T H I R T Y F I V E

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Mittwoch, der Tag, vor dem ich mich am meisten fürchtete, von allen die mir jetzt spontan einfallen. Ich freute mich natürlich auf dieser Party eingeladen zu sein, aber das ungute Gefühl im Magen, würde mich trotzdem verfolgen. Nicht nur wegen Max. Lewis wird auch da sein, und ich möchte demjenigen, der auf die Idee gekommen ist ihn einzuladen, raten, dass er an Gott glaubt. Denn beten ist wohl das einzige, was uns jetzt noch helfen kann...

Seelisch bereitete ich mich zwar schon so gut wie möglich darauf vor, dass dieser Tag aufregend und turbulent wird, doch dass man nie wirklich vorbereitet sein kann, merkt man leider erst wenn es zu spät ist... Es waren höllische Kopfschmerzen die mich plagten und verhinderten, dass ich einen klaren Gedanken fassen konnte. Aber ich durfte mich heute nicht davon beeinträchtigen lassen, nicht an so einen Tag, wo solche eine Party gefeiert wird... Ich versuchte die Schmerzen natürlich so gut es eben ging zu ignorieren, doch selbst eine Schmerztablette konnte den stechenden Schmerz nur lindern. Im Endeffekt bereute ich es, diese Schmerzen ignoriert zu haben, aber auch das ist etwas, was man eben erst weiß, wenn es schon zu spät ist...

Angesichts der Tatsache, dass wir mit dem Boot aufs Meer rausfahren werden, zog ich mir wieder einen Bikini unter die Klamotten. Ansonsten entschied ich mich für einen schwarzen, kurzen Rock und ein weißes Crop-Top. Dessen Rücken war offen und lediglich mit einer Schnur am unteren Bund zusammengeknotet. Meine Haare, die von gestern immer noch relativ lockig waren, ließ ich offen. Es wäre so oder so in einer Katastrophe geendet, hätte ich versucht sie irgendwie zusammen zu binden...

Mein Vater stand bereits im Flur, als ich mir die Schuhe anziehen wollte. „Hast du alles?" Er sah mich prüfend an und nachdem ich einen Blick in meine Handtasche warf, nickte ich. Gemeinsam gingen wir nach unten, wo unser Mietwagen in einer Tiefgarage geparkt war. Es war ein schwarzer Mercedes SUV, nicht ganz das selbe Modell, welches bei uns in England steht, aber trotzdem ein ähnliches.

„Meld dich bitte mal zwischendurch und trink nicht zu viel. Du weißt ja..." Mein Vater sah mich erwartungsvoll an, doch ich nickte nur und gab ein leichtfertiges „ja ja" von mir. „Ich kann schon auf mich selber aufpassen. Brauchst dir also keine Sorgen machen." Ich wendete mich der Türe zu um auszusteigen und als ich den Türgriff in der Hand hatte, drehte ich mich nochmal um. „Außerdem ist Lewis auch da und der wird ganz sicher dafür sorgen, dass mir nichts passiert." Mit einem aufgesetzten Lächeln sah ich zu meinem Vater, der nur noch nickte und mir viel Spaß wünschte.

Ganz ehrlich, diese Leier konnte sich mein Vater ruhig sparen. Er wusste ganz genau, dass Lewis da ist und ein Auge auf mich werfen wird, das ist schließlich genau das, was er will. Genauso gut weiß ich aber auch, dass er mich nur gehen gelassen hat, weil er diesbezüglich Bescheid wusste. Wäre Lewis nicht auch da, hätte ich sicher nicht gedurft... Ich sollte also das beste rausziehen und froh sein, heute überhaupt hier zu sein.

„Hier drüben, Liv!" Ich erblickte Charles an einem der Stege. Er winkte mir hysterisch zu, was mir ein breites Grinsen entlockte. Neben ihm standen zwei weitere Typen, die ich allerdings erst später erkannte. Im selben Moment wie ich die beiden als Max und Carlos identifizierte, fiel mir die Kinnlade zu Boden. „Das ist-" Mir fehlten die Worte, als ich die riesige Partyyacht betrachtete. Selten hatte ich ein so großes Boot gesehen. Sie war sicher fünfzig Meter lang und mehr als halb so breit. „Geiles Teil, oder?" Mischte sich ein vierter mit ein, der sich mir später als der Veranstalter dieser Party vorstellte. „Das kannst du laut sagen..." Lachte ich und konnte immer noch nicht glauben, was hier gerade passierte. „Ich bin übrigens Tim. Charles hat mir schon von dir erzählt..." Der dunkle Lockenkopf zog sich die Sonnenbrille aus und streckte mir dann seine Hand hin, die ich natürlich schüttelte. „Liv..." Gab Ich immer noch völlig überfordert von mir. „Freut mich dich kennenzulernen, Liv." Der junge Mann schenkte mir ein breites Lächeln, ehe er die nächsten Leute begrüßen ging.

Toxic Love - When hate becomes Love | Lewis Hamilton FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt