Kapitel 7

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Harry blätterte in einer seiner Bewerbungsmappen der Jungauroren, die er sich durchsehen musste. Der Name dieses Bewerbers war Elliat Liam Williams. Die Mappe war sehr ordentlich und korrekt aufgebaut. Er ist mit Bestnoten von der Schule abgegangen, ebenso einer der besten seines Ausbildungsjahrgangs, hatte einen Vorzeigetext über sich und sein Leben geschrieben und hätte es mehr als verdient eine Festanstellung zu erhalten sowie gefördert zu werden. Ebenso wie jeder Bewerber der es bisher auf Harrys Schreibtisch geschafft hatte. Er hatte keine Ahnung wie er sich für einen von ihnen entscheiden sollte. Sie waren alle gleichermaßen perfekt und gleichzeitig einfach langweilig. Harry seufzte und kam nicht umhin zu Draco rüber zu schielen in der Hoffnung irgendwas würde passieren was ihn von der Durchsicht der Bewerbungsmappen abhalten würde. Draco bemerkte seine Blicke aus dem Augenwinkel und sah auf.
" Was ist los", fragte er ehrlich interessiert. Harry fühlte sich etwas ertappt als hätte er Draco angestarrt.
"Ääh....naja. Ich finde einfach keinen passenden Bewerber. Nein falsch. Ich kann mir einfach keinen aussuchen. Die sind alle super aber irgendwie ist keiner dabei der mich überzeugt hat. Ich bin kurz davor einfach blind einen von denen zu nehmen ohne zu wissen wer es ist." ,sagte Harry entnervt.
Mit Schwung warf Harry die Bewerbung wieder zu ihren Artgenossen.
" Klär mich mal auf. Worum geht es denn hier überhaupt?", erwiderte Draco darauf. Wieder seufzte Harry bevor er anfing seinem vorübergehenden Partner die Geschichte über seinen ehemaligen Partner zu erzählen.
"....... und deshalb hat man mich gebeten einen neuen Partner zu wählen. Ich habe mich bereits entschieden einen Jungen Auror zu nehmen der frisch von der Ausbildung kommt. Aber das sind alles solche ultra perfekten Anwärter mit einem super Lebenslauf und tollen Noten. Sie unterscheidet so gut wie nichts in ihrer Eignung. Ich habe einfach nicht das Gefühl dass so einer es schaffen kann mir nicht den letzten Nerv zu rauben. Mit seinem Enthusiasmus und dem ständigen Drang mir in den Arsch zu kriechen. Klingt das absurd? Ja oder? Ich sollte mich wahrscheinlich glücklich schätzen dass so viele junge Leute mit mir arbeiten wollen."
Draco wartete kurz ob Harry noch etwas sagen wollte und antwortete nachdem er merkte dass er fürs erste fertig war.
" Ich denke ich verstehe dein Problem. Auch wenn ich es nicht wirklich nachvollziehen kann. Ich wäre erfreut über solche tadellosen Bewerbungen. Aber ich denke dir ist Sympathie mit einem Kollegen auch wichtiger als mir. Aufgrund meiner Vorgeschichte waren die meisten meiner Partner bisher nicht besonders begeistert mit mir arbeiten zu müssen. Also habe ich gelernt mich mehr auf die Fähigkeiten zu konzentrieren anstelle von Sympathie. Aber so schätze ich dich nicht ein. Du brauchst jemanden zu dem du eine Art freundschaftliche Beziehung aufbauen kannst. So wie zu deinem ehemaligen Partner. Es hat sich jedenfalls eben so angehört als wärt ihr recht vertraut miteinander. "
" Kann man so sagen. Ja." , antwortete Harry ungefragt.
Draco fuhr ohne darauf einzugehen fort.
" Vielleicht machst du erstmal Bewerbungsgespräche? Hast du denn auch Bewerberinen? Es kam mir vor als hättest du nur über männliche Bewerber gesprochen?"
Harry fuhr mit den Handflächen durch sein Gesicht.
"Ja die muss ich mir auch noch ansehen. Ich habe nur Hermine gebeten eine Vorauswahl für mich zu treffen. Weil es so viele Bewerberinnen waren. "
Draco began zu grinsen und stützte seine Ellenbogen auf dem Tisch ab um seinen Kopf mit beiden Händen zu stützen.
" Ein schwuler Auror muss für Frauen offenbar etwas faszinierendes haben. Ich habe dieses Phänomen schon oft miterlebt. Frauen finden offenbar großen Gefallen daran sich einen Schulen besten Freund wie ein abrufbares Haustier zu halten. ", sagte er. Harry erstarrte. Er hatte bereits völlig verdrängt dass er immer noch die Schlagzeilen füllte. Es war nur selbstverständlich dass Draco irgendwann davon erfahren würde. Plötzlich hatte Harry Angst davor was sich ab diesem Moment verändern könnte. Draco musste Harrys verkrampfen Gesichtsausdruck wohl richtig gedeutet haben. Denn andernfalls hätte er nicht genau die Worte ausgesprochen die Harry in diesem Moment dringend hören musste. Nicht weil er Angst vor Schikane oder Ablehnung generell hatte. Sondern weil er bisher zu beeindruckt von Dracos neuem selbst war, als dass er hätte akzeptieren können wenn dieser Harry aufgrund seiner Sexualität nun doch wieder wie Dreck behandeln würde.
" Wow locker bleiben. Ich habe kein Problem damit. Du schaust auf einmal als wäre Voldemort eben zur Tür hereingekommen. ", bemerkte Draco. Harry atmete hörbar aus als hätte er die Luft angehalten.
"Du kannst nicht vorstellen wie erleichternd es ist das zu hören.", erwiderte Harry. Draco hielt einen Moment inne bevor er seine Hände wieder herunter nahm und vor sich auf dem Schreibtisch verschränkte.
" Weißt du.....ich verstehe dich vielleicht besser als du dir vorstellen kannst." ,säuselte Draco leise. Harry, der sich nicht traute zu fragen was Draco damit meinte, wollte gerade etwas erwidern als sich die Bürotür öffnete. Grace betrat den Raum. Im Schlepptau hatte sie den zuständigen für die Abteilung magischer Drogen und Rauschmittel, Oskar Baker. Er war ein verbitterter Mann, Ende der 40er, der sich der Beseitigung des Gesindels verschrieben hatte das den Drogenmarkt in der Zaubererwelt am Laufen hielt. Harry fand in einem Film über den jüngeren Weihnachtsmann wäre Oskar die perfekte Besetzung. Er hatte schon sehr weißes Haar doch es war voll und die leichten locken hingen ihm bis in den Nacken. Er hatte sehr blasse fast gräulich wirkende Haut und seine grau blauen Augen rundeten sein Gesicht perfekt ab. Jedoch fehlte es ihm um den Weihnachtsmann zu spielen deutlich an Masse. Er hatte eher einen durchschnittlich bis leicht trainierten Körper. Seit Harry ihn zum ersten Mal gesehen hatte, hatte er nie einen anderen Gesichtsausdruck bei Oskar gesehen als den den er gerade hatte. Die Stirn leicht in Falten gelegt und die Augenbrauen etwas zusammengekniffen. Als würde er über etwas ärgerliches nachdenken. Die Mundwinkel waren stets nach unten gezogen. Auch wenn man das durch seinen dicken ebenfalls weißen Bart kaum sehen konnte. Er trug einen hellgrauen Anzug was ihn nur noch älter und blasser wirken ließ wie Harry fand. Grace stellt Oscar und Draco aneinander vor und verließ wieder das Büro. Kurz angebunden begrüßte Oskar auch Harry und kam dann auch schon auf den Grund seines Besuches zu sprechen.
" Also ich bin hier um euch eine Zusammenarbeit anzubieten. Unsere Abteilung hat normalerweise nicht mit Mordfällen zu tun. Aber da es so aussieht als würde der Mord mit unserem Fachgebiet in Verbindung stehen ist eine Zusammenarbeit üblich." , sagte er. Einige Zeit besprachen sie die Einzelheiten und über die Schritte die man jetzt tun müsste. Oskar lud die beiden dazu ein sich an den Undercoverarbeiten in einem der populärsten Drogenclubs zu beteiligen. Wenn es eine Möglichkeit gäbe die Täter ausfindig zu machen dann wäre am wahrscheinlichsten, dass sie Verbindungen dazu in der Szene selbst finden.

Drarry//Bitter und ScharfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt