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ᴛᴀɴᴀᴡᴀᴛ ᴄʜᴀɴɴᴀʀᴏɴɢ, ʟᴇᴏ | Wahrlich ein wenig nervös warte ich am späten Nachmittag darauf, dass Nit zusammen mit Milo zurückkehrt. Nervös deswegen, weil ich Milo heute mit auf die Gala nehmen muss.
– nicht als meine Begleitung, sondern tatsächlich als Bodyguard.
Chompoo hat sich gerade allen ernstes bei einer Trainingseinheit wirklich blöd verletzt. Ihr rechnter Knöchel ist ganz dick, sie kann kaum auftreten, geschweige denn laufen und ihre Knie hat sie sich auch aufgeschwürft. In diesem Zustand kann ich sie nicht gebrauchen und so spontan noch jemand anderes anzuheuern wird schwierig, wenn ich ja eigentlich auf Milo zurückgreifen kann. Auf eine Diskussion mit meiner Mutter kann ich gerade wirklich verzichten. Auch sonst schon kommen wir nicht besondes gut miteinander aus – wir bemühen uns für das Geschäft – aber im Moment ist sie wie ein kleiner Drache und speiht jedes Mal Feuer, wenn sie ausatment. Sie regt sich wirklich viel zu sehr auf und übertreibt immerzu.
Fast schon etwas verloren stehe ich weitere zehn Minuten auf dem Parkplatz vor dem Haupthaus herum, ehe ich das weiße Auto mitsamt Nit und Milo erkenne. Endlich. Ich hebe mein Kinn leicht an und warte darauf, dass sie aussteigen und zu mir kommen. Sie sind beide sichtlich verwirrt. ,,Wir haben einen kleinen Notfall.", murmel ich leise und ziehe sie an jeweils einem Arm ins Innere, Richtung Aufzug. ,,Was ist denn los?", will Milo gleich wissen und sieht mich fast schon aufmüpfig an, während Nit besorgt wirkt, als wüsste er genau, worum es geht. ,,Chompoo fällt aus, Nit du musst Milo für seinen ersten Einsatz vorbereiten." ,,Hat sie sich verletzt? Oh Gott und ich habe ihr noch gesagt, sie soll das Training lieber aussetzten, bevor sowas passiert!... Es ist ja fast so, als hätte ich es ihr gewünscht, nicht wahr?" Schwer atmend legt Nit eine Hand an seinen Kopf und schüttelt diesen leicht. ,,Keine Sorge. Allzu schlimm ist es nicht, aber einsatzfähig ist sie auch nicht.", schüttel ich den Kopf und sehe dann zu dem Mann, dessen Stöhnen mich vorgestern noch in den Himmel befördert hat. Er wirkt unsicher, schaut aber dennoch so standhaft. ,,Glaub mir, wenn ich nicht glauben würde, dass du bereit bist, würde ich nicht vor euch stehen.", versichere ich ihm, auch wenn das nur bedingt stimmt. Ich glaube schon, dass er klar kommen würde, aber ich weiß nicht, wie gut er wirklich da draußen kämpfen kann. Die Frage ist, ob er bei Gefahren so schnell reagieren würde, wie am Schießstand, als ich ihm die Waffe an den Kof gehalten habe, oder ob er vor Angst und Ungewissheit versteinert an der Stelle stehen bleibt, unfähig sich und mich zu beschützen.
Ich begleite die beiden in ihre Suit und fordere Milo auf, seine Außenuniform mitsamt der dünnen Schutzweste anzuziehen und begutachte dann seine Pistole, die er auf dem Wohnzimmertisch abgelegt hat. ,,Und jetzt?" Der Dunkelhaarige trittt aus dem Schlafzimmer heraus und kommt auf mich und Nit zu. ,,Nimm sie und pack sie weg.", fordere ich ihn auf und erhebe mich wieder. Nit tut es mir gleich. Er nickt leicht und steckt die Waffe langsam in seinen Hosenbund, genau dort, wo er sie besonders schnell zum Vorschein holen kann, ohne dass man sie vorher sieht. ,,Nit zeigt dir, wie du bei bestimmtes Situtionen reagieren musst." ,,Bestimmte Sitautionen? Wenn jemand mit gezogener Waffe auf mich‐" ,,Nein.", schneide ich ihm das Wort ab und schüttel den Kopf leicht. ,,Einer solcher Person bietest du die Stirn.", erkläre ich schnell, ,,Es geht eher darum, wenn eine Person dir komisch vorkommt, wenn sie mir zu nah kommen, wenn sie mir etwas ins Getränk mischen will und so weiter. Es gibt vieles worauf ihr ein Auge haben müsst." Milo nickt verständnisvoll und sieht dann zu dem Brillenträger rüber, der etwas nachdenklich auf seiner Unterlippe herumkaut. ,,Dann lass uns anfangen Nit.", erklärt Milo und lächelt dem angesprochenen zu, was mich dazu veranlasst mich zu verabschieden. Ich lasse den Neuling damit in den besten Händen und bin gleichzeitig selbst etwas nervös. So überstürzt musste ich noch nie jemanden einweihen.
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bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚
Teen FictionDie gequälten Schreie unterdrückend spanne ich meinen Kiefer an. Ein unangenehmer Schmerz hatte sich schon vor Minuten ausgebreitet und der brutale griff um meinen Haarschopf, welcher auf gleicher Weise eine Art Rettungsring für mich ist, könnte una...