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Freitag 25. Mai, 1984 - Hawkins Innenstadt

"Und dann haben sich Tommy H. und Carol so sehr gestritten, dass sie jetzt anscheinend getrennt sind.", lästerte Nancy, während ich mit einem Grinsen die Klamotten auf der Kleiderstange hin und her schob.

"Ich wusste gar nicht, dass du auf Klatsch und Tratsch stehst..?", fragte ich sie, als ich ein hellblaues Kleid von der Stange nahm, um es mir genauer anzusehen.

"Hin und wieder mal ein bisschen Drama ist nie verkehrt.", kicherte sie und zuckte mit den Schultern. Ich sah mich weiter um, fand aber nichts was mich umhaute. Ich seufzte enttäuscht und ließ meinen Blick nochmal durch den Laden schweifen.
"Suchst du was bestimmtes?"

Ich schüttelte den Kopf und sah auf meine Füße. Ich spielte etwas angespannt an meinen Fingernägeln.

"Das ist die erste Party zu der ich gehe und ich möchte einfach mal.. was neues ausprobieren..", erklärte ich ihr und sah sie um Hilfe bittend an.

"Willst du mir damit etwa sagen, dass die Amelia Keith, heute Abend nicht süß und unschuldig wirken möchte?"

"So in der Art, ja..", ich konnte nicht anders als zu lachen. Es klang so dumm und ich hatte ja auch niemandem etwas zu beweisen, aber der Wille, heute Abend ein anderer Typ zu sein, war stärker denn je.

Nance zog mich nichtssagend aus dem Geschäft und führte mich ins nächste. Ich lief ihr wie ein kleines Hündchen hinterher, während sie durch den kompletten Laden ging und immer wieder irgendwelche Teile aus den Regalen oder von den Stangen holte, mir letztendlich alles gegen die Brust drückte und mich vielversprechend ansah.

"Anprobieren!", befahl sie mir und drückte mich in Richtung der Umkleiden.

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Etwas unsicher und nervös stand ich mit dem letzten Outfit vor ihr. Sie seufzte und rieb sich mit den Händen über ihr Gesicht.

"Gibt es eigentlich auch was, was du nicht tragen kannst?", fragte sie mich letztendlich mit einem spielerischen Lächeln auf ihren Lippen. Ich lachte und fühlte mich irgendwie geschmeichelt.
"Am besten fand ich die Mom Jeans mit dem Tube Top, dem Blazer und den Pumps"

"Und das ist nicht zu 'overdressed'?", fragte ich skeptisch, als ich zurück in die Kabine ging und wieder mein Sommerkleid anzog.

"Amy.. Wir gehen auf eine Party, da kann man nicht zu overdressed sein. Außer du kommst in einem Abendkleid."

Ich nickte, wollte mir damit selber versichern, dass das Outfit gut war und ich mir keine Gedanken machen brauchte. Wir gingen zur Kasse, ich bezahlte die Sachen und wir beschlossen noch ein wenig durch die Straßen zu schlendern. Zwischen uns herrschte eine angenehme Stille, wir blickten durch die Schaufenster, hin und wieder teilten wir einander mit, was uns am besten gefiel, als Nancy plötzlich stehen blieb. Ich drehte mich zu ihr um und sah sie fragend an.

"Wollen wir vielleicht noch einen Kaffee trinken gehen?", fragte sie fast schon schüchtern und verschränkte vor lauter Unwohlsein die Arme vor ihrer Brust. Grinsend zog ich eine Augenbraue hoch.

"Du genießt wohl die Zeit mit mir.", lachte ich, woraufhin sie in mein Lachen einstimmte und kaum merklich nickte.

"Kann man so sagen, ja. Ist irgendwie schön mal nicht von seinem kleinen Bruder genervt oder von Steve erdrückt zu werden..", erklärte sie mir.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt | Billy HargroveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt