Trotz meiner Müdigkeit fand ich nur sehr schlecht in den Schlaf. Die Ereignisse in der letzten Zeit hinterließen ihre Spuren. Ich schlief und aß nur noch schlecht und das wiederum sorgte für Fehler, die mich mehr als einmal meine Freiheit hätten kosten können. Doch scheinbar gab es jemanden der das verhinderte. Doch mir käme niemand in den Sinn, der dazu in der Lage wäre. Die Person müsste unbemerkt alles im Blick behalten können und das die gesamte Zeit, was wiederum auffallen würde. In einem wirren Gedankenblitz kam mir Jessica in den Sinn. Sie war wie aus dem Nichts aufgetaucht, obwohl sie eigentlich kein Interesse gehabt zu haben schien. Auf einmal wollte sie sogar mit. Ich würde sie im Auge behalten müssen. Vicki hatte ihr vertraut, aber ich hatte immer ein seltsames Gefühl bei ihr und ihrem Bruder. Dieser war ebenfalls auffallend still gewesen, obwohl er damals ein reges Interesse an Vicki gehabt hatte. Cleo nahm sich ganz aus der Gleichung raus und Thomas wedelte nur hinter meiner Schwester her. Sollte ich es je schaffen, eine Beziehung zu bekommen, weiß ich zumindest, was ich nie machen werde. Obwohl ich es da für wahrscheinlicher hielt, das die Regierung die Suche nach mir aufgab. Und ich frage mich auch ehrlich, wie ich es geschafft hatte, Vicki für mich zu gewinnen. Irgendwie hatte sie das einfach beschlossen, das sie mich mochte und schon war ich in ihren Fängen. Ganz egal welche Gegenargumente ich hatte, sie hat sie weggewischt.
Es war schon seltsam, das meine Gedanken wie selbstverständlich zu Ihr wanderten. Ich vermisste sie schmerzlich, obwohl ich ihr körperlich noch nie begegnet war. Diese Chance hatte ich verpasst und nun würde ich es nie erfahren, wie sie sich an meinem Körper anfühlte. Vicki war so eine unglaublich schöne Frau. Ihre Locken umschmeichelten ihre Schultern wie schwarze Seide und passten perfekt zu ihrer blassen Haut. Sie hatte kleine Sommersprossen auf der Nase und ihre Iriden wirkten im Sonnenlicht wie Bernsteinen. Und erst ihre Kurven ... schwer, seufzte ich und legte meinen Arm über die Augen. Es kam mir verwerflich vor, so an sie zu denken, aber ich war auch nur ein Mann.
Während ich an sie dachte, musste ich eingedöst sein, denn ich hatte einen seltsamen Traum.
Ich lag noch immer mit dem Rücken auf meinem Bett, doch ich war nicht mehr alleine in meinem Zimmer, obwohl ich nicht gehört hatte, wie die Tür geöffnet wurde, war ich mir dessen sicher. Allerdings war das seltsamste, das ich mich von der Präsenz nicht bedroht fühlte. Leise Schritte wie von nackten Füssen kamen auf mich zu. Der Gang war vorsichtig und elegant wie von einer Frau. Vor der Matratze blieben sie stehen und nach kurzem Zögern senkte sie sich. Kleine sanfte Hände legten sich auf meine Wangen und ich spürte etwas Weiches auf meinen Lippen. War das ein Kuss gewesen? Ich versuchte die Augen zu öffnen und etwas zu erkennen, doch im Zimmer war es stockfinster. Wo war das Licht meiner Monitore? Ich war mir sicher, sie angelassen zu haben. Ein zarter Geruch von Rosen strich um meine Nase. Aber da war auch ein Modrige unter Note... es kam mir definitiv bekannt vor, doch mein schlaftrunkener Verstand wollte einfach nicht arbeiten. Erneut spürte ich etwas auf meinen Lippen und der Kuss wurde intensiver. Hitze flutete meinen Körper und es kribbelte heiß in meiner Wirbelsäule. Noch nie hatte ich in einem Traum etwas so Intensives gespürt. Ich wollte nach der Person greifen, doch meine Arme waren in der Decke gefangen, da sich warme, weiche Rundungen an meinen Oberkörper pressten. Eine Hand löste sich von meiner Wange und strich stattdessen hauchzart über meine Brust. Etwas Warmes, Nasses teilte vorwitzig meine Lippen und tastete nach meiner Zunge. Ein süßer Geschmack explodierte in meinem Mund, während unsere Zungen um die Herrschaft kämpften. Ich stöhnte erstickt. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so etwas gefühlt. Es war, als hätte sich mein Körper spontan selbst entzündet und er Ursprung war die Mitte meiner Lenden, die drohte jeden Moment zu explodieren. Als der Kuss endete, atmete ich schwer und hatte dennoch das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Ich wollte etwas sagen, doch ich bekam keinen Ton raus. Finger legten sich auf meine Lippen, um mir zu bedeuten, still zu sein.
DU LIEST GERADE
Duskwood- V ( Abgeschlossen)
Fanfiction(Überarbeitet) Dies ist eine etwas andere Duskwood Fanfiktion. Was passiert wenn der Schmerz der Heldin zu Zorn wird? Der Zorn zu einem Sturm der alles Verschlingen will? Dies wird keine kuschlige Fanfiktion wie ihr sie schon so oft gelesen gabt. D...