "Sch, mein Schatz. Versuch dich auszuruhen", sagte Vic, ebenfalls mit Tränen in den Augen. "Es wird alles gut. Wir werden das schaffen", war Vic sich sicher. Katie weinte sich erschöpft in den Schlaf. Vic weinte auch leise, Andy griff nach Vics Hand die auf Katie lag. Vic sah Andy an. "Ihr seid nicht allein. Alles wird gut werden", flüsterte Andy. Vic nickte weinend, ein Schweigen trat ein.
Als Robert am Nachmittag gemeinsam mit Liana kam, war Katie wach, die Stimmung war deutlich angespannt, keiner sagte irgendwas. Unsicher sah Liana ihren Vater an, der nur eine Kopfbewegung zum Bett machte. Über Andys Schoß kletterte Liana zu Katie ins Bett und kuschelte sich feste an sie. Katie reagierte nicht wirklich, sie lag auf der Seite, schloss in dem Moment die Augen, mehr Reaktion kam nicht. Vic stand am Fenster und starrte in den Krankenhausgarten, Andy saß am Bett und hatte ihre Hand auf Katies liegen.
Robert nahm einen Stuhl und setzte sich neben seine Frau. Er sah Katie an, legte dann seine Hand auf Andys Oberschenkel, die sich in seinen Arm lehnte. Robert küsste Andys Kopf und ließ seine Lippen daran liegen.
🚨
Vic holte Katie gerade ab, Andy und Robert waren arbeiten, Liana im Kindergarten. "Leg dich hin, Schatz. Ich mache schnell die Wäsche an und komme dann zu dir", sagte Vic. Katie nickte nur, legte sich erschöpft aufs Sofa. Sie redete kaum, schwieg die meiste Zeit. Vic kam zu ihr und legte sich mit aufs Sofa. Katie drehte ihr den Rücken zu. "Schatz", sagte Vic leise. "Nicht", Katie unterdrückte das weinen. "Lass es raus, Schatz", sagte Vic. Katie verfiel in alte Muster, Vic kannte sie so nicht. Sie hatte diese Extremer nie erlebt, weil Katie es auf der Arbeit nie so gezeigt hat. Katie fing an zu weinen, regelrecht zu heulen. Vic legte ihre Arme um Katies Körper, die sich feste an ihre Frau schmiegte. "Tut mir leid", wimmerte Katie. "Sch", machte Vic und auch sie weinte leise. Die beiden verweilten so dort, bis Robert und Andy mit Liana nach Hause kamen. Liana lief hoch in ihr Zimmer, Robert ging duschen, Andy sah kurz ins Wohnzimmer. "Esst ihr mit?", fragte sie vorsichtig. "Kein Hunger", sagte Katie leise. "Schatz, du solltest eine Kleinigkeit essen... dein Körper braucht das", meinte Vic. "Ich kann nicht", sagte Katie nur. Vic sah besorgt zu Andy. "Ist okay. Isst du gleich was?", fragte Andy. Vic nickte nur und sah dann wieder Katie an, die irgendwann einschlief. Vic stand auf und trat zu Andy in die offene Küche. "Was soll ich tun Andy?", fragte Vic sichtlich besorgt. "Sei da. Sie versucht eine Fassade hochzuhalten, auch, wenn sie weint. Es wird der Tag kommen, an dem sie es nicht mehr schafft und entweder wirst du dann bei ihr sein, oder ich. Und dann liegt es an uns, sie aufzufangen. Wir müssen ihr zeigen, dass wir da sind. Und Vic, auch du solltest es nicht in dich hineinfressen. Es waren auch deine Kinder", sagte Andy. Vics Augen füllten sich mit Tränen. "Wir sind auch für dich da. Du bist jetzt ein Teil dieser Familie und das wichtigste für uns ist der Zusammenhalt. Und wir halten auch dich", Andy zog ihre Schwägerin in ihren Arm. "Ich hab sie nie so glücklich gesehen, wie mit dir und ich bin froh, dass sie dich hat. Aber für dich ist es nicht gesund, die Starke zu spielen", Vic fing regelrecht zu heulen an, sie konnte es nicht mehr zurückhalten, Andy hielt sie feste, bis sie sich beruhigte.

Seattle Firefighters - FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt