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»Schau da! Die Wolke sieht ein wenig aus wie ein Kraken!« Chris zeigte mit seiner Karamell Hand auf eine Wolke, die eher aussah wie eine meiner Misslungenen Zeichnungen eines Busches.
»Bist du sicher?«, kicherte ich mit einer meiner dunkel-braunen Haar-Strähne in meiner Hand.
»Obwohl . . . Jetzt sieht es eher aus wie du wenn du schläfst.« Chris weiß dass ich so aussehe wenn ich schlafe, weil er mein Bester Freund ist. Zwischen durch schlafen wir halt zusammen.
»Hey! Dann sieht diese Wilke da nicht aus wie ein Esel sondern wie du!« Ich zeigte auf eine Wolke die zwar eher wie ein Kaninchen mit Pferdekopf aussah, aber dennoch als Esel bezeichnet werden konnte.
»Ha! Das hättest du wohl gern, Lynn!«
Ein leises Knacken, hinter uns im Wald ließ mich zusammen zucken.
»Was war das?«, murmelte ich eher zu mir selbst.
»Wenn ich das wüsste . . .« Chris und ich setzten uns auf. »Aber es war im Wald und wir dürfen nicht da rein. Das haben deine Eltern uns verboten, du weißt doch, die Rouges . . .«
»Ich weiß was Mama und Papa gesagt haben. Aber-« Ein wimmern ließ mich verstummen. Ich sprang auf und sagte: »Es ist verletzt! Wir müssen helfen, was auch immer da ist!«
Noch einmal versuchte Chris mich aufzuhalten: »Bitte, Lynn. Was wenn es doch ein Rouge ist? Bitte, lass uns lieber zurück ins Haus gehen und Fragen ob die Patrullie was gesehen hat.«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin fünfzehn! Wir müssen helfen! Es hört sich so verletzt an!«
»Grade weil du bald sechzehn wirst müssen wir aufpassen! Du bist die Tochter des Alphas, das Rudel würde zerbrechen wenn du Stirbst! Wir können das Risiko nicht eingehen.« Chris' Stimme wurde flehend.
»Nein«, schüttelte ich den Kopf. »Och gehe, ob du willst oder nicht.« Damit drehte ich mich in richtung Wald und lief rein.
Knappe zwei Minuten später war ich auf einer Lichtung. Auf der einen Seite war ich, und auf der anderen tatsächlich ein zusammen gekauerter Rouge.
»Hey«, sagte ich sanft zu dem Wölfischen wesen. Rouges waren Ausgestoßene. Manchmal Menschlicher, manchmal mehr Wolf. Meist aber letzteres. Dann wollen sie nur noch töten.
Dieser hier war ein Mensch, also noch so ziemlich bei sinnen. Auch wenn der Rouge nicht auf meine Worte reagiert hat.
»Er ist . . . Noch so weit bei sinnen?«, fragte Chris, welcher hinter mir aufgetaucht war.
Als antwort nickte ich. Langsam bewegte ich mich in seine Richtung.
»Komm, ich bringe dich zu einem Arzt.«
Jetzt schaute der Rouge mich an. »Die mit den Saphir Augen!«, sagte er Aufgebracht. »Du musst hier weg kleines . . . sie werden kommen . . . von meinem Blut angelockt . . . werden sie dich holen!«
Chris kam auf den Mann zu und hob ihn auf. Gut dass Chris so Stark und der Mann so mager war.
»Lasst mich zurück«, stöhnte der Mann.
»Nicht. Über. Meine. Leiche«, keuchte ich. Aus irgendeinem Grund konnte ich nicht so gut wie sonst Atmen in diesem Wald.
Gott sei dank waren wir schnell wieder aus dem Wald heraus und auf direktem Weg zu der Praxis meiner Mom.
»Mama! Komm, wir haben jemanden gefunden!«, brüllte ich während Chris den Rouge auf den OP-Tisch legte. Hört sich komisch an, ich weiß, aber der Tisch war am nächsten.
»Rouge«, knurrte Mama als sie endlich hier war.
»Mama, ja, es ist ein Rouge, aber einer der immer noch bei sinnen ist«, beschwichtigte ich die Luna des SkyWoodRudels.
»Ein fehler und du stirbst«, zischte Mom dem Rouge zu. Das wertete ich als okay.
»Jetzt geht raus, ich muss arbeiten. Schickt zwei Wölfe und eure Väter hier her. Dann habt ihr training im Hunger kontrollieren.«
Chris stöhnte unisono mit mir auf. Nur hängte er noch ein »Ich bin nur mitgekommen um Sie zu beschützen!« hinten dran.
»Was dich aber trotzdem nicht dafür entschuldigt dass du sie nicht aufgehalten hast.«
Den rest der Diskussion bekam ich nicht mehr mit, denn ich war schon auf dem Weg in das Haupthaus.
»Papa! Mark! Mama will euch und zwei weitere Wölfe im OP Saal haben! Möglichst zwei Wachen!« Mit den Worten machte ich mich auf in mein Zimmer. Wenn ich schon nichts Essen durfte konnte ich ja schauen dass ich bald mal meinen Mate fand.
Chris schlenderte in mein Zimmer kurz nachdem ich mein tolles Namen Buch aufgeschlagen hatte.
Sechshundertsiebenundfünfzig Seiten nur mit namen um herauszufinden wer mein Mate ist.
»Wieder das Buch?«, fragte Chris.
»Jap. Weißt du was wir machen könnten was nicht mit Essen oder Namen zu tun hat?«
Ein trauriger ausdruck legte sich in Chris' Augen. »Leider nein, Lynn, leider nein.«
»Hm . . . Vielleicht,- Ne, lieber nicht. . . Dann muss ich wohl oder übel die Namen von Seite zweihundertvierunddreißig bis zum ende durch lesen.« Ich zuckte mit den Schultern.
»Was soll eigentlich dieses Gefühl sein wenn ich den namen meines Mate finde, Chris?«
»Ich hab mal gelesen dass das bei jedem anders sein kann, meist aber wie eine Antwort auf eine Frage ist, die man sich schon sein ganzes Leben lang gestellt hat - unwissendlich natürlich.« Chris machte eine kurze Pause und sagte dann: »Und berührungen fühlen sich komplett kribbelig an. Wie dieses Gefühl wenn ein Fuß oder so eingeschlafen ist, nur angenehmer.« Wieder machte Chris eine Pause und schaute überallhin nur nicht zu mir. »Und ich hab gelesen dass Mates genau das gleiche fühlen und dabei ist es egal ob es nur Hunger ist, oder sogar eine tödliche Wunde.«
»Mal ernsthaft, Chris. In welche Bibliothek gehst du? Wo hast du die Infos her? Oder gibt es da jemanden . . . ?« Das letzte sagte ich ziemlich Verschwörerisch.
Ein Ausdruck des Schock spiegelte sich in Chris' Augen als er sagte: »Nein! Und wenn wüsstest du's, Lynn.«
»Sind wir hier in Twilight? Bist du irgendwie Jacob und ich eine Mutierte Bella ohne Edward?«
»Nein«, langsam färbten sich Chris' Wangen ein wenig rot als er sagte: »Natürlich nicht, ich meine nur, dass wir dann nicht mehr so viel zeit miteinander verbracht hätten weil ich mehr mit meiner Mate verbracht hätte. Außerdem bin ich älter als du.«
»Ganz ruhig, ich weiß wie du das gemeint hast. Aber trotzdem. Woher weißt du das alles?«
Chris' schulterzucken war irgendwie nicht recht überzeugend. Genauso wenig der Ton in dem Er sagte: »Ich hab's halt mal irgendwo gelesen.
»Nope, bin immer noch nicht überzeugt.« Ich klopfte auf den platz neben mir, da Chris immernoch in der Tür stand. »Und mach die Tür zu«, kamm es noch undeutlich aus meinem Mund.
»Weiß ich doch. Immerhin kennen wir uns seit deiner Geburt.«

Friendship or More?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt