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Etwas nasses stupste gegen meine Schulter.
Ich musste dem Vogel entwarnung geben!
»Ja, du kannst raus kommen. Ohne gefressen zu werden. Weder ich noch der Wolf neben mir wollen dich fressen.«
Ich wartete und dann kam ein rascheln von einem Busch, direkt vor mir. Ein kleines Rotkehlchen hüpfte daraus hervor.
»Ah, ihr seid wie diese mit den Klugen Augen. Aber du bist anders. Die anderen können mich trotz kluger Augen nicht verstehen. Ich sie schon. Und immer wenn ich reden will kann ich dass nicht. Kann ich mit euch kommen? Ich habe seit Wochen mit niemandem mehr geredet.«
Ich nickte und bückte mich, damit das kleine Vögelchen auf meine Hand springen konnte.
»Dein Flügel ist aber seltsam verdreht«, murmelte ich zu dem Vogel.
Ein silberner Schimmer glitzerte an meiner Fingerspitze als ich den krummen Flügel untersuchte.
Mit großen Augen schaute ich zu wie der Flügel sich wie von unsichtbaren Händen bog, wieder in die normale Form.
»Ich weiß ja nicht was du gemacht hast, kleine Lady, aber meinem Flügel geht es wieder besser. Fast so wie Neu.« Als Beispiel flatterte das Rotkehlchen mit den Flügeln.
»Willst du vielleicht erst mal in meine Tasche? Da hast du's schön warm«, war meine Frage als ein kühler Wind auffrischte.
Das Rotkehlchen nickte nur.
»Also kannst du mit Tieren sprechen«, riss mich Chris' Stimme aus meinen Gedanken. Ich richtete mich auf.
»Ich kann mit Tieren sprechen und heilen.« Langsam wurden mein Mund und Hals wieder trocken. »Und weil ich diese Fähigkeiten habe, kann ich mich jetzt schon - unter schmerzen - in einen Werwolf verwandeln.«
»Wirklich?«, fragte Chris, nun wieder in Menschengestalt.
Ohne ihn Anzusehen kramte ich eine Hose, Unterwäsche und ein Hemd aus meiner Tasche. »Zieh dass bitte an damit ich dich wieder ansehen kann«, murmelte ich.
»Macht dich mein Körper nervös, Lynnia?«, fragte Chris während er sich anzog.
»Nein. Aber ich bin wenigstens Zivillistiert genug um Kleidung besser als Nacktheit zu finden.« Wir hatten uns schon in Kinderjahren daran gewöhnt jegliche art von nacktheit zu tolerieren. Ja, wir fanden es Widerlich was die Mädchen in unserem Jahrgang für freizügige Kleidung trugen, akzeptierten und ignorierten es aber. Alles nur um die Aufmerksamkeit der Jungen und Männer auf sich zu lenken. Tsss.
»Was hast du eigentlich für eine Gabe bekommen? Luna meinte irgendwas davon, dass deine Fähigkeit sogar gegen meine ankommen kann«, wechselte ich - mit erfolg! - das Thema.
»Ich bin Herr über das Wasser und der Erde. Und ein Lebendiger Lügendetektor.«
»Also erkennst du wenn ich lüge?«
»Genau«, sagte Chris schmunzelnd.
»Irgendwie cool, aber irgendwie langweilig.« Ich schmunzelte. »Kannst du mal zeigen wie das mit der Erde und dem Wasser funktioniert?«
Nach einer kleinen Minute kam die Antwort. »Ich kann es probieren, aber es Funktioniert nicht immer.« Dann bildete sich ein kleiner Ball direkt vor meinem Gesicht.
Ich hob eine Hand um mir das genauer  anzusehen. »Wow«, kam mir hauchend  über die Lippen. Dann spritzte das Wasser mir ins Gesicht. »Du. Dämlicher. Dummkopf!«, schrie ich während ich versuchte mir das Wasser mit bloßen Händen vom Gesicht zu wischen.
Chris kicherte nur während ich auf dem Absatz kehrt machte und in richtung Garten lief.
»Hey! Wo willst du denn hin?«, rief Chris mir hinterher. »Bitte, sein jetzt nicht beleidigt, Lynni. Bitte.«
»Doch, ich bin jetzt beleidigt. Du hast meine Frisur ruiniert«, antwortete ich.
»Seid wann bist du so . . . So . . .« Chris raufte sich die Haare.
»So. . . ?«, half ich ihm auf die sprünge.
»So ein Mädchen?«, schaffte Chris schließlich seinen Satz zu beenden.
Ich und ein Mädchen? Ernsthaft, nur weil ich meine Tage und wechselnde Launen hatte? Sowas von ein Gentlemen. Trotzdem ging ich weiter.
Mein Handy gab wieder Laute von sich. Ella hatte mir geschrieben.

Ella

Hast du morgen oder so Zeit zum reden?

Ja, aber wirklich erst morgen.
Muss noch was erledigen.
Hier ist noch die Nummer von James. Er hat gefragt.

So, dann war James' Nummer auch an seine Mate ausgeteilt.
Chris tauchte neben mir auf, grade als ich mein Handy weg gesteckt hatte.
»Du wirst auch nie besser, oder?«
»Im anschleichen? Bin ich da nicht schon der Beste?«
Mein Blick sagte alles.
»Okay, okay, hab's verstanden. Mädchengespäche.« Chris hob abwehrend die Hände.

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Ich weiß, das Kapitel ist ziemlich kurz, aber manchmal ist das bei mir so.
Ich hoffe das Euch das Buch bisher gefällt. Verbesserungsvorschläge können in die Kommentare geschrieben werden.
Bis morgen👋

Friendship or More?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt