Neuanfang?

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Traurig sehe ich meine Crew an. Sie haben mich umstellt. Ich hätte ihnen nicht sagen dürfen was für eine Teufelsfrucht ich gegessen habe. Und auch nicht das ich sehr krank bin. Mika tritt vor. „Warum hast du uns es nicht früher gesagt? Wieso hast du uns, deine Crew, angelogen?" Tränen laufen ihre Wangen hinunter. Warum ich nichts gesagt hatte? Sie hätten genauso reagiert wie jetzt. „Wir verlassen die Crew Newton. Auf Wiedersehen." Sagt mein Vize Raph dazu und sie wenden sich alle ab. Genauso wie meine Crew zuvor, vor dieser. Niedergeschlagen nehme ich meinen Rucksack mit meinen Sachen und springe vom Schiff. Ich kann niemandem vertrauen, sie werden mich alle sowieso früher oder später hintergehen. Seufzend mache ich mich auf den Weg in die Stadt. Ich brauche dringend neue Tabletten, um zu überleben. Sonst wird mein Herz einfach stehen bleiben und ich sterben. Trotz, dass ich Arzt bin, kann ich mich selbst nicht heilen. Auch meine Teufelsfrucht, die auf dieser Ebene veranlagt ist, kann mir nicht helfen. Es ist eine sehr starke Heilteufelsfrucht. Mit ihr kann ich sogar Tote wiederbeleben. Deshalb ist die Marine auch hinter mir her. Wer mein Blut trinkt, wird von allen körperlichen Gebrechen, Krankheiten und dem Tod geheilt. Aber da das Blut meinen Körper durchfließt ist es bei mir unwirksam. Auch werde ich trotz der Frucht krank. In einer Apotheke hole ich mir die Tabletten und laufe dann weiter. Plötzlich laufen aufgeregte Menschen durch die Straßen. „Die Whitebeardpiraten haben am Hafen angelegt", ruft einer. Sofort schließen alle Menschen ihre Läden und verziehen sich in die Häuser. Kopfschüttelnd stelle ich mich in eine dunkle Gasse am Marktplatz und beobachte. Nach kurzer Zeit kommen tatsächlich einige Piraten auf den Platz und sehen sich missmutig um. „Hier ist auch niemand. Lass uns Vater berichten und seine Meinung hören", sagt Marco der Phönix. Die anderen beiden nicken ergeben. Sobald die drei weg sind, kommen die Leute wieder aus den Häusern und machen weiter. Keiner scheint die Worte der Piraten gehört zu haben. Ich kaufe mir ein paar Onigiris und verziehe mich wieder in die Gasse. Gegen Abend kommen auf einmal von überall Piraten mit Whitebeards Zeichen durch die Straßen und treiben die Bewohner zusammen. Alle werden in die Mitte des Platzes gebracht. Ich selbst werde übersehen. Stirnrunzelnd beobachte ich das Verhalten der Piraten. Sie scheinen etwas verzweifelt zu sein. Der Phönix tritt vor. „Wir brauchen einen Arzt. Wer von euch ist einer", fragt er hart. Schweigen. Niemand sagt etwas. Eine Tolle tritt von den Piraten neben den Phönix. Drohend hält er ein Küchenbeil in der Hand. Die Bewohner sind ziemlich loyal. Keiner dreht sich zu einer Person oder sagt etwas. „Ace, verbrenn ihre Häuser, wenn sich keiner in den nächsten dreißig Minuten meldet", befiehlt der Phönix einem schwarzhaarigen Mann mit Sommersprossen. Das ist also die Feuerfaust. Der Phönix geht mit der Hälfte der Männer wieder zum Hafen zurück. Irgendwie tun mir die Bewohner leid. Als sich nach ca. zwanzig Minuten immer noch keiner meldet wird die Feuerfaust ungeduldig und beginnt mit ein paar Flammen zu spielen. Soll ich etwas unternehmen? Wahrscheinlich soll ich bloß jemanden heilen und ich bin ja Arzt. „Noch eine Minute", sagt Ace und grinst vor Vorfreude. Wahrscheinlich darf er nicht oft seine Flammen an irgendwas auslassen außer im Kampf. Ein alter Mann steht auf. „I-Ich bin Arzt." „Nein! Nicht Großvater", ruft eine junge Frau und versucht den alten wieder auf den Boden zu zerren. Ace nickt. „Gibt es noch jemand jüngeren der Arzt ist? Ich denke nicht das der alte Mann die Reise übersteht. Du hast doch bestimmt einen Nachfolger ausgebildet", meint der zweite Kommandant nachdenklich. Bevor jemand etwas sagen kann, trete ich aus der Gasse. „Ich bin Arzt", sage ich ruhig. Alarmiert drehen sich alle zu mir um und Ace steht kampfbereit in Flammen. Die Bewohner sehen mich irritiert an und beginnen zu tuscheln. „Ruhe", brüllt ein Pirat. Ace mustert mich, bevor er nickt. „Du kommst mit", er kommt zu mir und packt mich. „Wir gehen zurück", sagt er und die Piraten folgen ihm zum Hafen. Stolpernd laufe ich hinter ihm her. Am Hafen ist die Moby Dick festgemacht und eine Planke führt an Deck. Ace schubst mich grob rauf. Schluckend warte ich auf dem Deck auf die Feuerfaust. Ziemlich viele Männer stehen an Deck und mustern mich argwöhnisch. Marco kommt zu uns gelaufen. „Ist das ein Arzt", fragt er misstrauisch. „Ja, er war in einer Gasse und hat von dort alles beobachtet. Scheint nicht so als ob er auf der Insel wohnt", erwidert Ace. Marco nickt und mustert mich abwertend. „Folge mir", meint er und geht vor. Brav laufe ich ihm nach. Was habe ich schon zu verlieren? Vor einer großen Tür hält der erste Kommandant und klopft. „Herein" murmelt eine tiefe raue Stimme schwach. Ich betrete hinter Marco den Raum und erstarre. Whitebeard liegt auf einem großen Bett inmitten des Zimmers. Ohne weiter etwas zu sagen, trete ich hinter Marco vor und begutachte den Kaiser. „Er hat Fieber, eine Lungenentzündung, bekommt schlecht Luft. Sauerstoffmangel zu Eisenmangel und fehlendem Appetit", murmle ich leise. Marco beobachtet mich etwas überrascht. Whitebeard selbst lächelt nur und lässt zu das ich seine Lungen abtaste und weitere Untersuchungen mache. „Ich brauche medizinische Geräte und Medikamente", wende ich mich schließlich Marco zu. „Haben wir in der Krankenstation, folge mir einfach", sagt er und verlässt die Kajüte. Schnell folge ich ihm. Auf der Krankenstation sagt er den Krankenschwestern das sie mir alles bringen sollen was ich brauche und mich danach zurück zu Whitebeard bringen sollen. Mit diesen Worten verschwindet er wieder. „Ehm, hallo?" Nervös sehe ich die Krankenschwestern an. Sie nicken mir freundlich zu. „Ich bin Newt und behandle Whitebeard. Dazu bräuchte ich verschiedene Geräte und Medikamente", nuschle ich unwohl. Überrascht sehen die Frauen mich an. „Hi Newt. Ich bin Sonja, was für Geräte brauchst du", fragt sie höflich. Ich sage ihr diverse Geräte und auch gleich was für Medikamente ich benötige. Eine Schwester stellt sich als Vanessa vor und eine andere als Nilo. Drei andere scheinen gerade im Bad zu sein. Jedenfalls machte Sonja so eine Andeutung. Nilo und Vanessa brachten die Geräte zu Whitebeard in die Kajüte und Sonja half mir beim Tragen der Medikamente. Ich stellte alles auf Whitebeards Schreibtisch ab und sehe dankbar zu den krankenschwestern. „Danke für eure Hilfe", verbeuge ich mich. Errötend sehen die Krankenschwestern weg. „Das war doch selbstverständlich. Wenn du wieder Hilfe brauchst, wende dich doch einfach an uns", meint Vanessa und die drei gehen raus. „Gurarara, sie scheinen dich zu mögen", stellt Whitebeard fest und hustet plötzlich. Streng sehe ich ihn an. „Nicht reden! Die Behandlung wird etwas dauern. Bis dahin verbiete ich dir zu reden oder lachen." Whitebeard nickt grinsend und schließt seine Augen. Ich setze mich an seinen Schreibtisch und mache es mir bequem. Die Medikamente sortiere ich und beginne verschiedene zusammen zu stellen. Zum Glück scheint Whitebeard ein Bad zu haben, so kann ich einfach ein Glas Wasser zu den Medikamenten stellen. Das brauche ich noch. Der Halbriese scheint zu schlafen. Zufrieden beginne ich die Medikamente in ein Kästchen zu machen. Es ist in sieben Felder eingeteilt, so kann ich am besten wissen welche er an dem Tag nehmen muss. Vorsichtig hole ich mein kleines Taschenmesser aus der Tasche und schneide mir ein bisschen den Arm auf. Das herausquellende Blut tropft in das Glas und verdünnt sich mit dem Wasser. Dazu lasse ich eine Tablette zum Entspannen hineinfallen. Die Geräte zum Herzmessen und anderem befestige ich an Whitebeards Körper. Gut, das wars erstmal. Ich räume alles etwas auf und mache mir Notizen zu seinem Zustand. Whitebeard scheint sehr gern Sake zu trinken. Bei den Mengen muss seine Leber ziemlich am Arsch sein. Naja, durch mein Blut wird das wieder in Ordnung. Unsanft rüttle ich den Halbriesen wach. „Hm? Was willst du Bengel", grollt er missmutig. „Du musst diese Tabletten nehmen und dieses Glas mit Medizin austrinken", sage ich ungerührt. Er nickt seufzend und macht was ich sage. Lächelnd nehme ich ihm das Glas ab. Dem Kapitän fallen langsam die Augen zu. Kann sein das ich ihm auch eine Schlaftablette gegeben habe damit er sich auch Mal wirklich ausruht. Gähnend setze ich mich an den Schreibtisch und lege meinen Kopf auf meine Arme. Nur ganz kurz die Augen schließen. „Aufwachen Newton. Es gibt Abendessen", weckt mich eine Krankenschwester. Verschlafen nicke ich und hole aus meinem Rucksack meine Tabletten. Ich nehme eine und folge dann Vanessa durch die Moby Dick. Wir betreten den Speisesaal. Es ist ziemlich voll und laut. Neugierig sehe ich mich um. Es gibt ca. um die zwanzig Tische. Wirklich eindrucksvoll. Vanessa zieht mich zu einem Tisch, wo die Krankenschwestern sitzen und sich unterhalten. „Hey, ich hab Newton geholt", meint Vanessa und setzt sich an den Tisch. Sonja und Nilo lächeln mich freundlich an. Die anderen drei wirken skeptisch. „Ehm, ich bin Newton und behandle Whitebeard", stelle ich mich verlegen vor. „Setzt dich doch", meint Sonja und zeigt auf einen Platz zwischen Ihr und Nilo. Nach kurzem Zögern komme ich der Aufforderung nach und setze mich. „Das sind Amy, Antonia und Gina", sagt Nilo. Die drei Krankenschwestern sehen inzwischen mehr neugierig aus als skeptisch. Lächelnd nicke ich ihnen zu und nehme mir etwas zu Essen. „Wirst du unser neuer Arzt", fragt Gina neugierig. Hoffnungsvoll sehen sie mich an. Überfordert sehe ich weg. „Also eigentlich hat Ace mich einfach hier her entführt und jetzt soll ich mich um Whitebeards Gesundheit kümmern. Ich denke Mal sobald der Alte gesund ist, werde ich von Bord geworfen", erkläre ich seufzend. Traurig und fassungslos sehen sie mich an. „Das wäre schade, schließlich bist du nett und wir brauchen sowieso einen neuen Arzt", meint Vanessa. „Genau und dann können wir auch die dämlichen Uniformen ausziehen. Der Arzt, der für uns zuständig war, hat diese hier bestellt und keine neuen", meint Amy pikiert. Blinzelnd mustere ich die Frauen überrascht. Das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Alle tragen knappe Röcke und Shirts. „Sag Mal, auf was für Frauen stehst du", fragt Sonja interessiert. Hustend verschlucke ich mich. „W-Was?" „Du hast Sonja schon verstanden, also?" „Ehm, i-ich stehe nicht auf Frauen", nuschle ich leise. Errötend sehe ich mich im Raum um. Marco und Ace beobachten uns und auch diverse andere Männer an ihrem Tisch und aus der Menge. „Sag nicht du stehst auf Männer", raunt Nilo in mein Ohr. Verlegen werde ich noch röter. Sie scheinen zu bemerken das ich es ernst meine. „Das ist doch schön! Hast du schon jemandem im Auge", fragt Antonia. Kopfschüttelnd wende ich mich ihnen wieder zu. Grinsend tauschen alle Blicke aus. Verunsichert knabbere ich an dem Brot in meiner Hand und beobachte sie misstrauisch. Die hecken was aus, ich sehe das doch. In ihren Köpfen scheint es zu brodeln. „Newton. Komm mit, ich werde dich zu deinem Schlafplatz bringen", sagt Marco auf einmal hinter mir. Sofort stehe ich auf. „Schau, bis morgen vielleicht", verabschiede ich mich höflich. „Nacht Newt", rufen alle sechs im Chor. Nervös lasse ich mich von Marco durchs Schiff scheuchen. Ganz tief im Bauch der Moby halten wir schließlich. Ich sehe Zellen. Toll, hier werde ich also schlafen. Gemütlich. Marco schließt eine Zelle auf und bedeutet mir einzutreten. Protestlos gehe ich hinein und sehe mich um. Wenigstens habe ich ein kleines Bullauge und eine Pritsche. „Bis Morgen", verabschiedet sich Marco und geht. Allein sehe ich aus dem Bullauge. Es ist bereits stockdunkel. Müde lege ich mich auf die Pritsche. Nach einer ganzen Weile kann ich endlich einschlafen

Marco x OC MaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt