Wiedersehen

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Wiedersehen

Lucie sieht ihn da stehen. Auch er erblickt Lucie und strahlt über das ganze Gesicht. Das lässt Lucie kurz auf quieken, bevor sie ihre Tasche und den Koffer einfach fallen lässt und ihm in die ausgebreiteten Arme läuft. Er schiesst sie Arme, auch wenn Verwunderung in seinem Gesicht zu erkennen ist. Lucie riecht an seinem blonden Haar. Es riecht super, wird aber dem Geruch von Harry nie das Wasser reichen können. „Jeremy, was machst du denn hier?“, fragt Lucie als sie wieder auf dem Boden, vor ihm steht. Er schaut ein ziemlich fragend drein: „Wie meinst du das, was machst du hier? Hast du etwa meine SMS noch nicht gelesen?“ Lucie schüttelt den Kopf und Jeremy lächelt sie lieb an, als er ihr erklärt: „Ich bin gerade hier angekommen, als du mir die SMS geschickt hast. Also habe ich beschlossen zu Starbucks zu gehen und zu warten, bis du landest. Das habe ich dir dann auch geschrieben.“ Jetzt muss Lucie lachen. „Kann ich dir vielleicht ein Getränk spendieren?“, fragt Jeremy höflich, „Ich habe noch eine gute Viertelstunde Zeit, bis mein Bus fährt. Und ich möchte dich noch besser kennenlernen.“ „Wenn du das unbedingt möchtest, darfst du. Aber nur eine Stunde und ich komme mit zu Starbucks“, sagt eine Stimme hinter Lucie. Diese dreht sich um und blickt in Marisas müdes Gesicht. „Danke, du bist die beste Tante der Welt“, sagt Lucie und umarmt Marisa ganz kurz. Diese überreicht ihr den Koffer und die Tasche, dann gehen sie alle zu Starbucks.

Mit ihren Getränken sitzen Lucie und Jeremy an einen freien Tisch. Marisa hat sich kein Getränk gegönnt, weil sie findet, dass sie sowieso schon viel zu viel Ungesundes gegessen hat. Lucie eigentlich auch, aber sie hat sich selbst eingeredet: Einmal ist keinmal!

Zuerst saugen sie schweigend an ihren Getränken, bis plötzlich Marisas Handy klingelt und sie sich ein bisschen entfernt. Jetzt sind Lucie und Jeremy allein. Irgendwie hat Lucie Angst vor dieser Situation, weil sie genau weiss, was jetzt kommt.

„Stimmt es, was die Presse berichtet hat? Bist du mit Harry zusammen?“, fragt Jeremy und blickt Lucie tief in die Augen. Zum ersten Mal bemerkt Lucie, seine Augenfarbe. Blau, wie ein Bergsee. So klar. Jeremy schaut Lucie auffordernd an und sie muss sich zusammenreissen, um sich nicht wieder ablenken zu lassen: „Ja, es stimmt. Wir sind zusammen. Aber bestätigt haben wir es der Presse noch nicht. Und du hältst bitte einfach die Klappe!“ Jeremy zuckt kurz zusammen, weil Lucie es so ernst und bestimmt gesagt hat: „Oh, ich hätte nie etwas verraten! Wir sind doch Freunde und die respektieren die Bitten des anderen. Aber wie fühlt es sich so an, mit einem Superstar zusammen zu sein? Meine Schwester schwärmt total vom Blonden. Ich glaube der heisst Niall oder so.“ Lucie seufzt kurz unmittelbar, bevor sie Jeremy antwortet: „Mit einem Popstar zusammen zu sein ist einfach das Schlimmste was mir in meinem ganzen Leben passiert ist!“ Bewusst macht Lucie eine Pause, bevor sie weiterfährt: „Ich wollte das nie! Ich habe mich dagegen gewehrt. Aber ich bin nicht genug stark um zu widerstehen. Du weisst gar nicht, wie sehr mich das alles belastet. Und ich weiss, wie das endet. Aber ich leibe Harry über alles. Und wenn er mein Leben schon zerstört hat, dann will ich jetzt alles ausnutzen, solange ich noch kann. Ach, ich vermisse ihn so schrecklich!“ Jeremy ist verwirrt: „Aber du widersprichst dir ja immer selbst. Du sagst, du liebst ihn, aber du sagst, er ist das Schlimmste was dir je passiert ist!“ „Er ist wie eine Droge für mich. Ich brauche ihn zu überleben, aber damit zerstöre ich mich nur selber. Ich bin total in der Zwickmühle! Aber zum Glück habe ich dich. Du hältst immer zu mir und gibst mir Tipps, was ich tun soll. Ach, weisst du was: Ich labere im Moment gerade voll Schwachsinn. Ich bin total müde. Es war ein sehr intensiver Tag für mich.“ Jeremy nickt nur und die beiden mustern sich schweigend, während sie ihre Becher leeren.

„Jetzt habe ich immer total viel von mir erzählt. Jetzt bist du einmal dran. Hast du eigentlich eine Freundin? So du bist sensibel, du siehst gut aus und du bist klug. Was will man mehr?“, Lucie ist neugierig geworden und will endlich mehr über Jeremy erfahren. Dieser senkt den Blick und antwortet dann zögernd: „Na ja… Eigentlich hatte ich erst eine Freundin und bin jetzt seit bald zwei Jahren single. Irgendwie klappt es einfach nicht. Vielleicht bin ich einfach zu anspruchsvoll.“

Marisa kommt nun von ihrem Telefonat zurück: „Lucie, ich bin müde. Können wir vielleicht langsam gehen?“ Lucie ist zwar ein wenig enttäuscht, weil sie nicht so wirklich viel Neues über Jeremy erfahren hat, aber sie sieht auch ein, dass ihre Tante nach Hause will. Deshalb steht sie auch und verabschiedet sich mit einer innigen Umarmung von Jeremy. Er trottet dann zu der Bushaltestelle, wo in wenigen Minuten sein Bus fahren wird. Lucie und Marisa gehen hingegen zügig zum Taxistand.

Eine gute halbe Stunde hält der Taxifahrer vor Lucies Haus und sie verabschiedet sich von Marisa: „Vielen, vielen Dank Mary! Du bist echt die beste Tante der Welt! Ohne dich hätte ich nie ein so cooles Wochenende erlebt.“ Marisa lacht kurz auf: „Hey Lucie, ich muss mich bei dir bedanken! Dank dir habe ich Henry kennengelernt. Aber jetzt geh schon. Es ist schon dunkel draussen und deine Mutter wartet bestimmt schon auf dich.“

Mit einem Lächeln auf den Lippen und mit Gedanken bei Harry schreitet Lucie glücklich auf das Haus zu.

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Liebe Leser/innen :)

Das war eher ein kurzes Kapitel. So ein Lückenfüller halt. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Bitte voten und kommentieren!

Ich habe noch keine Zeit gehabt, ein Song/Bild rauszusuchen und wem ich das Kapitel widmen möchte.

Ich beeile mich, dass ich mit dem nächsten Kapitel bis Sonntagabend fertig werde.

GLG Lulu

YOLO - Take your chance (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt