Kapitel 10

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Noch 2 Tage bis zum Vollmond

Ich stand vor dem Laden von Amela. Es war noch sehr früh am Morgen und ich war allein. Ich hatte es geschafft mich aus der Wohnung zu schleichen ohne das Loki was mitbekommen hat. Zumindest dachte ich das, aber ich traute ihm so einiges zu. Vielleicht verfolgte er mich, ohne dass ich davon etwas mitbekam.

Er hatte letzte Nacht wieder auf dem Sofa geschlafen. Ich war froh, dass er endlich auf meine Wünsche einging. Was mein Herz allerdings noch schneller klopfen ließ wenn ich an ihn dachte. Ich richtete meinen schweren Rucksack. Ich hatte das alte Buch eingepackt.

Nachdem ich mit Amela ein Gespräch geführt habe, wollte ich es im Park auf der Feuerstelle verbrennen. Ich wollte das niemals wieder jemand auf solch eine Idee kommt. Es war viel zu gefährlich mächtige Wesen zu rufen.

Ich drehte mich noch einmal um und scannte die Gegend ab. Alles war still und ich konnte keinen Gott erkennen. Ich drückte die Tür zum Laden auf und die kleine Klingel kündigte, wie immer die Kundschaft an. Ich entdeckte niemanden im Laden. »Amela?«, rief ich laut.

Plötzlich ging die Tür vom Nebenraum auf und meine alte Bekannte kam hinaus. Als sie mich sah lächelte sie mich an und kam auf mich zu. Sie nahm mich in ihre Arme und drückte mich fest an sich. »Schön dich zu sehen! Ich bin froh, dass es dir gut geht.«

»Ich habe gestern versucht dich anzurufen. Aber deine Nummer ist nicht mehr aktiv.« Amela nickte mir zu und hob eine Kiste vom Boden auf. Sie öffnete sie und räumte Kräuter aus.

»Weißt du der Laden läuft nicht so gut. Heutzutage glaubt kaum noch einer an Okkultismus. Ich habe seit einigen Monaten meine Rechnung nicht mehr bezahlen können. Scheinbar haben sie mich gekündigt.«

Auch wenn es mir für sie leid Tat war ich erleichtert. Es hätte auch etwas mit ihr passieren können. Sie ist nicht mehr die jüngste. »Ich muss mit dir reden!« Ich sah sie flehend an. Sie nickte mir zu und schloss die Ladentür. Sie drehte das Schild an der Tür um und der Laden hatte jetzt offiziell geschlossen.

»Komm mit mir!« Sie führte mich in den Nebenraum, in dem sie sich oft aufhielt. Ein kleiner schwarzer Tisch stand mitten im Raum. Darauf befand sich eine lila farbige Decke und eine Kristallkugel. Zwei Stühle standen am Tisch und viele Regale zierten an der Wand. In denen befanden sich vielerlei Dinge. Ich entdeckte flüssige Substanzen in Flaschen sowie gemahlene Kräuter. »Setzt dich.«

Ich kam ihrer Bitte nach und setze mich auf einen der zwei Stühle. Nervös legte ich meine Hände auf den Schoß. »Was bedrückt dich, Ally? Wieso bist du allein? Wo ist der Gott?«

»Loki sollte zu Hause sein. Zumindest nehme ich das an. Ich habe mich rausgeschlichen. Er wird immer nachsichtiger. Früher hätte er es sofort bemerkt.« Er bewachte mich nicht mehr so streng. Das war ein angenehmes Gefühl. Es war nicht schön, dass er mir immer, wie ein treuer Hund hinterherlief.

»Aber das ist nicht das was du mit mir besprechen willst, oder?« Ich hob meinen Kopf und sah sie an. Ich schüttelte ihn leicht und presste meine Lippen aufeinander.

»Nein, ich möchte wissen, ob es möglich ist, dass Loki und ich eine besondere Bindung zueinander haben. Ich habe ihn herbeibeschworen und vielleicht gibt es da ein magisches Band was uns verbindet.«

Sie kniff leicht ihre Augen zusammen. »Natürlich gibt es ein magisches Band zwischen euch. Ich hatte dir bereits erzählt das er sich von dir ernährt und sich stärkt.« Ich nickte ihr zu und spielte nervös an meinen Fingernägeln herum. Loki wurde immer mächtiger und nicht nur das, es gelang ihm auch immer besser seine Kraft aufrechtzuerhalten.

Ein Kuss und schon hat er genug Energie für die nächsten zwei Tage. »Das meinte ich nicht.« Ich blickte beschämt zu Boden.

»An was für eine Bindung hast du denn sonst gedacht?« Ich hob meinen Kopf und schaute sie an. Ich traute mich kaum diese Worte auszusprechen. Ich hatte Angst das sie mich für verrückt erklärt. Wenn meine Gefühle zu ihm echt waren und nichts mit Magie zu tun haben dann bin ich mehr als nur bescheuert.

LokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt