Der folgende Tag, Prinz Zen würde mit der Vogel Frau zu ihrer Insel reisen um sich vor Ort ein Bild zu machen. Als Zen sich Abreise breit machte standen alle vor den Schlossmauer, auch Kaede die ja mit der ganzen Sache gar nichts zu tun hatte. Doch sie nahm ihre Jobs immer ernst und so begleitete sie ihre neue Herrin. Shirayuki benahm sich wirklich äußerst seltsam. Als Kiki die Bemerkung fallen ließ, das Zen am Vortag irgendetwas gesagt oder gemacht haben musste, kam auch Kaede diese Idee. Infolgedessen der Prinz abgereist war, machten sich auch Mitsuhide und Kiki wieder an ihre Arbeit. Obi quetschte unterdessen Shirayuki über den Vortag aus. Kaede drängelte sich dazwischen und trat ihm mit der Hack auf den Fuß, „sei nicht so aufdringlich." Shirayuki nutze die Situation um die Flucht zu ergreifen.
Kaede wartet zusammen mit Obi in der Arznei Kammer auf Shirayuki. Früher oder später wurde sie dort auftauchen müssen. Und wie vermutet, aber sofort stürzte sie sich auf die Arbeit. Zusammen mit Ryuu versuchten sie einen Tee zu brauen um die Chefin, welche sich ziemlich überarbeitet hatte, wieder auf die Beine zu bringen. Als Ryuu der Rothaarigen vorschlug Feierabend zu machen, wirkte sie verunsichert..Dann sagte sie etwas das für Kaede den Groschen fallen ließ, „ich brauche etwas um mich abzulenken."
Die Mädchen verließen zusammen den Arbeitsplatz und liefen den Gang entlang, Shirayuki war sehr nachdenklich. „wenn ich raten müsste, würde ich sagen, ihr seid euch gestern näher gekommen." Shirayuki nickte. „ist doch nichts dabei, du magst ihn doch und er mag dich." versuchte die dunkelhaarige sie aufzubauen. "hat dich denn schon Mal jemand aus heiterem Himmel geküsst?" wollte Shirayuki wissen. Kaede hob überrascht den Kopf, „naja ...da gab es mal jemanden" stammelte sie ein wenig verlegen. Doch sie verstummte als Obi die Damen eingeholt hatte. Shirayuki kam plötzlich auf die idee den Wald des Grundstücks zu besuchen. Sie liefen zu dritt den langen gepflasterten Weg entlang und ein bedrückendes schweigen umgab sie. Kaede bemerkte Obis Blick der Shirayukis Hand fixierte. Als er sich anmaßte diese ergreifen zu wollen, stieß sie ihm den Ellenbogen in die Seite und zischte leise, „denk nicht mal dran." Im selben Moment kamen Zen und seine beiden Gefolgsleute zurück von der Insel Yuri. Shirayuki versteckte sich sogleich hinter Obi, der ihr bedeutete in den Wald zu fliehen. Der Prinz befahl den zurückbleibenden sich wieder ins Schloss zu begeben, während er seiner Liebsten hinterher eilte. Obi starrte seine Hand an und flüsterte Kaede zu, „danke, du hast mich da eben vor einem riesen Fehler bewahrt." Kaede schüttelte den Kopf, „ja und gleich drauf hast du die nächsten dummheit gemacht. Wie kommst du darauf dich zwischen Shirayuki und Prinz Zen zu stellen." sagte sie und trat einen Kieselstein weg. „ich weis auch nicht, das ist einfach so passiert." antwortete er über sich selbst erstaunt.Der Tag der offenen Tür im Schloss stand an. Insgeheim freute sich Kaede darauf, denn wegen ihrer Krankheit und später wegen ihrem Beruf, hatte sie so etwas noch nie miterleben dürfen. Fröhlich ging sie zur Arznei Kammer und musste feststellen, dass Shirayuki gar nicht dort war. Unterwegs traf sie auf Kiki, die auf der Suche nach dem Prinzen war. Den beiden wurde sofort klar, dass sie zusammen sein mussten. Endlich gefunden waren auch Obi und Mitsuhide vor Ort. Gemeinsam beschlossen sie sich das Fest ein wenig anzusehen. Strahlend wie ein kleines Mädchen lief Kaede durch die Straße mit den vielen ständen. Alles war so schön bunt und duftete unglaublich lecker. „da gibt es Waffeln!" rief sie entzückt und kam kurz darauf zufrieden mampfend zurück. Obi lachte, so offen und gelassen hatte er die junge Frau noch nie gesehen aber er konnte es sich nicht verkneifen sie zu ärgern, „du solltest nicht so viel süßes essen, sonst wirst du noch dick." Kaede ließ sich von ihm nicht die Laune verhageln, genüsslich schob sie sich nach der Waffel noch ein Sahnebonbon in den Mund, „na und? Ich mag nun mal süße Sachen und ich hab lieber ein bisschen Speck auf den Hüften als so ein Spargel zu sein wie du, langer Lulatsch." Obi schaute verwirrt drein, "bitte? Hast du mich schon mal angeguckt? Wie kannst du mich mit einem Spargel vergleichen." er stellte sich vor sie und zog sein Hemd hoch um seinen durchtrainierten Körper zu präsentieren. „guck nochmal genau hin, sieht das für dich nach Spargel aus? Das sind alles Muskeln." Kaede trat mit hochrotem Kopf einen schritt zurück, "Wenn du nicht vorhast mich zu verführen, versteh ich nicht wieso du dich hier in aller Öffentlichkeit vor mir ausziehst. Lass das bloß nicht Shirayuki sehen, die kommt mit ihrer Gutmenschlichkeit noch auf die bescheuerte Idee uns zu verkuppeln."
Shirayuki setzte ihre kapuze auf, um wegen ihrer Haarfarbe nicht so viel Aufmerksamkeit zu erregen. Während sie sich begeistert eine zirkusnummer an sahen, blieben Obi und der Prinz ein Stück weiter hinten. Kaede und Shirayuki, erfuhren von den anderen beiden, dass Zen ihnen mitgeteilt hatte dass er jetzt wohl eine Art Beziehung mit Shirayuki hatte. Kaede wollte besorgt um seine Gefühle nach dieser Nachricht nach Obi sehen aber er war verschwunden.
Sie streiften weiter durch das bunte Treiben, als Obi bei einem Kampfturnier wieder auftauchte. Als die Gruppe dort eintraf hatte er Gerade den letzten Gegner niedergestreckt, der Ringrichter rief, „der Sieger ist Nanaki!" Obi kam lachend mit einem Sack Geld zu den anderen zurück. "Nanaki?" fragte Kaede verwirrt. „ist doch cool." sie überlegte kurz und amüsierte sich dann „nicht wirklich. Ich hatte mal ne Katze in der Nachbarschaft die so hieß" Zen schimpfte ganz furchtbar mit ihm bis er und seine ständigen Begleiter sich verabschieden mussten. So blieben die drei allein zurück. Unter den wachsamen Augen von Kaede schob Obi die Kapuze von Shirayuki zurück und steckte ihr eine Haarnadel an, die er zusammen mit dem Preisgeld gewonnen hatte. Um die Situation nicht eskalieren zu lassen lugte Kaede um ihn herum, „wie hübsch. Wo hast du die denn her?" fragte sie als Obi die Kapuze auch schon wieder auf ihren Kopf platzierte. Sie beschlossen sich die Rede des Prinzen anzuhören. Kaede hielt ihn kurz zurück und ließ Shirayuki ein Stück vor gehen. „übertreib es nicht, du weißt doch auch das sie jetzt mit Zen zusammen ist." Obi zuckte nur mit den Schultern, „sei doch nicht so streng, ist doch nur Haarschmuck. Ich hab ihn gewonnen und kann damit nichts anfangen. Außerdem hab ich ihr gesagt sie soll sie später Prinz Zen zeigen. Oder bist du etwa sauer weil du sie gern bekommen hättest?" Lenkte er vom Thema ab. „nein aber wenn du schon Geschenke Verteilst nehme ich gerne das Preisgeld." er lachte nur, „das hättest du wohl gerne, das behalte ich selber."
Sie begaben sich in die Menge um der Rede des Prinzen zu lauschen, Shirayuki schien davon sehr angetan, Kaede hingegen war es auf dem Platz ein bisschen zu voll. Die Leute schoben und drängten, das gefiel ihr überhaupt nicht. Obi bemerkte das es ihr schwer fiel ihren Platz zu halten, so griff er nach ihrem Handgelenk damit sie nicht verloren ging. Am Ende der Rede verteilten sich die Leute wieder in alle Richtungen Kaede atmete einmal tief durch, als Ryuu auf sie zugerannt kam. Eine Schauspielerin die zu einer Theater Gruppe gehört, hatte sich verletzt. Auch Prinz Zen war nun wieder vor Ort. Die junge Frau hatte sich den Fuß gebrochen und konnte somit nicht weiter spielen, also überredete sie kurzerhand Shirayuki deren einzige Bedingung es war ihre haare verdecken zu dürfen. Shirayuki schlüpfte in ihre Kostüm, unterdessen hatte Kaede es sich auf einem Stapel Kisten bequem gemacht und blätterte das Textbuch durch. Viel lieber hätte sie sich das Stück angesehen, stattdessen hockte sie nun hinter der Bühne und war fast neidisch das Shirayuki das hübsche Kleid anziehen durfte. Sie schluckte ihre Missgunst herunter und half dem Mädchen den Schleier zu platzieren, der ihre haare bedeckte. „ du siehst wunderschön aus. Wie eine echte Prinzessin." ermutige Kaede das nervöse Mädchen und gab ihr einen Klaps auf den Hintern, " Hals und Beinbruch." Obi bemerkte wie Kaede verträumt hinter Shirayuki her sah. Er beugte sich zu ihr, „du brauchst nicht traurig sein. Die Rolle einer Prinzessin würde sowieso nicht zu dir passen." „das weis ich selber, aber du musst es mir nicht noch auf die Nase binden." Kaede war sichtlich gekränkt von seinen Worten. Beleidigt ließ sie ihn stehen und ging zum Vorhang von wo aus sie das Stück von der Seite verfolgen konnte. Obi kratzte sich fragend am Kopf, "sowas, das war doch nur ein Scherz." „kein besonders guter." Gab Zen Antwort auf das was Obi eigentlich mehr zu sich selbst gesagt hatte. Kaede stand weiterhin am Vorhang, es kümmerte sie nicht was die hinter ihr zu bereden hatten, sie wollte einfach nur das Stück genießen. Aber etwas war seltsam, das was auf der Bühne geschah, stimmte mit dem Script indem sie geblättert hatte gar nicht überein. Als sie verstand was dort vor sich ging, wollte sie Shirayuki warnen, doch der Anführer der Theatergruppe trat hinter sie und hielt ihr den Mund zu. „sei schön ruhig täubchen und sieh dir den Höhepunkt an." säuselte er ihr ins Ohr. Kaede biss ihm in die Hand und schon war Obi zur Stelle um ihn zum schweigen zu bringen. „die wollen Shirayuki die Kapuze vom Kopf reißen." Berichtete sie ihm hastig. Obi lächelte, nickend und zeigte mit dem Finger auf die Bühne. „wissen wir schon, sieh hin" Prinz Zen schwang sich in Verkleidung des maskierten Ritters auf die Bühne und rette Shirayuki vor dem Prinzen des Stückes.
Die Vorstellung war ein voller Erfolg. Zum Ende des Festes ließ man tausende Laternen in den Nachthimmel steigen. Die Gruppe hatte den besten Platz auf den Schlossmauern und verfolgt das Leuchten von dort. Kaedes Blick war zum Himmel gerichtet als ihr plötzlich eine Tüte mit bunte Bonbons vor den Augen baumelte. Es war Obi der sich verlegen entschuldigte, „das vorhin im Theater hätte ich nicht sagen sollen." Sie blickte ihn verwundert an und griff sich dann die Tüte. Knisternd holte sie eine der bunten Kugeln raus und warf sie sich in den Mund, „Entschuldigung angenommen."
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Cinderella with the blue eyes
FanfictionKaede hat es faustdick hinter den Ohren. Aber sie hat es auch nicht einfach im Leben. Fleißig geht sie täglich ihrer Arbeit als Dienstmädchen im Schloss Wistal nach um ihrem kleinen Bruder Ryuu ein gutes Leben zu ermöglichen. Trotz ihrer scharfen Zu...