Bakterien und Patienten

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„Scheiße! Was ist gestern bloß passiert? Ich hab doch nicht wirklich mit dem geschlafen“, flucht jemand laut. Murrend drehe ich mich weg und seufze zufrieden als nichts mehr zu hören ist. „Aufwachen Newton“, rüttelt mich jemand grob. Stöhnend setze ich mich auf und öffne meine Augen. Marco steht mit Boxer bekleidet vor mir und macht einen verzweifelten Eindruck. „Was ist den los Marco“, nuschle ich leise. Oh man sieht er heiß aus. Am liebsten hätte ich davon ein Foto. „H-Haben“, druckst der sonst direkte Vize rum. Verwirrt starre ich ihn an. Okay, vielleicht ist das nur ein Vorwand zum Starren. „Haben wir gestern miteinander geschlafen“, fragt er und wird rot. Überrascht sehe ich ihn an. Das ist sein Problem? „Ne, du warst so betrunken das du dich ausgezogen und mich als Kuscheltier benutzt hast. Ist nix passiert“, beruhige ich ihn grinsend. Marco nickt und verschwindet mit ein paar Klamotten im Bad. Kopfschüttelnd setze ich mich im Schneidersitz aufs Bett und warte darauf, dass das Bad frei wird. Plötzlich wird die Zimmertür aufgerissen und Ace kommt reingestürmt. „Newton! Ein paar unserer Brüder sind einfach zusammengeklappt. Wir haben sie auf die Krankenstation gebracht“, keucht er hektisch atmend. Sofort springe ich auf und renne los, mir doch egal das ich nur Boxer an habe. Die Patienten gehen vor. Ich renne in die Krankenstation. „Newt! Endlich, wir wissen nicht was sie alle haben“, begrüßt mich Gina panisch. „Ist schon ok. Nilo, du hast Krankenstationsverbot, solange ich nicht weiß, was die Männer haben“, verkünde ich. Nilo nickt und geht sofort. „Okay, ihr messt Fieber, Puls und fragt, wie sie sich fühlen“, trage ich den anderen Krankenschwestern auf. Damit mache auch ich mich an die Arbeit. Viele sehen mich mit großen Augen und etwas verwirrt an, denn Zeit eine Hose anzuziehen hatte ich nicht. Von einer Person zur nächsten geht es. Alle haben erhöhte Temperatur und ihnen ist schwindelig. Scheint als ob sie zu wenig getrunken haben, was aber etwas komisch ist. Ich nehme von einigen eine Blutprobe und gehe dann in mein Büro. Unter dem Mikroskop finde ich schließlich die Ursache. Winzige Bakterien im Blut, saugen Flüssigkeit aus dem Körper. Fiese Dinger. Mit denen hatte ich schon Mal Probleme. Man wird sie nur los, wenn die Befallenen viel Zitronenwasser trinken. Die Bakterien können die Vitamine in der Flüssigkeit nicht ausstehen, somit kann man sie ausrotten. Ich gehe in den Hauptraum. Die Krankenschwestern verteilen gerade Wasser. „Halt“, schreie ich geistesgegenwärtig. Alle halten erschrocken inne. „Kein Wasser! Niemand der hier Anwesenden trinkt Wasser, es sei denn er will noch kränker werden“, verkünde ich laut. Durchdringend sehe ich mich um. Noch scheint niemand etwas getrunken zu haben. Erleichtert lächle ich. „Die Patienten dürfen nur noch Zitronenwasser trinken, sagt den Köchen Bescheid. Auch saure Malzeiten für sie. Keines mit viel Zucker“, trage ich Antonia auf. Sofort geht sie los. Ich gehe ins Büro zurück und mache mir ein paar Notizen. Hoffentlich haben sich nicht mehr angesteckt. „Ehm Newt? Vater braucht seine Medikamente“, erinnert mich Sonja. „Hm? Ja, mache ich gleich“, nuschle ich müde und suche die Tabletten raus. Mit dem präpariertem Wasser und den Tabletten mache ich mich auf den Weg an Deck. Dort müsste Vater gerade sein. Tatsächlich sitzt er dort mit Ace und Marco. „Hier sind deine Medikamente Vater“, sage ich und reiche sie ihm. „Danke, wie geht es meinen Söhnen auf der Krankenstation“, fragt er besorgt. „Bestens. Sie dürfen einen Tag lang nur noch Zitronenwasser und Speisen ohne Zucker essen“, informiere ich ihn leicht lächelnd. Vater nimmt die Medikamente ein und ich mache mich auf den Rückweg. „Zieh dir Mal was an Newton“, meint Ace grinsend. Träge sehe ich an mir runter. Toll, ich hab ja immer noch die Boxer an. „Jaja, wer hat mich den aus dem Zimmer geholt“, frage ich mit hochgezogener Braue. Ace kratzt sich verlegen am Kopf. Vater lacht und Marco mustert mich komisch. Erst jetzt bemerke ich das wir schon abgelegt haben und auf See sind. Lächelnd gehe ich in die Kajüte zurück und ziehe mir etwas an. Danach laufe ich zur Krankenstation. Es ist ruhig, die meisten schlafen oder lesen ein Buch. Zufrieden setze ich mich ins Büro und erledige noch ein bisschen Papierkram. Schließlich wird es Zeit fürs Mittagessen. Thatch bringt mit ein paar anderen das Essen für meine Patienten. Ich bleibe hier, um die Jungs zu beaufsichtigen, während die Krankenschwestern mit Thatch und den anderen Köchen zum Speisesaal gehen. Gegen Abend verschlimmert sich das Fieber bei ein paar Männern und ich muss sie schnell behandeln. Zum Glück ist es nicht weiter schlimm. Jedoch werde ich hier übernachten, um gleich reagieren zu können, wenn etwas passiert. „Es gibt Abendbrot“, sagt Vanessa und sieht mich auffordernd an. „Hab keinen Hunger, sag Thatch doch bitte das wir noch ein paar Kannen Zitronenwasser für die Nacht brauchen“, winke ich ab. Mit einem besorgten Blick verschwindet Vanessa schließlich wieder. Lächelnd kümmere ich mich um meine Patienten. Amy, Gina und Sonja bringen mir noch ein paar Kannen mit dem Zitronenwasser, bevor sie zu Bett gehen. Langsam kehrt Ruhe ein. Alle gehen schlafen, nur ich bin noch wach und wache über meine Patienten.

Marco x OC MaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt