F I F E T E E N

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Gedanklich versunken in anderen Welten, sah ich aus dem Fenster. Die Spanisch Stunde zog sich mal wieder ewig hin und ich konnte es kaum erwarten, endlich Sport zu haben. Heute stand Volleyball auf dem Plan, besser könnte es für mich also nicht laufen. Bis vor einem Jahr habe ich neben Tennis und Tanzen, auch noch Volleyball gespielt. Im Verein mache ich das heute zwar nicht mehr, was aber nicht bedeutet, dass es mir keinen Spaß mehr macht. Der Grund warum ich damit aufgehört habe, war mein Vater, der das verlangt hat. Es ist schon verwunderlich genug, dass er mich weiter tanzen lässt...

Gelangweilt pustete ich mir eine braune Strähne aus dem Gesicht. „Wir sehen uns dann morgen wieder. Bis dahin ein gutes Gelingen!" Beendete miss Wendy die Spanisch Stunde. Eine kleine, etwas pummelige Frau. Ihre Haare kurz und schwarz, um ihren Hals trug sie wie immer einen roten Satin Schal. Ihre Lippen waren rot übermalt und ihre Wangen voll mit Rouge. Sie sah nicht unbedingt aus, wie eine Lehrerin die man mag. Eher wie eine, die man hasst, weil sie den Unterricht so ernst nimmt, als wäre es das wichtigste im Leben. Aber so ist sie nicht, überhaupt nicht. Ihre Gestalt mag vielleicht so wirken, dennoch ist sie die putzigste und freundlichste von allen hier. Man kann sie nur mögen!

Alle hatten ihr Zeug längst zusammengepackt und waren froh hier endlich rauszukommen. Ich hingegen war so damit beschäftigt, meine Gedanken zu überdenken, dass ich noch nicht dazu gekommen war. Ich fing an meine Bücher in meine Tasche zu stopfen, als die Jungs Gruppe, laut lachend den Raum verließ. Coben, der krasseste von allen, klopfte dabei einem seiner Kumpels auf die Schultern, nur um diesen dann beinahe grob daran zu schütteln. Echte Idioten eben...

„Wie ich sah, war dein Wochenende wohl sehr spannend?!" Fragte mich jemand, während ich mir meine Sportschuhe zuband. Ich richtete mich wieder auf, als ich fertig war und blickte dann zu Jacky. Die einzig beste Freundin von der Oberzicke Chanel. Ihre schulterlangen, roten Haare trug sie in einem Zopf. Die Schminke in ihrem Gesicht war wie immer übertrieben. Übertrieben hässlich. Und übertrieben im weitesten Sinne. „Ja, das war es in der Tat." Seufzte ich und stand auf, meine Beine trugen mich in Richtung Waschbecken. Unsere Umkleide besaß sowohl das, als auch einen darüber hängenden Spiegel und Duschen, die aber kaum benutzt werden. „Warum fragst du?" Wollte ich wissen, als sie sich in den Rahmen lehnte und mich beobachtete. „Naja, ich hab deine Instastory gesehen und dachte mir eben, dass es echt spannend sein muss, auf so einem Formel eins rennen zu sein..." Sie verfolgte jedes von meinem Tun mit ihren Augen. Die anderen waren schon drinnen und warteten wahrscheinlich auf uns, was mich aber nicht weiter störte.
Ich gehe erst, wenn mein Zopf sitzt!

„Muss doch was besonderes sein, oder nicht?" Ich tat ihre Worte ab, indem ich mit den Schultern zuckte. „Eigentlich nicht." Überkopf band ich meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz, und als ich wieder gerade stand, flocht ich sie bis nach unten. „War ganz spannend, aber es ist nichts besonderes passiert. Außer rumsitzen und schauen geht da nicht viel..." Ich log ihr eiskalt ins Gesicht.

Nichts besonderes. Ist ein Kuss mit Max Verstappen nichts besonderes? Ist ein Kuss mit Lewis Hamilton nichts besonderes? Ist es nichts besonderes, mit zwanzig Weltberühmtheiten in einem Hotel zu schlafen? Natürlich war es das, aber ich wollte ihr das natürlich nicht sagen. Denn wie schon erwähnt, habe ich keine Lust auf Fake Freundschaften und mobbing deshalb. Jacky und ihre Freunde, wären doch die ersten, die ankriechen und geiern...

„Also warst du als Fan dort?" Sie sah mich skeptisch an und ich nickte. „Als was denn sonst? Als Maskottchen oder was?" Ich musste kurz lachen. Kopfschüttelnd lief ich zu meiner Tasche, wo ich nochmal mein Handy abcheckte, bevor ich rein ging.

<Ich hab ein paar Leute am Freitag zum Abendessen eingeladen. Nur, dass du Bescheid weißt und dann da bist.>

Ich wischte die Nachricht meines Vaters weg, nachdem ich sie kurz übergangen war. Anschließend steckte ich mein Handy zurück in meine Tasche. Jacky, die immer noch hier war, sah mich prüfend an. Ich ignorierte ihre Blicke aber und ging dann rein.

Toxic Love - When hate becomes Love | Lewis Hamilton FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt