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Kurz vor dem Aufbruch der Reise, hatte Obi die Aufgabe, die Koffer der Damen auf die Kutsche zu laden während die Mädchen sich auf einer Bank unterhielten. Kaede war nervös sie war noch nie so lange von zu Hause und ihrem Bruder getrennt. Ryuu hatte ihr genügend Medikamente mitgegeben und darauf verwiesen, dass im Zweifelsfall ja auch Shirayuki bei ihr war. Die rothaarige teilte Obi mit, dass sie bis zum Abend des Vortrages zwar fest damit gerechnet hatte das Kaede sie begleiten würde, aber sie nicht ihn erwartet hatte. Zu aller Verwunderung gesellte sich nun auch Herzog Haruka zu ihnen, der sie bis zur Grenze begleiten würde. Mit scharfem Blick sah er Kaede an, denn er erinnerte sich noch an ihre Frechheiten vom ersten Treffen und auch Obi war nicht begeistert, denn schließlich hatte er seinen Auftrag nicht erfüllt und ist stattdessen in den Dienst des Prinzen getreten. Shirayuki bat Zen darum etwas Persönliches von ihm mitnehmen zu dürfen, wogegen er ihr seine Taschenuhr anbot. Ein Lächeln huschte über Kaedes Lippen, denn diese Geste der beiden war wirklich süß.
Auf dem Weg nach Tanbarun gab es keine besonderen Vorkommnisse. Als sie schon nah dem Schloss waren, sah Shirayuki aufgeregt aus dem Fenster der Kutsche und auch Kaede betrachtete den Ausblick der sich ihr darbot, „hier bist du also aufgewachsen? Es ist wirklich schön." Sagte sie beiläufig.
Bei Hofe angelangt wurden sie von Prinz Raji und Sakaki in Empfang genommen. Sakaki stutzte als er Kaede erblickte und ein lächelte entwich ihm, „ich hatte nicht gedacht euch so schnell wieder zu sehen." Der Prinz war zu aller erstaunen sehr gefasst und bat sie ihm in den Thronsaal zu folgen, von dem Moment an war er aber wieder ganz der Alte. Ein eigenartiges, nervöses Bündel. 'was für ein Lappen' dachte sich die brünette. „und Shirayuki wer sind deine Begleiter? Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ihr so viel Gefolge mitbringen würdet." merkte der Prinz an. Obi stellte sich ihm höflich als der Leibwächter des Mädchens vor, als er geendet hatte machte Kaede einen Knicks, „ich bin Kaede die persönliche Zofe von Shirayuki. Aber keine sorge euer Hoheit ihr werdet gar nicht merken das ich hier bin."
Kaede war es gestattet sich das Zimmer mit Shirayuki zu teilen, wogegen Obi die Räumlichkeiten direkt neben ihnen bewohnte. Zu allem Überfluss waren die Zimmer auch noch mit einer durchgangstür verbunden. Den folgenden Tag wollte Shirayuki mit dem Prinzen verbringen. Sie saßen zusammen bei einer Tasse Tee. Kaede wurde es fast übel bei dem Blödsinn den der Prinz von sich gab, Zwischenzeitlich war sie sich nicht ganz sicher ob er überhaupt Zeit mit Shirayuki verbringen wollte oder ob er sie mit seinem benehmen einfach nur wieder los zu werden versuchte. Bei jeder dummen Bemerkung entgleisten Kaede die Gesichtszüge, so musste es ein unheimlich lustiger anblick sein sie zu sehen. Obi stieß sie unbemerkt an, „reiß dich mal zusammen." zischte er ihr zu.
Endlich war diese schier endlose Teestunde vorbei, als Shirayuki um ein wenig frische Luft bat war Kaede erleichtert, denn es fiel ihr ganz und gar nicht leicht sich bei diesen dummen Gerede zusammen zu nehmen. Auf dem Balkon waren die drei unter sich, „was stimmt mit dem nicht? Der ist doch als Baby vom Wickeltisch gefallen." ließ sie sich nun über ihn aus und wurde für ihre bemerkung direkt von Shirayuki getadelt. Schließlich war er noch immer der Prinz des Landes, in dem sie sich befanden. Prinz Raji schlug vor Shirayuki persönlich durch sein Schloss zu führen. Als sie sich daran machten dem Prinzen zu folgen wurde Kaede von Sakaki zurück gehalten. „verzeih aber es wäre schön wenn wir die zwei ein wenig allein lassen könnten. Natürlich würde ich mir nicht anmaßen auch ihren Leibwächter abzuziehen aber ich würde euch bitten vielleicht mir ein wenig eurer Zeit zu schenken." Kaede tauschte einen Blick mit Obi aus. In Begleitung von ihm und dem Prinzen würde schon nichts passieren also nickte sie zustimmend und ließ die drei ziehen. „fräulein Kaede was würdet ihr gerne machen." Fragte er freundlich und bot ihr seinen Arm zum Unterhaken an.„bitte, nicht so höflich, ich bin nun wirklich kein Fräulein." peinlich berührt nahm sie seine Geste an und legte ihre Hand auf seinen Arm, „ich würde gerne etwas Zeit an der frischen Luft verbringen ...wenn das in Ordnung ist" Sprach sie ihre Überlegungen aus. „gut, was haltet ihr von einem Tee im Gartenpavillon?" schlug er vor und führte sie dorthin. Sie war erstaunt wie schön es war. Sie konnte sich gut mit ihm unterhalten er war sehr freundlich und Kaede verspürte überhaupt nicht den Drang ihre scharfe Zunge einzusetzen. Im Gegensatz zu diesem Kerl, der sich einen Spaß daraus machen sie auf die Palme zu bringen empfand sie Sakakis Gesellschaft als sehr angenehm. Sie merkte gar nicht wie die Stunden vergingen. Erst als sie in der Ferne die Glockenschläge eines Kirchturmes vernahm wurde sie aufmerksam, „sagt mal, findet ihr nicht das die erstaunlich lange weg sind?" Kaum ausgesprochen kamen sie alle in Begleitung von Zwei fremden Kindern aus dem Gewächshaus. Sie sahen ziemlich fertig aus, vor allem der Prinz schien ganz schön mitgenommen. Kaede erhob sich um ihnen entgegen zu gehen, als Sakaki nach ihrer Hand griff und sie an seine Lippen führte, „fräulein Kaede ich habe eure Gesellschaft heute wirklich genossen und würde mich über eine baldige Wiederholung sehr freuen." Kaede blieb wie versteinert und mit puterroten Gesicht einfach an Ort und Stelle stehen. Obi trat neben sie und stieß sie an, „na du hattest anscheinend einen schönen Tag mit deinem Lover. Während wir durch ein Labyrinth gelatscht sind" sie schob ihn von sich, als sie aufsah trafen sich ihre Blicke für ein Moment. Ihr Herz machte einen Satz und ihre Wangen wurden noch heißer. Schnell wandt sie sich wieder von ihm ab und lief auf Shirayuki zu um zu erfahren was sie verpasst hatte.
Die folgenden zwei Tage bestand Raji darauf sich mit Shirayuki, die von Obi begleite wurde in der Bibliothek zu treffen. Wahrscheinlich wollte er ihr zeigen, dass er auch intellektuell etwas drauf hatte. Kaede unterdessen verbrachte ihre Zeit wieder mit Sakaki, allerdings war sie bei diesen malen nicht ganz so gelassen. Am zweiten Tag hatte er nicht ganz so viel Zeit für sie, verständlicherweise schließlich musste er ja auch noch seiner Arbeit nachgehen. Sie beschloss sich zu den anderen in die Bibliothek zu gesellen. Als sie grade um die dicken Regale bog, sah sie wie die beiden Kinder, die sich als die Geschwister des Prinzen rausgestellt hatten, von ihrem Bruder Ärger bekamen. Weiter hinten im Gang waren auch Kaedes zwei Begleiter. Die kleine Prinzessin Stahl sich davon und versetzte Shirayuki einen Stoß diese flog direkt in Obis ausgestreckten Arm. Mit weit aufgerissen Augen verfolgte Kaede das ganze Szenario, welches sich wie in Zeitlupe abspielte. Die Blicke der beiden trafen sich und Shirayuki errötete leicht. Dieser Augenblick nervte Kaede gewaltig, sie schritt auf die kleine Rotznase zu und schlug ihr die Faust auf den Kopf, „was fällt dir ein einfach Leute zu Schubsen du verwöhntes Balg." ließ sie ihren Missmut an ihr aus, hatte aber nicht damit gerechnet, das die kleine genauso schlagfertig war wie sie selbst. „und was fällt dir Trampeln vom niederen Volk ein mich zu schlagen?" Kaede wurde rot vor Wut, „das niedere Volk versohlt dir gleich den Hintern, du Rotzkröte." die Augen der Prinzessin weiteren sich, als ob sie alles durchschaut hätte grinste sie und ihre Laune schlug um. Mit dem Finger auf Kaede zeigend „ich gebe eine Teeparty in meinem Zimmer und du wirst kommen." Die braunhaarige war sichtlich verwirrt und noch immer verärgert, „warum sollte ich mit dir Tee trinken reicht schon das ich hier auf die beiden Knallköpfe acht geben muss meinst du dann habe ich noch Lust für eine Blag wie dich Babysitter zu spielen?" Shirayuki versuchte Kaede zu beruhigen, es war ja nichts passiert also versprach sie der Prinzessin dafür zu sorgen, dass Kaede pünktlich zu ihrer Teeparty erscheinen würde.
Später saß Kaede wie es die rothaarige versprochen hatte in dem Zimmer der kleinen Prinzessin und rührte entnervt in ihrem Tee herum. Die beiden saßen sich gegenüber und starrte sich an, bis Rona endlich das Wort ergriff. „also ich will das Shirayuki und mein Bruder zusammenkommen." Sagte sie gerade heraus. Kaede schnaubte verächtlich, „das kannst du dir von der Backe putzen." Die kleine nickte, „ich weiß, damit sich die beiden näher kommen muss der Lange weg. Und deshalb brauche ich deine Hilfe damit mein Plan aufgeht." Noch immer in ihrem Tee rührend hockte Kaede auf ihrem Stuhl, „und was hab ich damit zu tun?" fragte sie sichtlich entgeistert und nahm endlich einen Schluck. „na du bist doch in diesen Obi verknallt." Warf ihr das kleine Fräulein entgegen, während Kaede den Tee quer über den Tisch spuckte. "Brauchst gar nicht so zu gucken ,ich hab euch alle durchschaut. So wie ich das sehe steht dieser Obi auf Shirayuki und du stehst auf ihn. Also müssen wir nur dafür sorgen dass du ein bisschen mehr wie Shirayuki wirst und alle bekommen was sie wollen. Was sagst du" „ich sage das du spinnst." Gab Kaede zurück die den Tee vom Tisch wischte. „komm schon das wird leicht du musst nur ein bisschen mit deinen weiblichen reizen spielen." Rona wackelte dabei mit ihren nicht vorhanden Brüsten. Hätte Kaede in diesem Moment wieder ein Schluck Tee genommen wäre er ihr im Halse stecken geblieben. „was verstehst du frühreifes Früchtchen bitte von weiblichen Reizen." Die kleine reckte die Nase in die Luft, „eine ganze Menge, zumindest mehr als du. Guck dich doch an du siehst aus wie ein Bauerntrampel, benimmst dich wie die Axt im Wald. Und deine Frisur..." Kaede fasste sich an die Haare, „was ist mit meine Frisur?" Wollte sie nun doch wissen. Rona schüttelte den Kopf, „wie sag ich das jetzt ohne deine Gefühle zu verletzen ...du siehst aus wie ein Mob." Kaede verzog etwas beleidigt die Schnute, „ja sie ist vielleicht nicht die schönste aber sie ist bequem." Gab sie wieder denn schon immer klemmte sie ihre Haare einfach nur mit einer Spang nach oben da sie aber sehr schwer waren rutschten sie im Laufe des Tages zur Seite und die sich kräuselnden spitzen hingen ihr struppig über die linke Kopfhälfte. „verabschiede dich schon mal von bequem!" brüllte das Mädchen sie an und haute mit der flachen Hand auf den Tisch, so das Kaede zusammen zuckte. „wenn du willst das der Typ dich mag, dann reiß dich zusammen. Ich mache eine Dame aus dir das ihm die Augen rausfallen. Und wenn du nicht mitmachst gehe ich sofort zu ihm und sage das du in ihn verknallt bist. Also haben wir einen Deal?"
Schimpfende stapfte die junge Frau den Gang entlang, „da lasse ich mich doch tatsächlich von der Kröte erpressen." Sie dachte an die Worte des Mädchens das sie in Obi verliebt sei und errötete. 'die hat doch keine Ahnung.' dachte sie und trampelte weiter. Obi der von dem Krach den Kaede veranstaltete aufmerksam wurde, streckte den Kopf aus seinem Zimmer und staunte, „na du hast ja eine Bomben Laune. War's nett mit der Prinzessin." Wütend brüllte sie ihn an, „lass mich bloß in Ruhe, das ist alles deine Schuld!" Sie ging weiter zu ihrer Zimmertür und knallte diese hinter sich zu.
Am frühen Morgen des folgenden Tages war Obi grade in das Zimmer der Damen gekommen, um sie abzuholen als es an der Tür klopfte und Rona davor stand. Sie packe Kaede und schleifte die kreischende junge Frau hinter sich her. In ihrem Zimmer hielt sie ihr ein aufgerüschtes rosa etwas hin und befahl ihr es anzuziehen. Kaede betrachtete das Ding misstrauisch. „sag mal, das ist völlig asymmetrisch. Was soll das sein? Ein Ärmel ist lang einer kurz ..." sie wurde von der Prinzessin unterbrochen, „ach das ist jetzt modern." Sagte sie. In dem Moment als sie es an hatte war sie sich sicher, dass Rona das selbst gemacht hatte. Diese aber strahlte, „oh du siehst toll aus." sie nahm Kaede die Spange raus und betrachtete sie, „die ist hübsch." Es war eine schlichte Holzspange aber es waren Blumen hinein geschnitzt. Die junge Frau lächelte, „danke, sie gehörte meiner Mutter. Immer wenn ich im Sommer das Bett hüten musste, weil ich oft sehr krank war, hat sie mir damit die Haare hoch gesteckt, damit ich nicht so schwitze." Erzählt sie dem kleinen Mädchen, welches gespannt zuhörte, während sie die zerzausten Haare versuchte zu kämmen. Als sie endlich durch war Band sie mit schleifen zwei hohe Zöpfe die genauso schief waren wie das Kleid, welches sie trug. Als das Fräulein sie auch noch geschminkt hatte, war ein gesamtkunstwerk geschaffen. Kaede wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken. Rona eilte aus der Tür, unterdessen betrachtete Kaede sich im Spiegel, „ich sehe so bescheuert aus" die Prinzessin kehrte zurück mit der ganzen Gruppe im Schlepptau. Stolz präsentierte sie ihre Kreation. Shirayuki hielt sich etwas entsetzt die Hand vor den Mund und suchte nach den passenden Worten. Obi dagegen zeigte ganz offen was er davon hielt, er kugelte sich vor lachen bis ihm der Bauch weh tat. Kaede schämte sich in Grund und Boden als Shirayuki mit den Finger schnippte, „ich weiß." Sie nahm die Haarnadel, die sie beim Tag der offenen Tür von Obi bekommen hatte ab und schob sie Kaede ins Haar. Obi hatte sich wieder eingekriegt musste aber bei jedem weiteren Blick aufpassen nicht wieder einen Lachanfall zu bekommen, „tut mir leid Fräulein aber das macht es auch nicht besser. Im Gegenteil die Haarnadel steht ihr überhaupt nicht" Kaede hätte am liebsten geheult, sie ballte die Hände zu Fäusten und drückte sich ihre Fingernägel ins Fleisch. Nun kam auch noch Sakaki der zwar ein wenig verwundert war, dann aber herzlich lächelte, „Kaede ihr seht..." „ja ich weiß steht mir nicht!" blaffte sie ihn an. „nicht doch, wer sagt den so etwas? Ihr seid sehr hübsch und es gibt nicht was daran etwas ändern könnte." Seine Worte gaben ihr ein wenig Mut doch Obi sagte von hinten, „du siehst bescheuert aus und das sieht er genauso, er hat nur nicht die Eier in der Hose um es dir ins Gesicht zu sagen." Langsam reichte es ihr sie boxte Obi gegen den Oberarm, „na und wenigstens ist er höflich, ich weiß selber wie ich aussehe. Meinst du ich finde das toll als Anziehpuppe für eine verwöhnte Prinzessin her zuhalten?" Schimpfte sie und auch Rona musste einsehen das diese Idee ein Reinfall war. Aber das kleine Fräulein dachte nicht ans aufgeben. Und so stand sie jeden Tag mit neuen verrückten einfällen vor der Tür. Kaede genoss richtig die Ruhe vor dem kleinen Biest als sie Shirayuki zum Tee mit dem Prinzen begleitete, „die kleine Prinzessin Scheint einen Narren an dir gefressen zu haben." Bemerkte Shirayuki unterwegs. Kaede stöhnte, „du glaubst gar nicht wie anstrengend das ist." Obi lachte, „ist doch süß, sie hat dich gern." Am liebsten hätte sie ihn für die Bemerkung eine geknallt doch sie hatten ihr Ziel erreicht, der Prinz erwartete sie bereits. „er unterhielt sich mit Shirayuki über die bevorstehende Abendgesellschaft. Als Shirayuki sagte das sie erst vor ihrer Reise das Tanzen geübt hatte war Raji sehr erstaunt, er zückte eine Geige und fing an eine Melodie zu spielen, zu der Shirayuki tanzen können würde. Als Kaede den Blick durch den Raum schweifen ließ, erblickte sie Rona die ihr von hinterm Vorhang zu verstehen gab, das sie etwas machen sollte. Sie hatte der kleinen erzählt das sie früher oft mit ihrer Mutter gesungen hatte. 'die will doch wohl nicht das ich hier zu dem Spiel ihres Bruders singe.' dachte sie aber Rona fuchtelte immer weiter wild mit den Armen. Kaede Schloss die Augen und fing an leise ein Lied zu singen, welches zur Melodie der Geige passte. Unbewusst wurde ihre Stimme lauter und klarer. Als das Instrument verstummte wurde auch sie ruhig, sie öffnete die Augen und vermerkte, dass sie von allen Seiten angestarrt wurde. Schnell verbeugte sie sich entschuldigend und kam verlegen ins stottern, „verzeiht Prinz Raji, ich wollte euer Spiel keineswegs stören." Shirayuki strahlte, „Kaede, ich wusste gar nicht das du so schön singen kannst." Und auch Obi sagte bewundernd, „wow, das war ja unglaublich." Die kleine Prinzessin verbuchte allein Obis Gesichtsausdruck als Erfolg, denn als Kaede begonnen hatte, starrte er sie mit offenem mund an. In seinen Augen war zu lesen das er beeindruckt war. Kaede war das ganze furchtbar peinlich, noch nie hatte sie vor jemand anderem gesungen, nur ihr Bruder hatte sie gelegentlich gehört. Ansonsten machte sie das nur beim Putzen, wenn sie wirklich sicher war, dass niemand es mitbekam. Der Prinz versicherte ihr das es auch für ihn kein Problem war, im Gegenteil, sie hatte sein Spiel bereichert.
Spät am Abend lag Kaede schon unter der Decke während Shirayuki noch wachte und Zens Uhr ansah. Als sie sich erhob und die Balkontür öffnete, fegte ein kühler Luftzug durchs Zimmer, der Kaede aufwachen ließ sie drehte sich verschlafen um und sah Shirayuki draußen stehen. Ebenfalls vernahm sie die Stimme von Obi. Kaede drehte sich wieder zurück und rollte sich in die Decke 'was haben die mitten in der Nacht wohl noch zu besprechen' fragte sie sich. Versuchte aber die Stimmen auszublenden.
Der Tag der Abendgesellschaft war gekommen, Shirayuki wurde schon früh von Dienerinnen umgeben um sie für den Abend herzurichten. Als die ersten Gäste eintrafen, beobachtete Kaede das ganze aus einem stillen Eckchen heraus. Obi gesellte sich zu ihr, „das ist wirklich prächtig nicht wahr?" dann Stutzte er, „was ist mit dir? Du willst doch nicht in diesem Aufzug da runter gehen." Kaede lächelte, „du vergisst das ich nur eine einfache Dienstmagd bin. So jemand hat bei einem solchen fest nichts verloren." er nickte Verständnisvoll dann lächelte er breit und nahm sie bei der Hand, „komm wir holen das Fräulein ab, du bist doch bestimmt auch Neugier wie sie aussieht." im Zimmer stand Shirayuki bereits für den Ball fertig, in einem mintgrünen Kleid. Sie war nervös und hatte sorge etwas falsches zu machen. Sie nahm Kaedes Hand und flehte, „du musst auch mitkommen, bitte lass mich da unten nicht allein." Kaede bat sie sich zu setzen. Sie richtete noch einmal ihren Haarschmuck, „mach dir keine Sorgen, du machst das schon. Und selbst wenn du einen Fehler machst, wird es niemand bemerken. Denn alle werden nur deine Schönheit bewundern. Im Zweifelsfall ist ja auch noch Obi bei dir, mich brauchst du gar nicht." Es klopfte an der Zimmertür und ein bote reichte einen Brief von Prinz Zen an Obi herein. Sie hatten herausgefunden das dieser Kazuki, der es auf Shirayuki abgesehen hatte, auf dem Weg zum Schloss war, in dem sie sich derzeit befanden. „diese Abendgesellschaft ist gefährlich. Ich werde Prinz Raji darüber unterrichtet." Sagte Kaede und eilte aus dem Zimmer. Auf dem Gang liefen ihr die kleine Prinzessin und ihr Bruder in die Arme. Als sie ihren Weg Fortsetzen wollte, hörte sie aus dem Zimmer, welches sie kurz zuvor verlassen hatte Lärm, gefolgt von Shirayukis schrei. Augenblicklich rannte Kaede zurück gefolgt von den beiden Kindern. Sie stieß die Tür auf und sah wie ein hochgewachsener fremder Kerl Obi einen Handkantenschlag in den Nacken versetzte und dieser zu Boden fiel. Seinen Namen rufend stürzte sie in den Raum, bemerkte dann ein zweiten Angreifer, einen hübschen Knaben, der Shirayuki bereits gefesselt hatte und diese auf die Schulter seines Kumpels Verlud. Kaede biss sich auf die Lippen, bremste ab und versuchte Shirayuki zur Hilfe zu eilen. Sie bekam den großen der beiden am Ärmel zu fassen, als die beiden schon dabei waren, sich über den Balkon, mit der bewusstlosen Shirayuki, aus dem Staub zu machen. „lass sie sofort los!" rief sie aufgeregt und versuchte sie von ihm herunter zu ziehen. Sie Rang mit ihm als kazuki nach ihr griff und sie zurück schleuderte stolperte sie gegen das Balkongeländer. Sie verlor den halt und merkte nur noch wie es abwärts ging. Ihr war so als ob der Größe Kerl ihr noch die Hand entgegen streckte. Rona die über die Brüstung sah und ihren Namen schrie, dann wurde es dunkel.

Cinderella with the blue eyes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt