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Obi erwachte, an seiner Seite die beiden Kinder. Augenblicklich fragte er nach Shirayuki. Die kleine Prinzessin erzählte ihm was geschehen war. Er versuchte sie noch zu beruhigen, dann allerdings wurden ihre Augen feucht „da ist noch etwas das du wissen solltest. Als du bewusstlos warst, wurde Kaede furchtbar wütend. Sie wollte euch helfen und hat versuch Shirayuki zu befreien. Dabei wurde sie geschubst und...." sie brach in Tränen aus. Bestürzt hörte Obi dem Mädchen zu wobei sein Atem mit jedem ihrer Worte schnell wurde, „was ist passiert?" drängte er sie weiter zu sprechen. Yujina ergriff das Wort mit zitternder stimme, „sie hat den halt verloren und ist vom Balkon gestürzt." Er krallte seine Faust in die Bettdecke. Entgegen der Anweisung der jungen Frau die sich um ihn gekümmert hatte schwang er die Decke beiseite und stieg aus dem Bett, „wo ist sie?" Rona die ihre Fassung wieder erlangt hatte sagte, „im Zimmer nebenan, Sakaki ist bei ihr." ohne ein weiteres wort ging er los und stürmte ins Nebenzimmer. Zu seinem erstaunen hatte auch Kaede bereits das Bewusstsein wiedererlangt. Sie saß mit gesenktem Kopf auf dem Bett, während eine Frau ihr einen Verband um die Stirn legte. Sakaki erhob sich als er Obi sah und auch Kaede richtete ihren Kopf auf. Ihre Augen waren gerötet und noch von Tränen verhangen. Sie zwang sich zu einem Lächeln, „Obi, ein Glück das du aufgewacht bist. Ich bin auch eben erst wieder zu mir gekommen, sie sagen ich hab eine leichte Platzwunde am Hinterkopf und eventuell ein Gehirnerschütterung" Er zog scharf die Luft ein, während er das Gefühl hatte sein Herz würde für einen Moment aussetzen. Er lief auf sie zu, stieß Sakaki der etwas zu ihm sagen wollte dabei zur Seite, kniete sich auf ihr Bett und zog sie in seine Arme. Er drückte sie mit zitternden Händen fest an sich und vergrub sein Gesicht an ihrem Haaren. „ein Glück das es dir gut geht, ich habe wirklich gedacht ..." flüsterte er. Völlig überfordert von seiner Geste legte sie die Arme um ihn und ließ ihren Tränen wieder freien lauf, „ist doch egal was mit mir ist, sie haben Shirayuki." Schluchzte sie. Er löste sich von ihr und streichelte ihr Lächelnd über den Kopf, „mach dir keine Sorgen. Alles wird gut Prinz Zen ist auch schon auf dem Weg hierher." Tröstete er sie, dann verließ er den Raum, wobei er im vorbeigehen Sakaki noch einen fragwürdigen Blick zuwarf.
Etwas später betrat Obi den Ort des Geschehens, er starrte in das Leere Zimmer und schlug wütend gegen die Wand. Leise betrat auch Kaede hinter ihm den Raum, sanft legte sie ihn die Hand auf den Rücken, „du solltest dir wirklich nicht allein die Schuld daran geben. Ich bin genauso verantwortlich wie du." Ruhig sprach sie auf ihn ein doch sie spürte dass das absolut nichts an seiner Stimmung änderte, sie schob ihn leicht an und lächelte, „du willst ihnen doch folgen. Dann solltest du auch gehen. Mach dir keine Gedanken, ich halte hier schon die Stellung und du solltest zusehen dass du dein Fräulein rettest." Sagte sie lächelnd und stemmte die Hände in die Hüfte. Nun lächelte auch er ein wenig „ja aber du solltest dich noch ein wenig ausruhen, denn wenn das Fräulein erfährt das ich dich verletzt hier rumlaufen lasse, wird sie sicherlich mit mir schimpfen."
Wenig später trafen Prinz Zen und seine beiden Adjutanten ein. Kaede nahm sie direkt in Empfang. Kiki strich ihr den Pony aus der Stirn, so das der Verband zum Vorschein kam, „du bist ja auch verletzt worden" Kaede strubbelte die Haare wieder davor und lachte, „nichts weiter, nur ein kratzer." Prinz Raji klärte Zen über das was geschehen war auf, als eine junge Frau herein eilte und Obis verschwinden verkündete. Kaede zog eine ihrer Haarsträhnen lang, „ist er also doch gegangen."
Am frühen morgen beschlossen die beiden Prinzen zusammen zu arbeiten um Shirayuki aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Es machte den Anschein, dass sie von einer Piratengruppe namens Hakenkralle verschleppt wurde. Als sie bereit zum Aufbruch waren stürmte Kaede die Treppe herunter und stellte sich ihnen in den Weg. Ihre klaren blauen Augen blitzten auf, „ich komme auch mit, ein nein akzeptiere ich nicht." Zen widersprach ihr, „du bist verletzt und solltest dich lieber schonen. Überlass das uns." Kaede war schon dabei hinter Sakaki aufzusitzen, „habt ihr mir nicht zugehört? Ich komme mit, ob ihr wollt oder nicht." stellte sie noch einmal mit mehr Nachdruck klar. Unterwegs traf der Rettungstrupp wieder auf Obi, der unterwegs war mit dem großen, der Shirayuki entführte und einem älteren Mann der sich als Anführer der Berglöwen Herausstellte, einer Gruppe Gerechtigkeitskämpfer die in den Bergen von Tanbarun lebten. Es stellte sich heraus, dass Shirayuki zunächst von ihnen entführt wurde dann aber sie und dieser Kazuki von der Piraten Bande geschnappt wurden. „ist das alles kompliziert." Kaede Schwirrte der Kopf. Alle gemeinsam setzten nun ihren Weg fort. Am Kneipenviertel beobachteten sie das Schiff der Hakenkralle, welches Vorankerlag. Sicher war das der Bursche sich darauf befand, bei Shirayuki war es nur eine Vermutung. Kiki hatte einen ziemlich gefährlichen Vorschlag, sie wollte sich von den Piraten gefangen nehmen lassen um bei Shirayuki zu sein. „lasst mich das machen. Wenn dabei etwas passiert wäre es in meinem Fall nicht ganz so tragisch." Warf Kaede ein bekam aber sowohl von Sakaki als auch von Obi wie aus einem Mund ein ziemlich deutliches nein. „aber ich möchte irgendwas tun." Sagte sie kleinlaut. Kiki legte ihr aufmunternd die Hände auf die Schultern, „die beiden haben Recht. Du bist nach wie vor verletzt und diese Bande wird mit Sicherheit nicht zimperlich sein. Du solltest dich lieber nicht noch mehr in Gefahr begeben."
Der Plan sah vor das Raji mit seinem Gefolge die Piraten über das Meer verfolgten. Während Zen und die anderen von Mihaya geführt vom Land aus zum Versteck der Bande ritten, dort würden sie die Hakenkralle stellen.
Kaede sollte mit Raji den Seeweg nehmen als sich die Gruppen trennten warf sie noch einmal einen Blick zurück auf Obi. Was hatte er nur? Er benahm sich ihr gegenüber seltsam, seit Shirayukis verschwinden, erst dieser stürmische Umarmung und dann war er vehement dagegen das sie sich an Kikis Stelle gefangen nehmen ließe.
Prinz Raji trommelte einige Handelsschiffe zusammen und so stellten sie sich den Piraten entgegen. Kaede war erstaunt wie mutig der junge Mann doch angesichts Shirayukis Entführung war. Die Piraten waren keineswegs dumm, so lenkten sie ihr Schiff in das Gebiet der blauen Strudel, einem gefährlichen Gewässer mit unzähligen Spiralen Strömungs wirbeln welche alle 10 Sekunden die Richtung wechselten, so waren die einfachen Handelschiffe gezwungen umzukehren. Prinz Raji jedoch bestand darauf an dem Piratenschiff dran zu bleiben. Kaede blieb die Spucke weg, „der Schwachkopf will uns alle umbringen." Das Schiff schwankte schrecklich so das man Mühe hatte halt zu finden. Sakaki nahm die junge Frau zu sich und hielt sie fest an sich gedrückt damit sie nicht über Bord ging. Er und der Prinz suchten schutz vor dem Steuer Podest, neben der kleinen Treppe. Die beste Idee um das heil zu überstehen war das Schiff einfach treiben zu lassen. ramponiert und mit einem Prinzen dessen Magen nun völlig leer war schafften sie es tatsächlich durch die Strudel. Kaede war spei übel, doch sie schaffte es alles drin zu behalten. Total fertig hing sie über der Reling, „wäre ich doch lieber bei Prinz Zen geblieben." als Raji schrie das sie in die Höhle fahren in der die Piraten ankerten um deren Schiff zu rammen rutschte die junge Frau zu Boden. „der ist nicht mutig der ist übergeschnappt." Brüllte sie als das Schiff Fahrt aufnahm und sie nach hinten rutschte. Laut krachend kollidierten die Schiffe. Kaede duckte sich mit den Händen über dem Kopf vor den umherfliegenden teilen. Als alles zum Stillstand gekommen war Hörte man von unten bereits Kampflärm. Kaede schnappte sich einen Holzknüppel und sprang mit Anlauf vom Schiff direkt einem der Piraten in den Nacken. „was soll das?" brüllte die Anführerin der Hakenkralle. Eine grässliche Frau die Shirayuki mit ihrer Kettensichel umwickelt hielt. Kaede nahm das Stück Holz fest in die Hand und holte aus. Einer ihrer Männer hielt sein Schwert schützend über seine Anführerin so das Kaedes Waffe zerbrach. Die Frau versetzte ihr einen heftigen tritt und sie flog mit schmerzenden Magen auf den stein, doch kurz darauf landete auch Shirayuki neben ihr auf dem Boden, denn sie hatte die Frau gebissen, nachdem sie von Obis Wurfmesser abgelenkt wurde. Er stellte sich zwischen die Mädchen und sie bis Zen die beiden aus der Schusslinie geholt hatte. Er führte Shirayuki und den Knaben Kazuki die Treppe hinauf Kaede bemerkte einen Angreifer hinter Obi. Sie nahm einen dicken Stein vom Boden und warf den Piraten damit k.o. Obi drehte sich erstaunt um. „du weißt doch aus eigener Erfahrung das ich gut mit Steinen schmeißen kann." Bevor sie aber wieder in das Kampf Gedränge geriet wurde sie von Zen, der bereits Shirayuki oben abgeliefert hatte aufgefordert endlich vom Schlachtfeld zu verschwinden. Widerwillig ging sie nach oben, wo ihr Shirayuki direkt um den Hals fiel. Es dauerte nicht mehr lange bis auch der Rest wieder an der Oberfläche war. Der ältere Mann von den Berglöwen bot ihnen an sich eine Weile in ihrem Dorf auszuruhen, als Shirayuki etwas sagte das dem ganzen eine ungeahnte Wendung verlieh, "Vater." Kaede wäre beinahe zusammengebrochen, was sind das für Familienverhältnisse lässt seine eigene Tochter Entführen.
Im Dorf der Berglöwen herrschte ein ziemliches treiben. Sie hatte nicht mit einer so hoch entwickelten Gesellschaft in den Bergen gerechnet. Die Gruppe war überall im Dorf verstreut, so bat Kaede sich an  bei den Festvorbereitungen zu helfen. Die Sterne leuchteten schon am Himmel und das Fest war in vollem Gange als Shirayuki mit Obi dazustieß. Kaede half immer noch den Frauen des Dorfes beim verteilen der Speisen. Als sie die beiden gemeinsam kommen sah versetzte es ihr einen Stich in der Brust, schnell lenkte sie ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes. Große Tabletts balancierend Wand sie sich geschickt an den beiden vorbei. Als sie die Tabletts auf dem Tisch abgestellt hatte und sich wieder auf dem Rückweg befand, hielt Obi sie am Handgelenk fest. Er strich ihr die Haare aus der Stirn die nun völlig frei lag, „du hast den Verband schon abgenommen?" Fragte er. Kaede entzog ihm ihre Hand und wich seinem durchdringenden Blick aus, „ich will einfach nicht wie eine invalide behandelt werden." Gab sie ihm zurück und eilte dann zu einer Gruppe Frauen. Obi saß mit Kiki und Mitsuhide am Tisch, der Alkohol floss in rauen Mengen und auch Kaede wurde von den Leuten immer wieder angehalten sich doch zu ihnen zu setzen und mit ihnen anzustoßen.
Im Laufe des Abend wurden es immer weniger Leute, der Wein war ziemlich stark und noch nie im Leben hatte Kaede so viel getrunken. Verschwommen sah sie Obi, der noch immer alleine am Tisch saß und sein Glas leerte. Sie torkelte zu ihm herüber, blieb schwankend am Tisch stehen, „huiii ganz schön uneben der Boden." Lallte sie und ließ sich dann neben ihm auf den Stuhl fallen. Verdutzt sah er sie an und grinste, „du bist ja ganz schön betrunken." „bin ich überhaupt nicht" grölte sie aus Überzeugung, nahm dann sein Glas um einen Schluck daraus trinken. Er nahm es ihr aber direkt wieder aus der Hand, „ich denke du hattest genug." Dann zog er sie hoch, „komm ich bringe dich ins Bett." Er hatte Mühe die schwankende Kaede zu halten. Als sie die Treppe zu ihrem Zimmer stufe für Stufe empor stiegen, stolperte das Mädchen über ihre eigenen Füße und hing ihm plötzlich wie ein nasser Sack im Arm. „mir ist heiß." Jammerte sie schon mit geschlossenen Augen und fing an ihre Knöpfe zu öffnen. Mit rotem Kopf hielt er sie hastig davon ab. Sie sah ihn verwundert an, „ach so, sollen wir uns zuerst küssen?" Fragte sie und kam ihm näher. Er versuchte sie auf Abstand zu halten, aber sie lächelte nur verführerisch, „was ist denn los sonst ist dir doch auch jede Recht, du würdest doch sogar mit Kiki aufs Zimmer gehen. Wieso also nicht mit mir? Von mir aus denk dabei auch an Shirayuki." Bei dem Gerangel mit ihr landete er auf der Treppe und sie gleich rittlings auf ihm. Sie fuhr mit ihren Fingerspitzen über sein Brust und versuchte dann wieder näher zu kommen „lass den Quatsch das ist der Alkohol der aus dir spricht. Ich werde nichts tun was du morgen früh bereuen wirst." Redete er weiterhin auf sie ein. Sie kicherte „ich hab so viel gesoffen das ich morgen früh sowieso nicht mehr weiß was ich getan habe, also kannst du es auch ausnutzen." Obi nahm sie und stellte sie wieder auf die Beine dann zerrte er sie zu dem Zimmer, „hattest du schon deinen ersten Kuss" wollte er plötzlich von ihr wissen. Kaede nickte verlegen, „ist aber schon lange her." „gibt es jemanden den du magst?" Fragte er weiter und zog sich sein Tuch vom Hals, sie wurde bei der Frage etwas rot, „da gibt es schon jemanden...". Er legte ihr das Tuch über die Augen und zog es am Hinterkopf zu, „dann denk jetzt einfach an ihn." Hörte sie ihn sagen und spürte dann wie er sie mit seinem gesamten Körper an die Wand presste. Sie fühlte seine Kalte Hand die über ihre Wangen fuhr und ihren Kopf ein wenig nach oben neigte. Sein warmer Atem gefolgt von seinen Lippen berührten die ihren. Ihr Herzschlag schnellte nach oben und ein Schauer gejagt vom nächsten durchfuhr sie vom Haaransatz bis zu den Zehenspitzen. Er küsste sie immer fordernder wobei sie bei jedem absetzen nach Luft Rang. Als er sie in eine innige Umarmung zog fuhr er mit dem Knie zwischen ihre Beine was sie erschrocken aufstöhnen ließ. Ihr ganzer Körper zitterte so heftig das sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, er ließ schwer atmend von ihr ab denn er merkte daß sie an ihr Limit gekommen war. „entschuldige das war wohl etwas zu heftig." Sagte er sanft und streichelte ihr über die Haare, als sie in seinen Arm sank „aber ich bin auch nur ein Mann und es lässt mich bestimmt nicht kalt wenn du dich in wilder extase so an mich heran schmeißt." Er hob die noch immer von seinem Tuch blinde Kaede auf seine Arme und öffnete die Zimmertür. Behutsam legte er sie auf das freie Bett. „mach die Augen zu." Flüsterte er und hauchte ihr noch einen Kuss auf die Lippen während er ihr das Tuch von den Augen nahm. Als er wieder hinaus in die Nacht trat lehnte er sich an die Wand und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht „noch einen Moment länger und ich hätte mich nicht mehr beherrschen können."
Am Morgen wachte Kaede verkatert auf, ihr Kopf drohte zu explodieren und ihre Augenringe waren schwarz wie die Nacht. Sie rollte sich beschwerlich aus dem Bett. Als sie vor die Tür trat zuckte sie zusammen den die Sonne war viel zu hell für ihre Augen. Sie stöhnte gequält und tastete sich halb blind voran. „guten morgen. So ist das wenn man seine Grenzen nicht kennt." Rief Obi ihr von unten zu und amüsierte sich über ihren Tiefstand. Sie drückte sich die Hände gegen den Kopf, „schrei nicht so. Ich fühle mich als ob ich unter eine Kutsche gekommen bin." Shirayuki die sich in der Nähe befand reichte Kaede lächelnd ein Glas mit Medizin, „trink das, dann wird es dir gleich besser gehen." Beim gemeinsamen Frühstück bekam Kaede keinen Krümel runter allein der Anblick brachte sie zum würgen. Shirayuki aber zwang sie wenigstens ein paar bissen zu nehmen. Obi dagegen war putzmunter. „wie kannst du soviel Alkohol in dich rein kippen und am nächsten Tag nichts davon merken." Er zuckte mit den Schultern und schob sich ein Stück Brot zwischen die Zähne, „ich bin daran gewöhnt im Gegensatz zu dir. Was ist das letzte woran du dich erinnerst?" Fragte er beiläufig. Sie ließ den Kopf auf den Tisch fallen und grübelte dann kam sie zu dem Entschluss, dass sie keine Ahnung hatte.
Bevor sich die Gruppe auf die Rückreise nach Clarines begeben würde bestand Prinz Raji auf eine Wiederholung der geplatzten Abendgesellschaft. Obi holte Shirayuki wie beim vorherigen Mal ab. „wo ist eigentlich Kaede? Die ist den ganzen Tag schon verschwunden." Merkte die rothaarige an. „ich glaube sie ist bei der Prinzessin. Sie ist traurig dass ihre neue Freundin sie schon morgen verlässt." Vermutete Obi.
Shirayuki und Raji tanzten zusammen zu der Melodie die er eigens für sie komponiert hatte. Als das Lied endete ging ein Raunen durch den Raum. Eine junge Dame in einem langen weißen Kleid mit glitzernden hellblauen Steinen besetzt schritt langsam die Treppe herunter. Shirayuki staunte denn sie hätte das Fräulein beinahe nicht erkannt. „ist das Kaede?" Der Prinz nickte, „Rona hat mich darum gebeten, sie wird unsere Gäste mit einem Lied erfreuen." Das Geflüster der Leute machte sie furchtbar nervös, sie hörte sogar ein paar Frauen tuscheln ob sie wohl eine Prinzessin aus einem fremden Land sei. Sie wurde rot und zog unbehaglich an ihrem Kleid. Ihr dunkles Haar war seitlich in locken gelegt und mit kleinen glitzernden Blumenhaarspangen abgesteckt. Als sie die letzte Treppenstufe betrat reichte ihr Sakaki die Hand und führte sie zur Bühne. „ihr seht atemberaubend aus." Flüsterte er ihr zu. Vor dem Orchester stehend ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen. Alle Augen waren mit erstaunen auf sie gerichtet. Sie legte ihre Hand auf die Brust um ihr klopfendes Herz zu beruhigen. Ihr Blick blieb bei Obi hängen, der sie mit geweiteten Augen musterte. Prinz Raji trat neben sie und zückte seine Geige. Sie machte einen höflichen Knicks vor dem Prinzen. Als er zu spielen begann atmete sie tief durch, Schloss die Augen und begann das Lied zu singen welches für den Abend geschrieben wurde. Als sie geendet hatte und das Fest weiter ging wurde sie plötzlich von sämtlichen Leuten umringt die sie über ihre Herkunft und allerhand anderer Dinge befragten. Eine Schar junger Männer riss sich darum mit ihr zu tanzen. Bis Sakaki dazwischen trat, sich vor ihr verbeugte und sie zum Tanz aufforderte. Mit wachsamen Blick verfolgte Obi jeden ihrer Schritte. Die kleine Prinzessin lehnte sich gegen die Säule an der er stand, „sie sieht toll aus nicht wahr?" Fragte sie ihn breit grinsend. Er schenkte dem kleinen Fräulein ein Lächeln, „oh ja." Sagte er nur knapp. „warum fragst du sie nicht ob sie mit dir tanzt?" Fragte sie neugierig weiter. Er seufzte, „das wäre ihr mit Sicherheit nicht Recht. Sie ist von so vielen Verehrern umringt was sollte sie dann mit mir." Rona stöhnte genervt, „ihr Erwachsen seid wirklich kompliziert." Sie wollte Kaede suchen gehen fand sie aber in dem großen Saal nicht wieder, bei einem Blick durch die Scheibe, erblickte sie die gesuchte mit Sakaki zusammen auf dem Balkon. Er hielt ihre Hände. Sie schüttelte mit geröteten Wangen den Kopf und blickte dann verlegen zu Seite. Er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und küsste dann sanft ihre Wangen. Die Prinzessin hatte sich mittlerweile zur Balkontür durchgeschlagen und rief nach Kaede. Diese verbeugte sich hastig und eilte dann zu Rona, „was treibst du da? Wir wollen doch Obi beeindrucken und nicht Sakaki." Sagte sie und zog die junge Frau mit sich rein. Kaum hatten sie einen Fuss in den Saal gesetzt stürzten sich die Herren wieder wie die Hyänen auf sie, so das die Prinzessin keine Chance mehr hatte an sie heran zu kommen. Um endlich Mal einen Moment durchzuatmen versteckte Kaede sich auf der Toilette. Als sie auf den Gang Hinaus Trat bemerkte sie Obi, der an der Wand lehnte, als würde er auf jemanden warten ‚ob Shirayuki auch auf der Toilette ist' dachte sie. Verlegen wich sie seinem Blick aus ohne ein Wort wollte sie an ihm vorbei gehen. Er fasste ihr Hand Gelenk und zog sie zurück, drehte sie um um und drängte sie an die Wand. Er legte rechts und links von ihr seine Hände ab um sie zu fixieren. Erschrocken sah sie zu ihm auf, ihr Brustkorb hob und senkte sich merklich, „was ist denn?" Fragte sie vorsichtig nach dem er sie einen Moment einfach nur schweigend ansah und keine Anstalten machte sie gehen zu lassen. Er legte seine Hand unter ihr kinn und kam ihr ziemlich nah während er ihr tief in die Augen sah. Die Situation hatte etwas bedrohliches doch dann entfernte er sich ein Stück von ihr und drehte sich weg, „nichts, gar nichts. Du solltest heute Nacht deine Tür gut zu schließen, bei den vielen Verehrern kommt noch jemand auf dumme Gedanken." Sagte er und ging dann einfach weiter als ob nichts geschehen wäre. Kaede blieb noch ein Moment verstört an der Wand stehen.
Am nächsten Morgen sollte es nach Hause gehen. Die kleine Prinzessin viel Kaede um den Hals und verabschiedete sie mit Tränen in den Augen. „ich werde dir schreiben" versprach die ältere ihr, „du bist doch meine Freundin oder?" Schluchzte sie. Sie hielt inne und lächelte, „aber sicher sind wir Freundinnen." Versicherte sie ihr.

Cinderella with the blue eyes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt