Wenige Tage später hatte der Alltag sie wieder eingeholt. Die Gruppe war ins Schloss zurückgekehrt und alles lief wieder wie vorher. Unter den bediensteten war es Hektisch geworden. Der erste Prinz Isana, lud zu einem Bankett ein, angeblich war auch der Prinz aus einem anderen Land unter den geladenen Gästen. Die anderen Dienstmädchen scherzten das er sich vielleicht in eine von ihnen verlieben würde. Kaede konnte sich ein belustigtes Prusten nicht verkneifen, „diese Hühner" mit bösem Blick starrten sie ihr hinterher.
Kaede war für die Bedienung der Gäste im Garten eingeteilt. Sie schlüpfte in ihre festliche Uniform und mischte sich unter die Leute. Sie bot jedem Häppchen und Getränke an, ging von einem Gast zum anderen. Als sie einen braunhaarigen jungen Mann von hinten antipte, schreckte dieser dermaßen zusammen, dass er ihr das Tablett mit den Getränken aus der Hand schlug. Kaede war von dem Sekt durchtränkt, blieb aber professionell, „entspannen sie sich. Sie brauchen nicht so nervös zu sein." sagte sie lächelnd. „ich wollte ihnen nur ein Getränk anbieten. Tja zu meinem bedauern habe ich jetzt leider keine mehr. Lassen sie mich das eben aufräumen und dann komme ich mit neuen Gläsern wieder." sie kniete nieder um die Scherben aufzusammeln. „Prinz Raji, was ist denn passiert?" Ein Herr mit dunkel grauem Haar kniete sich zu Kaede runter und half ihr die Scherben einzusammeln, „sie müssen meinen Herren entschuldigen, er fühlt sich heute nicht wohl." Kaede schüttelte den Kopf und bemerkte das der Mann vor ihr noch gar nicht so alt war, „nicht doch, es ist ja nichts passiert. Bitte lassen sie mich das machen, nicht dass sie sich verletzen." kaum hatte sie dies ausgesprochen, Schnitt sie sich an einer Scherbe. „Autsch" sofort ran ihr das Blut aus dem Finger den sie reflexartig in den Mund steckte „lasst mich mal sehen" der fremde Mann bat um ihre Hand, die sie ihm wortlos entgegen streckte. Sanft berührte er ihre Finger. Er zückte sein Taschentuch und Band es um die blutende Stelle. „es ist nicht tief aber ihr solltet die Wunde richtig versorgen lassen, nicht das es sich noch entzündet. Außerdem seid ihr immer noch von Sekt durchtränkt. Geht euch ruhig frisch machen ich kümmere mich schon um den Rest." Sagte er freundlich und ließ ihre Hand los. Kaedes Wangen waren schamesrot als sie durch den Garten eilte und sich von der Gesellschaft entfernte. Sie lief durch den rosen besetzten Torbogen und traute ihren Augen nicht. „was treibt ihr denn hier?!" Zischte sie wütend, da hockten doch tatsächlich Shirayuki und Obi hinterm Gebüsch und lauschten. „ups, jetzt hat sie uns erwischt." Lachte Obi und hob ertappt die Hände. Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu, „was lief denn da eben zwischen dir und diesem Kerl? Das war ja ziemlich heiß, der hat dich ganz schön angemacht. Du bist ja jetzt noch ganz rot." zog er sie weiter auf. „Der hat mich nicht angemacht. Er war einfach nur freundlich, solltest du auch mal versuchen." entgegnete sie. Als es auf der anderen Seite der Hecke plötzlich um Shirayuki ging wurde die besagte ganz blass, anscheinend hatte sie irgendetwas mit dem Prinzen aus Tanbarun zu schaffen. „geht es dir gut?" Fragte Kaede besorgt, als sie plötzlich Aufstand und davon stürmte machte sich Obi direkt dran die Verfolgung aufzunehmen. Kaede blieb noch immer triefend nass zurück.
Der Himmel war in leuchtendes rot getaucht, als Kaede ihre Schicht beendete, erblickte sie Shirayuki die noch immer ziemlich mitgenommen aussah und gedankenverloren zu Prinz Zen herüber starrte, der sich mit Herzog Haruka unterhielt. Kaede gab ihr einen Schubs, „nun geh schon zu ihm" sagte sie und ging weiter, das Ende hatte sie nicht mitbekommen aber am nächsten Tag war alles beim Alten, daher ging sie davon aus, dass es gut lief. Da sie sich bei ihrem letzten Besuch in der Hofapotheke nicht hat Untersuchen lassen, musste sie das ganze nachholen. Diesmal war sie allein mit Ryuu, „du kennst das ja. Ich hole nur eben noch ein paar Sachen." sagte er und verließ den Raum. Kaede zog derweilen schon einmal ihr Oberteil aus. Als sie gerade auch ihr Unterhemd ausziehen wollte klopfte es an der Tür. Als sie sich öffnete drehte das Mädchen sich kurz um, „das ging aber schnell..." die Worte blieben ihr im Hals stecken, denn es war nicht ihr Bruder der in der Tür stand, sondern der Mann der ihr am Vortag geholfen hatte. Einen kurzen Moment blickte sie ihn entsetzt an. Als sie die Fassung wieder gefunden hatte entwich ein lauter schrei ihrer Kehle, sie stolperte zurück, verhedderte sich in dem Trennvorhang und viel mit samt der von der Decke kommenden Befestigung hin. Noch immer schreiend versuchte sie sich mit dem Stoff zu bedecken. Der junge Mann war selber mit der Situation überfordert aber als sie krachend zu Boden ging, stürzte er auf sie zu, sich immer wieder entschuldigend wollte er ihr aufhelfen. Von dem Gekreische angelockt kam Obi herein gestürmt und interpretierte die Situation völlig falsch, „hey, nimm deine Finger weg!" In dem moment als er den Mann, der augenscheinlich über Kaede herfallen wollte einen Tritt versetzte und der andere "das ist ein Missverständnis." schrie. Schnappte sich Kaede die Stange, an dessen der vorhang befestigt war. Sie bedeckte ihre blöße und richtete sich auf. Wie ein Schwert hielt sie den beiden die Halterung entgegen. Sie schien vor Wut zu glühen, „wenn ihr beiden Spanner nicht sofort verschwindet, Prügel ich euch grün und blau." drohte sie. „Raus hier!" setzte sie noch deutlich nach. Die beiden liefen um ihr Leben und konnten nicht schnell genug den Raum verlassen.
Kurz vor der Abreise suchte Prinz Rajis Gefolgsmann Kaede noch einmal auf, er entschuldigte sich ganz ehrlich und erklärte, dass er auf der Suche nach jemandem gewesen war, der ihm ein Medikament gegen die Magenschmerzen seines Herren geben konnte, „es würde mich wirklich freuen wenn ich euch mal wieder sehen könnte. Mein Name ist Sakaki,.würdet ihr mir auch euren Namen verraten?" Sie merkte, dass.er es ehrlich meinte und lächelte, „Kaede, mein Name ist Kaede."
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Cinderella with the blue eyes
FanfictionKaede hat es faustdick hinter den Ohren. Aber sie hat es auch nicht einfach im Leben. Fleißig geht sie täglich ihrer Arbeit als Dienstmädchen im Schloss Wistal nach um ihrem kleinen Bruder Ryuu ein gutes Leben zu ermöglichen. Trotz ihrer scharfen Zu...