Cinderella with the blue eyes

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Einige Tage gingen ins Land, am frühen Morgen richtet das junge Dienstmädchen sich auf. Zerknirscht rieb sie sich die Augen und warf einen Blick auf ihren Kalender. „ist schon wieder so weit" murmelte sie noch schlaftrunken und streckte sich dann. Sie wusch sich rasch, zog sich an und holte sich aus der Küche ein trockenes Brötchen. Dann begann sie ihre Arbeit. Am späten mittag, meldete sie sich bei der obersten Haushälterin ab und eilte zur Hofapotheke. Sie begrüßte die Kammer Chefin mit einem kurzen nicken und ging wie selbstverständlich zu einem der Räume. Sie klopfte und fing bereits beim öffnen der Tür zu reden an, „Ryuu, die monatliche Untersuchung steht mal wieder an..." sie machte einen Schritt in den Raum und stockte, als sie in zwei grüne Kulleraugen blickte. „was will die denn hier?" fuhr sie weniger erfreut fort. Der am Boden sitzende, viel jüngere Bursche blickte kurz auf, widmete sich dann aber wieder seinen Unterlagen. Beiläufig Tadelte er die ältere „Kaede! Sei nicht so unhöflich zu meinem neuen Lehrling." Shirayuki senkte Grüßend den Kopf, „du heißt also Kaede. Und deinem aussehen nach schließe ich, dass du mit Ryuu verwandt bist. Ihr habt die selben schönen blauen Augen und auch eure Haarstruktur und Farbe sind sehr ähnlich." Schlussfolgerte sie und stellte sich dann selbst noch einmal in alle Höflichkeit vor, „ich bin Shirayuki, ein Lehrling der Hofapotheke und Ryuu unterstellt." wenig Interessiert lehnte Kaede im Türrahmen, „ich weis wer du bist, ganz Clarines weis wer du bist. Und trotzdem habe ich keine Lust deine Freundin zu werden." stellte sie erneut ausdrücklich klar. Shirayuki ließ sich von Kaedes harschen Worten nicht beirren und fragte freundlich „bist du denn Krank, das du monatlich untersucht werden musst?" zur Antwort erhielt sie nur ein Schnauben, dann ging Kaede rückwärts über die Türschwelle und knallte die Tür, mit dem selben wumms mit dem sie herein kam, wieder zu. Die rothaarige blieb verdutzt zurück. „nimm ihr das nicht übel." meldete sich nun wieder Ryuu vom Boden zu wort „Kaede ist meine ältere Schwester...." begann er zu erzählen und wieder wirkte es, als ob er dies nur beiläufig tat.
„sie war schon immer sehr Kränklich. Zusätzlich hat sie eine schwache Lunge, jede noch so kleine Erkältung war für sie tödlich, deswegen musste sie viel das Bett hüten und durfte nur selten nach draußen. Da die Nachbarskinder über sie Bescheid wussten, wollte niemand sich richtig mit ihr anfreunden, weil sie kurz darauf sowieso wieder zu Hause bleiben musste. Das hat sich so bei ihr eingebrannt, dass sie die Leute von sich aus auf Abstand hält. Um es sich leichter zu machen vergrault sie alle mit ihrer scharfen Zunge. Ich glaube aber sie war immer einsam, das war auch der Grund warum ich anfing mich für Medizin zu interessieren. Ich habe es geschafft, ein Medikament zu entwickeln, das ihr bei regelmäßiger Einnahme, einen halbwegs geregelten Alltag beschert. Aber sie übertreibt es immer wieder und vergisst sogar die Einnahme ihrer Medizin. Nachdem unsere Eltern von uns gegangen sind, machte sie es sich zur Aufgabe, als ältere für uns beide zu sorgen. Sie sagt immer das ich meine Kindheit lieber genießen sollte, statt als Apotheker zu arbeiten. Dabei macht mir die Arbeit wirklich Spaß. Außerdem übernimmt sie für ein bisschen mehr Geld, ständig die Aufgaben von anderen und das wissen die übrigen Dienstmädchen, deswegen wälzen sie unliebsame arbeiten immer auf meine Schwester ab. Obwohl ich ihr immer wieder sage das sie sich nicht zu viel zumuten soll, scheffelt sie das Geld um mir ein gutes Leben zu bereiten. Ganz egal was andere sagen und wie frech sie nach außen hinein mag, eigentlich ist meine Schwester wirklich ein liebes Mädchen." Shirayuki hielt die ganze Zeit den Atem an. Mit feuchten Augen sagte sie, „jetzt möchte ich sie erst Recht zu meiner Freundin machen. Danke das du mir davon erzählt hast."
Shirayuki fasste sich ein Herz und eilte Kaede hinterher, immer wieder rief sie ihren Namen, bis diese anhielt und sich zu ihr umdrehte. „was willst du?" blaffte Kaede sie an. Außer Atem vom rennen Stütze sie sich kurz auf die Oberschenkel, „ich werde morgen nach Laxto in die Stadt gehen um Kräuter zu besorgen. Ich wollte dich fragen, ob du mich begleiten würdest? Ich könnte Hilfe beim Tragen gebrauchen." Kaede zog fragend eine augenbrau hoch und verschränkte die Arme vor der Brust, „nenn mir nur einen guten Grund, warum ich das tun sollte. Frag doch deinen Prinzen oder seinen Fanclub."
„naja, sie werden mich ein Stück begleiten, haben dann aber selber etwas in der Gegend zu erledigen. Bitte komm mit ich werde dich für deine Mühe auch entlohnen. Und ich werde Zen bitten, dich für den Tag, von deiner eigentlichen Arbeit frei zu stellen." lockte sie das Mädchen ganz bewusst und mit einem mal war Kaede ganz aufmerksam, das sah man in dem leuchten, ihrer himmelblauen Augen. Nach kurzem überlegen gab sie dem bitten Shirayukis nach. Ein nein hätte sie sowieso nicht akzeptiert.
Am frühen Morgen des nächsten Tages, machte sich die Gruppe auf den Weg Richtung Laxto. Da weder Shirayuki noch Kaede eigene Pferde besaßen ritten sie jeweils bei Mitsuhide und Kiki mit. Während sich die anderen angeregt unterhielten, beobachtete Kaede schweigend die vorbeiziehende Landschaft, bis sie von Kiki die vor ihr saß angesprochen wurde, „wie kommt es das du mit Shirayuki reist?" Fragte sie neugierig. „die Bezahlung stimmt und am Hofe weis wohl jeder das ich für genug Geld so ziemlich alles mache." Antwortete sie knapp. Als Prinz Zen und seine Gefolgsleute die beiden Mädchen abgesetzt hatten marschierte Kaede schon Richtung Stadt. Shirayuki stolperte ihr hinterher, „warte auf mich!" Rief sie bei dem Versuch ihre Begleitung einzuholen. Während Shirayuki die ganze Zeit über dies und jenes plauderte, hielt sich Kaede eher Wortkarg. Es vergingen gute zwei Stunden, als Mitsuhide plötzlich auftauchte und darauf drängte dass sie ihn begleiten mögen. Offenbar hatte es in dem Stützpunkte, zu dem seine Majestät unterwegs war, einen Vorfall mit einer mysteriösen Krankheit gegeben. Augenblicklich eilten sie zur Burg.