Als wäre dieser heutige Abend jedoch verflucht, kneift mir erneut jemand in den Hintern.
So jetzt reicht's!
Brodelnd vor Wut hole ich mit meinem Tablett aus und möchte damit dieses Arschloch schlagen.
Doch bevor ich einen Treffer landen kann, schiebt sich Liam dazwischen und das Ding landet mit einem lauten Klong auf seiner Schulter.Großer Gott!
Zum Glück ist er körperlich so viel größer als ich, ansonsten hätte ich ihm volle Kanne auf den Hinterkopf geschlagen.
Leichenblass lasse ich das Tablett sinken und merke dabei wie mich alle in der näheren Umgebung stehenden Menschen anstarren.
Was habe ich mir nur dabei gedacht?"Sorry...", wispere ich in Liam's Richtung, der mich darauf grimmig ansieht und einen Finger vor meinem Gesicht in die Luft streckt um mir zu signalisieren, dass ich still sein soll.
"Entschuldigen Sie Herr..."
Er sieht meinen Grabscher fragend an.
"Lensen", antwortet dieser rasch.
"Entschuldigen Sie Herr Lensen, aber sollten Sie noch einmal eine unserer Bediensteten unsittlich berühren, dann werde ich höchstpersönlich dafür sorgen, dass sie Teil der Veranstaltung WAREN."
Das Gesicht des Mannes nimmt die Farbe von wirklich sehr erntereifen Tomaten an, während Liam mich an meinen Schultern packt und in den Flur schiebt, der zu unserer Umkleide führt. Kurz bevor wir den Raum erreichen, lässt er mich los.
"Was zur Hölle hast du dir dabei nur gedacht?"
Ich traue mich gar nicht zu ihm auf zu sehen. Als ich es aber doch tue, erkenne ich kleine Flammen der Wut in seinen Augen lodern. Er weiß ganz genau wieso ich das getan habe. Nur hätte meine Attacke nicht ihn treffen sollen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht reibt er sich über seine Schulter.
"Aber eins muss ich dir lassen. Der Schlag hat gesessen."
Liam
Trotz dieser dämlichen Situation, die wirklich böse hätte ausgehen können, kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und sehe wie ich damit auch etwas Anspannung von Mirabella's eingeschüchtertem Blick löse. Ich will mir nicht ausmalen was passiert wäre, wenn sie diesen Typen erwischt hätte. Mit reichen Schnöseln ist nicht zu Spaßen auch wenn sie es verdient hätten, dass ihnen jemand ein Tablett über den Schädel zieht, denn mir ist bewusst, dass sie mir das Ding gegen den Kopf gedonnert hätte, wenn ich auch nur ein Stück kleiner gewesen wäre.
"Es tut mir wirklich leid. Tut es sehr weh?"
Ihre Augen sehen dabei sehr besorgt aus.
"Es geht", antworte ich ihr und lasse dabei meine Schulter mehrfach kreisen.
"Wieso bist du auch dazwischen gegangen? Dann hätte ich nämlich den erwischt, der es verdient gehabt hätte."
Sie bleibt vor den Spinden stehen und lehnt sich mit einem leicht entnervten Stöhnen gegen eine der roten Metalltüren.
Ernsthaft jetzt?
Sie ist genervt, weil ich den Schlag kassiert habe und nicht dieser wiederliche geschleckte Herr?
Sauer bäume ich mich vor ihr auf und schlage mit einer Faust gegen die Metalltür, ziemlich dicht neben ihrem Kopf."Lieber Himmel, Mirabella. Der Kerl hätte dich auf wirklich viel Schmerzensgeld verklagen können. Glaub mir, wer sich nicht zu schade ist dich einfach anzufassen, der zieht dir auch ohne mit der Wimper zu zucken das Geld aus der Tasche. Du solltest also heilfroh sein, dass ich dazwischen gegangen bin."
Mein feuriger Atem landet in ihrem Gesicht und erst jetzt wird mir bewusst wie nah ich ihr gekommen bin. Ihre Atmung geht schwer und sorgt dafür, dass sich ihre Brüste langsam heben und senken und dabei immer wieder gegen meine Weste reiben.
DU LIEST GERADE
Bitter Vanilla Love
RomanceLiam kann es einfach nicht mehr aushalten als "Normal" bezeichnet zu werden. Was zum Henker bedeutet denn Normal? Ist man Normal, wenn man kein Tattoo hat, eine Brille trägt und seine Nase gerne einmal in ein Buch steckt? Im Gegensatz zu seinem klei...