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"Wollen wir zur Wache fahren? Ich will mal was anderes sehen", fragte Katie, die mit Andy im Garten saß, die Kinder lagen mit Spielzeug im Laufstall und natürlich im Schatten. "Das ist eine gute Idee. Das Team freut sich sicherlich zu sehen, wie groß und stark Michelle geworden ist", Andy lächelte. "Ich bin so dankbar, dass sie sich so gut entwickelt.", Michelle stand auf und nahm die kleine auf ihren Arm, sie war neugierig, aufgeweckt und man merkte ihr nichts von ihrem schwierigen Start ins Leben an. Andy trat neben Katie, Michelle streckte ihre Arme sofort ihrer Tante entgegen. "Möchtest du zu mir kommen, mein Schatz?", Andy hielt lächelnd die Arme hoch, Michelle streckte sich noch mehr in ihre Richtung. Andy nahm sie von Katies Arm und küsste sie sanft auf die Wange. Michelle lehnte sich also zu Ryan. "Dann musst du wohl zu mir kommen", Ryan war deutlich größer und einfach "mehr", als Michelle. Er war ja auch schon deutlich weiter entwickelt, als seine Cousine. Ryan fing sofort an mit Katies Haaren zu spielen, das machte er zur Zeit am liebsten. Die Schwestern machten die Kinder fertig und setzten sie dann ins Auto, um zur Wache zu fahren. "Heeeey, was macht ihr denn hier?", Vic stand sofort auf, als sie Katie sah und nahm ihre Tochter aus dem Kinderwagen. "Wir sind heute halbwegs gut drauf und dachten, wir kommen vorbei", antwortete Katie. Vic ging mit der kleinen zu Travis. "Hey, was ist mit mir?", fragte Katie. Vic fing an zu lachen, legte die kleine in Travis Arm und kam zu Katie. Sie legte ihre Hände an Katies Wangen und presste ihre Lippen auf Katies. "Jetzt zufrieden?", fragte Vic flüsternd. "Nein", antwortete Katie mit einem Lächeln, also küsste Vic sie nochmal. "Jetzt?", "ne", ein weiterer Kuss. Ryan schlief im Kinderwagen, Robert stand neben Andy, seine Hand lag in ihrem Rücken. "Setzt euch.. wollt ihr was trinken?", fragte Ben dann. "Du musst nicht den Gastgeber spielen, wir kennen uns aus", sagte Andy lachend. "Das weiß ich doch", meinte Ben sofort.
"Wie geht es euch? Wie läuft es mit den kleinen?", fragte Jack interessiert. "Es geht weiter bergauf. Ich habe keine Angst mehr, dass Michelle zerbricht, wenn ich sie anfasse. Sie nimmt gut zu und Michelle ist sehr zufrieden mit ihrer Entwicklung", erzählte Katie glücklich. "Ryan kommt nach seinem Vater. Essen, schlafen, kuscheln .. und er ist zufrieden", sagte Andy lachen. Robert stieß gegen ihre Schultern. "Er ist wunderbar und Liana liebt die beiden. Sie ist manchmal etwas eifersüchtig, dennoch total verständnisvoll. Sie ist eine wunderbare große Schwester und Cousine und übernimmt schon viel Verantwortung. Ich hoffe das bleibt auch so, wenn sie nächstes Jahr in die Schule kommt", sagte Andy. "Haben wir hier jetzt einen Kindergarten?", fragte Maya, die lachend in den Raum kam. Sie umarmte Andy zur Begrüßung und sah kurz in den Kinderwagen. "Ganz der Papa", sagte sie kopfschüttelnd. "Warum sagen das alle?", Robert lachte. Maya trat zu Travis. "Hey kleine", sagte sie und hielt ihren Finger an Michelles Hand. "Du bist schon wieder gewachsen", stellte sie fest und sah die glücklichen Eltern an. "Und zugenommen hat sie auch", erzählte Vic stolz. "Bei der ganzen Liebe, die sie bekommt, kein Wunder", sagte Maya und setzte sich dann auch. Michelle wurde irgendwann unruhig, Vic nahm die kleine. "Ui, da muss jemand gewickelt werden", sie nahm die Tasche vom Kinderwagen und ging zu den Toiletten. Katie setzte sich neben Maya und atmete tief durch. "Alles ok?", fragte Maya. "Ja, mehr als ok", Katie lächelte und sah ihre Schwester an, die mit Robert am Kinderwagen stand und ebenfalls sehr zufrieden wirkte. "Ich hätte mir niemals erträumen lassen, dass ich das erleben darf. Schwester sein, Tante sein... Freunde haben. Verheiratet sein und ... Mutter sein. Hättest du mir das vor zehn Jahren gesagt, hätte ich dir ein Vogel gezeigt und gesagt, dass ich hoffe in zehn Jahren nicht mehr zu leben", gab Katie zu. Maya legte ihre Hand auf Katies Hand. "Du hast es verdient. Du hast von Andy erfahren und schon gekämpft, bevor du sie kennengelernt hast. Du hast dich zurück ins Leben gekämpft und du hast es verdient. Das alles hast du verdient, mehr als das. Jeder hier im Raum freut sich unendlich für dich", sagte Maya. Katie sah durch den Raum. Alle waren mit irgendwas beschäftigt, unterhielten sich, waren am Handy, Kaffee, Snacks. Katies Augen füllten sich mit Tränen. In diesem Moment gerade war sie unendlich dankbar für all das, was in den letzten Jahren passiert ist. Sie hätte sich niemals  erträumen lassen, ihr Leben zu lieben. Einen einzelnen Menschen zu lieben, ein Leben in diese grausame, dunkle, kalte Welt zu setzen. Diese Welt, die plötzlich nicht mehr so dunkel und kalt war. Und die kleine Welt, hier in Seattle, in der Katie lebte, war auch nicht mehr so grausam, wie sie es einst für sie war. Es wurde heller, sonniger und die dunkle Seite weichte immer mehr der hellen. Maya legte ihre Hand auf Katies Hand, die sie lächelnd ansah. "Wir alle lieben dich und wir alle wollen einfach nur, dass es dir nie wieder so schlecht geht, wie in deiner Kindheit und Jugend", sagte Maya. "Ihr seid alle so unglaubliche Menschen. Damals war ich fremd, ihr habt dennoch für mich gekämpft. Und Ich war am Anfang echt.. ich hab euch weggestoßen. Ihr kamt immer nach", sagte Katie. "Wir haben mehr in dir gesehen, als die Feuerwehrfrau und die Einzelgängerin. Du warst von Anfang an unfassbar gut in deinem Job und hast alles getan. Im Team. Wir haben einfach irgendwie gespürt, dass da mehr hinter sein musste. Und auch, als die Stimmung schlecht war wegen der Situation mit Andy, haben wir im Hintergrund versucht, sie in die richtige Richtung zu schieben. Ja du hast uns weggestoßen, aber gleichzeitig unbewusst nach Hilfe gerufen.", erklärte Maya. "Und wir sind froh drum, denn ohne dich wäre einfach alles anders", Maya zog Katie an sich ran. "Danke, Maya", Katie beruhigte sich wieder und löste sich dann von Maya. "Ist schon gut", Maya lächelte, als Vic zu Katie kam, Michelle war wieder bei Travis. "Sie liebt Travis abgöttisch", sagte Vic lachend. Katie lächelte ihre Frau an. "Hast du geweint?", fragte Vic sofort und setzte sich. "Ja, aber vor Glück", Katie nahm Vics Hand. "Vor purem Glück", sie sah ihre Schwester an, die den kleinen auf dem Arm hatte und mit Ben redete. Andy lachte, war unendlich glücklich, dann sah Katie wieder zu Vic, die sie ebenfalls ansah. Einige Sekunden sahen sie sich in die Augen, Ehe sie sich einander näherten und sich schließlich intensiv küssten. "Danke für alles", sagte Katie leise. Vic lächelte und legte ihre Hand an Katies Wange. "Danke dir", hauchte sie und küsste Katie erneut. Katie legte ihren Kopf auf Vics Schulter und beobachtete Travis und Michelle. Er beschäftigte sich mit ihr, schien alles um sich herum auszublenden. "Er wäre ein wundervoller Dad", sagte Katie. "Wir müssen ihn endlich mal wieder an den Mann bringen", sagte Vic. Katie lachte etwas auf. "Sag mir, was ich tun soll, ich bin dabei", sagte sie. "Du, mein Schatz, fährst gleich wieder mit unserer wunderschönen Tochter nach Hause, weil du ganz dringend Schlaf brauchst", Vic sah Katie an. "Ich weiß, dass du mich hast schlafen lassen, weil ich arbeiten musste. Ich bekomme trotzdem mit, wenn sie wach wird. Und heute Nacht bin ich dran. Ich komme zwar spät, aber sobald ich zu Hause bin, bin ich dran", vic lächelte. Katie war tatsächlich müde. Sie war immer müde. Die Nächte sind super anstrengend. Alles in allem ist Michelle sehr pflegeleicht, aber die Nächte bringen Katie doch an ihre Grenzen, zumal sie selber noch nicht wieder 100% fit ist, die Infektion hat ihre Spuren hinterlassen. "Süße, wollen wir langsam fahren?", Andy sah zu Katie. "Ja, es wird eh anstrengend", Katie stand auf, Vic stellte sich neben sie, legte ihre Hände in Katies Nacken und küsste sie. "Ich liebe dich so sehr", sagte sie. Katie lächelte verliebt. "Pass auf dich auf, ich liebe dich auch", sagte sie. Vic nahm Michelle aus Travis Arm und brachte sie dann runter zum Auto. "Bestellen wir gleich Essen?", fragte Andy. "Ja, ich kann eh nicht mehr in der Küche stehen", Katie sah Andy an, die sofort etwas besorgt guckte. "Es ist alles gut, es war nur etwas viel. Aber da muss ich mich langsam wieder dran gewöhnen", sagte Katie. "Okay", meinte Andy.

Seattle Firefighters - FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt