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»Hey! Chris, ist das nicht mein T-Shirt?«, rief mein großer Bruder James als ich in die Küche kam. »Oh, hat die Prinzessin es auch mal als wert empfunden dem Kronprinz gegenüber zu treten?«
Ich rollte mit meinen Augen. Aber tatsächlich hatte James und ich uns seit Vorgestern nicht mehr gesehen. »Punkt eins: Ich bin keine Prinzessin. Punkt zwei: Du bist alles, wirklich alles, aber kein Prinz, und punkt drei: seit wann juckt dich was Chris für Sachen an hat?«
»Die Antwort ist einfach, Prinzessin: seit dein Chris meine Sachen an hat.«
Ich seufzte. Natürlich sagte er das nur um mich zu Provozieren.
Ich nahm mir einen Apfel und biss herzhaft hinein. »Das stört dich sonst doch auch nicht. Außerdem wird er dein Beta. Er darf das.«
Niemand antwortete.
Das Thema Alpha, Beta war etwas unangenehm für die zwei. Weder der eine noch der andere wollten in diese rollen schlüpfen.
Wieder biss ich in meinen Apfel.
»Ihr wollt heute also einen bösen Wolf verhören?«, fragte Mika, meine kleine Schwester. Sie war erst vier und hat wahrscheinlich bis grade geschlafen.
»Genau. Und nein, du darfst nicht mit. Das ist was für die großen«, erwiderte Chris nun.
»Aber ich bin doch groß!«, rief Mikey - ja, ich nenne meine kleine Schwester nach der Disney Maus - und wollte noch was sagen, änderte aber ihre Worte und fing an zu grinsen als sie sagte: »Oder wollt ihr zeit zum Knutschen?«
Meine Wangen standen in Flammen. Trotzdem sagte ich: »Wenn dem so wäre dann würden wir es hier tun, aber wir sind nur beste Freunde, nicht mehr.« Aus irgendeinem Grund fühlten sich die Worte falsch an. Ich ignorierte das gefühl.
»Genau. Und deswegen müssen wir gleich tatsächlich zum 'bösen Wolf'. Bist du fertig mit deinem Apfel?«
»Äpfel sind handlich. Ich nehme ihn mit. Mika, haben Mama, Papa oder Mark irgendwas dazu gesagt?«
»Bin ich deine Dienerin? Außerdem wurd' mir nichts gesagt.«
Seufzend wendete ich mich wieder meinem Apfel zu. Genau in dem Moment, in dem Mark in den Raum kam.
»Da seid ihr ja. Jetzt kommt, ihr wolltet doch den Rouge verhören. Und schön dass du wieder da bist, James.«
Mark drehte sich wieder um und ging in richtung der Verliese davon.
Chris und ich folgten.
Der Rouge kauerte in einer der Ecken. Nicht auf der Pritsche, nicht auf der Bank. In der unbequemsten Ecke.
»Wen meintest du in deinen Warnungen?«, fing Chris gleich nach eintreten an. Wächter - große bullige Wölfe - bezogen neben mir und Chris Posten. Mark blieb draußen.
»Sie werden kommen«, flüsterte der Rouge und kauerte sich noch weiter zusammen.
»Du gehst das falsch an, Chris«, murmelte ich. »Wie ist dein name?«
»Conrad, sie werden kommen!«
»Conrad? Willst du dich nicht setzen?«
Conrad schüttelte sich. Das nehme ich mal als nein.
»Okay, wer ist mit 'sie' gemeint? Sind es die Vampire?«
»Bitte, sprich es nicht aus . . . «, ein ächzen, »Sie wollen die Saphiraugen.«
»Und . . . Die Saphiraugen . . . Sind meine Augen«, eine Pause, »ich glaube, ich werde in den nächsten Tagen keine Zeit mehr ohne eine Wache verbringen.«  Im ganzen Rudel war ich die einzige deren Augen Saphiren ähnelten. nicht mal meine Geschwister - sie waren alle mit blauen Augen gesegnet - hatten so blaue. Die Augen meines kleinen Bruders waren Türkis, die meiner kleinen Schwester eisblau und die meines großen Bruders waren fast so blau wie der Himmel. Aber meine hatten auch eher einen silbrigen touch.
»Gibt es noch etwas das wir wissen sollten, Rouge?«, fragte Chris und riss mich aus meinen Blau-Augen-Gedanken.
Der Rouge schüttelte den Kopf. »Nehmt euch in acht, mehr kann ich nicht sagen.«
Ich nickte und ging nach draußen. Als Chris auch ging rief der Rouge uns hinterher: »Aber ich wäre dennoch gerne in eurem Rudel. Ich könnte Euch schützen, kleines.« Eine Pause, in der ich meinen Blick gesengt meiner Schulter zuwandte. »Ich habe Magie die Euch nützen könnte.«
»Ich werde schauen was ich da machen kann«, sagte ich, dann ging ich endgültig.

»Also meinst du dass wir einen Rouge in mein Rudel aufnehmen sollten?«, fragte mein Vater eine Stunde später. Ich saß in seinem Büro und hatte ihn über das geschehene Informiert.
»So genau habe ich dass nie gesagt und der Rouge ist außerdem bei Verstand. Er hat - wenn er nicht lügt - sogar Magie mit der er mich beschützen könnte! Also bitte, gib ihm eine Chance«, flehte ich. Irgendwie mochte ich den Rouge. »Außerdem wäre er kein Rouge mehr wenn du ihn aufnimmst.«
Papa seufzte. »Lass mich das mit deiner Mutter und Mark besprechen. Dann sehen wir weiter.«
»Lass James doch auch mitentscheiden, immerhin ist er der zukünftige Alpha.« James war leicht zu beeinflussen wenn man es richtig anstellte. Damit hätte ich dann einen 'Komplitzen'.
»Ich überlege mir das. Aber es ist eine Gute Idee, Sonnenschein.« Dad nannte mich immer Sonnenschein, weil er meinte, ich würde Strahlen wie die Sonne wennn ich glücklich war.
Grade als ich aufstehen wollte fiel mir noch etwas ein. »Ach, Papa? Ich bin mit Chris und James in der Stadt. Wenn wir es mit Vampiren aufnehmen wollen müssen wir etwas über James' und meine Vampirische Seite erfahren.« James und ich waren die einzigen die das Vampirische von Mama geerbt hatten. Sie war eine Halbe Vampirin. Bemerkbar machte sich James' Und meine Vampirische Seite nur daran, dass wir zwischenzeitlich sehr wenig normales Essen essen, weil es so . . . so . . . so komisch schmekt - manchmal -, dafür aber einen (quasi) Heißhunger auf Bluut verspüren. Bei James ist dieser Heißhunger unregelmäßig, bei mir meist wenn ich meine Tage habe. Welche wie bei allen Werwölfinnen vier mal im Jahr sind. Normale Hündinnenn haben deren Tage nur zwei mal und Menschen zwülf mal im Jahr. Werwölfe liegen halt immer dazwischen.
Statt einer Antwort nickte Papa nur. »Sei bitte vor sechs Uhr Zuhause, Sonenschein«, fügte er dann aber dennoch hinzu.

Friendship or More?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt