Die Stunde begann mit normalem Geschichtsunterricht. Nichts besonderes, weshalb meine Aufmerksamkeitsspanne relativ klein war. Zum einen hatte ich kein besonders großes Interesse an Kolumbus, und zum anderen habe ich dieses Thema an meiner alten Schule mindestens drei mal durchgekaut. Irgendwann reicht es.
Während den ganzen fünfundvierzig Minuten, überlegte ich, wie ich mich morgen Abend am besten rausschleichen kann. Die Party von Tim, einer meiner alten Klassenkameraden, darf ich auf keinen Fall verpassen. Er ist bekannt dafür, die besten Partys der Stadt zu veranstalten. Meistens im Haus seiner Eltern, das Anwesen ist riesig und noch dazu hat es einen unglaublich großen Garten mit Pool. Meistens befindet sie die ganze Stufe dort, was mich aber nicht störte, solange es freien Alkohol gibt.
„Livia also..." Ich schreckte auf, als plötzlich eines der Mädchen vor mir stand. Sie stemmte ihre Hände auf meinen Tisch und lehnte sich etwas nach vorne. „Schön, dass du dir meinen Namen merken konntest. Wüsste ich deinen, hätte ich ihn mir sicher nicht gemerkt." Erwiderte ich kleinlaut und lächelte sie an. Ihr Kiefer krampfte, dennoch schluckte sie runter, was sie sagen wollte. „Gibts irgendwas?" Fragte ich, nachdem sie mich für einige Augenblicke stumm anstarrte. Ich weiß nicht, ob es ihre Intension war, mich mit ihren Blicken zu töten, oder was sie von mir wollte, auf jeden Fall hat es nicht funktioniert.
Mit den Worten „Gut, dann eben nicht" stand ich auf, schnappte mir meine Tasche und ging. Auf dem Flur blieb ich kurz stehen. Ich versuchte mich zu orientieren, jedoch hatte ich keinen Plan, wo sich die Physikräume befanden. Mister Williams, der mir zufällig über den Weg lief, konnte mir dabei zum Glück aushelfen und so stand ich schon wenig später vor dem gesuchten Physikraum.
So zog sich der restliche Schultag hin, neben Physik und Mathe, stand auch noch eine Doppelstunde Englisch auf dem Plan, was dann aber auch die letzten beiden Stunden waren.
Zum Glück. Länger hätte ich das hier auch nicht mehr ausgehalten.Auf dem Parkplatz blieb ich kurz stehen. Meine Augen flogen umher, auf der Suche nach der Bushaltestelle. Ich blieb ohne Erfolg, kein Bus und auch keine dafür passende Haltestelle. Stattdessen drängte sich etwas anderes in mein Sichtfeld. Etwas, was das Blut in meinen Adern zum hochkochen brachte.
„Ist es dein ernst?" Augenrollend öffnete ich die Autotüre. Das breite Lächeln meines Vaters, wollte ich nicht erwidern. Warum muss er jetzt hier aufkreuzen? „Ich freue mich auch dich wieder zu sehen, meine allerliebste Tochter."
„Ich hoffe dir ist klar, dass ich zwei Beine habe und alleine nachhause gehen kann?" Ich schlug die Autotüre zu und fing an meine Tasche zu verräumen. „Ich weiß." Er startete den Motor. „Wir fahren aber nicht nachhause." Sein Blick war konzentriert auf die Straße gerichtet und ich unterbrach mein Tun, was darin bestand, mein Handy zu suchen. „Ich nehme dich mit zur Arbeit. Ich will nicht, dass du alleine zuhause bist." Lieferte er mir die erklärende Antwort, als er meinen Blick bemerkte. „Papa-" Ich unterbrach mich selber, da ich wusste, dass beschweren nichts bringen würde. Wenn er etwas will, setzt er das auch durch. So ist es immer.
Mit verschränkten Armen, ließ ich meinen Rücken gegen die Lehne fallen, ich wechselte kein Wort mit meinem Vater. Die Landschaft zog an uns vorbei. Wir fuhren durch eine etwas bewaldete Gegend, zwischendurch ragten auch ein paar Felder hervor, bis sich ein Riesen Gebäude vor uns erstreckte. Ich war zwar schon ein paar mal hier gewesen, aber immer nur ganz kurz und selbst dann nicht weiter als in den Eingangsbereich hinein...
Mercedes AMG Petronas Formula one Team
Stand es in großer Schrift über dem Eingang.
Immer noch ein wenig beleidigt, stieg ich aus. Mein Vater war schon etwas weiter vorne und hielt mir die Türe auf. Die Eingangshalle erstreckte sich über eine große Fläche. Die hier stehenden Formel eins Wagen, sollen wohl die Geschichte des Teams erzählen. Wirklich rührend.
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Toxic Love - When hate becomes Love | Lewis Hamilton FF
FanfictionWie soll etwas gut werden, wenn du das bittere Ende bereits kennst? ~ „Warum kann es nicht einfach funktionieren?!" Ihr Wimmern verging in der Dunkelheit. Als wäre es nie da gewesen. Stille war die Antwort. Nichtsbedeutende Worte? Natürlich bedeutet...