Dienstag 02. Juli, 1984 - Enzo's
Der Tag heute war schöner, als ich noch heute Morgen dachte. Ich konnte für kurze Zeit einfach Mal abschalten und locker lassen. Die Kinder hielten einen ziemlich auf Trab, umso erschöpfter würde ich heute Abend ins Bett fallen.
Mit knurrendem Magen stieg ich aus meinem Auto aus, striff mein Kleid nochmal glatt und stöckelte dann ins Restaurant. Da viele bereits in den Urlaub gefahren sind, war es relativ ruhig im Lokal. Ich sah mich einmal um, bis ich Steve etwas weiter hinten am Tisch sitzen sah und er mit der Serviette spielte, die vor ihm lag. Ich bahnte mir einen Weg durch die anderen Gäste, versuchte mit meinen hohen Schuhen nicht umzuknicken und mich zum Gespött zu machen. Als Steve mich bemerkte stand er sofort auf, ließ seinen Blick über mich gleiten und lächelte.
"Du siehst fantastisch aus..", begrüßte er mich, ging auf meinen Stuhl zu und schob ihn heraus.
"Du hast dich aber auch ganz schön rausgeputzt..", kicherte ich und setzte mich hin, während er den Stuhl wieder zurückschob.
Steve hatte ein weißes Hemd an, welches nicht komplett bis oben hin geschlossen war, dazu trug er eine schwarze Jeans. Seine Haare waren fluffig wie immer, aber irgendwie ordentlicher und nicht ganz so durcheinander.
Er grinste mich verlegen an, als wir kurz darauf auch schon die Karte gereicht bekamen.Die Hitze und das Schwimmen im See zerrte an mir und ich hatte wahnsinnigen Hunger.
"Wie kommt es eigentlich, dass du mich ausgerechnet ins Enzo ausführst?", fragte ich ihn und behielt meinen Blick im Menü, konnte mich nicht zwischen den Tortellini in Spinat-Sahnesoße und den Lachs in würziger Pfeffersoße mit Kartoffeln entscheiden.
"Du hast eben nur das Beste verdient.", antwortete und obwohl ich nicht zu ihm aufsah, hörte ich das Grinsen heraus.
"Du Charmeur..", lachte ich und legte meine Karte auf die Seite. Auch Steve hatte sich für etwas entschieden, legte sein Menü auf meines und lehnte sich in den Stuhl zurück.
"Wie geht's dir?", fragte er mich mit einem besorgten Unterton. Ich zuckte mit den Schultern und schob die Salz- und Pfefferstreuer hin und her, die in der Mitte vom Tisch standen.
"Ich weiß es nicht. Irgendwie gut, aber irgendwie auch nicht. Wenn ich abgelenkt bin, lebe ich zwar im Moment, aber ein Teil von mir ist nie komplett anwesend..", gab ich zu und traute mich nicht in Steve's Augen zu sehen. Er seufzte.
"Kaum zu glauben, dass ausgerechnet dieses Arschloch dir weh tut..", nuschelte er, ich verstand anfangs gar nicht was er gesagt hatte, bis ich es dann doch begriff.
"Steven, irgendwann muss ich sowas auch durchmachen..", versuchte ich ihn zu beruhigen.
"Aber warum ausgerechnet er?"
"Ob es nun Billy ist oder jemand anderes, beides würde vermutlich gleich weh tun..", ich wusste nicht ob das stimmte. Ich hatte keine Ahnung, ob ich tatsächlich den gleich Herzschmerz durchmachen müsste, wäre es ein anderer Mann gewesen. Vermutlich nicht. Irgendwas an Billy zog mich in seinen Bann und ich war deprimiert, dass er nicht genauso fühlte.
Zwischen uns herrschte unangenehme Stille und die Stimmung war etwas angespannt. Krampfhaft überlegte ich, worüber wir reden konnten, bis plötzlich die Kellnerin kam.
Wir bestellten unsere Getränke und unser Essen, mein Magen grummelte schon und ich konnte es kaum erwarten die leckeren Tortellini vor mir stehen zu haben.
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Wer nicht wagt, der nicht gewinnt | Billy Hargrove
RomantizmAmelia Keith ist wohl die beliebteste Streberin der Hawkins High. Streber werden bekanntlich (oder besser gesagt: ganz wie es das Klischee verlangt) aufgezogen und gemobbt, aber nicht Amelia.. Sie ist schüchtern, freundlich, hilfsbereit und fällt ka...