Chapter 3

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Am nächsten Tag wachte ich mit Rückenschmerzen auf. Ich setzte mich hin, als etwas runterfiel.

Eine Decke!

Ich lächelte, als ich bemerkte, das ich mit dieser Decke geschlafen hatte. Ich stand auf und streckte mich, um die Müdigkeit zu vertreiben und schaute mich um. Es war eine helle Wohnung, die nur aus einem einzigen Zimmer bestand.

Auf der linken Seite war eine Küchentheke aus Marmor, genau in der Mitte stand ein rotes Sofa. Ein Flatscreen war in der Wand davor befestigt. Auf der rechten Seite stand ein Schreibtisch mit vielen Schreibutensilien, Graffitisprays, Buntstiften und weißen Blättern. Direkt neben dem Schreibtisch war eine massive, dunkle Tür, die wahrscheinlich ins Bad führte.

Harry schlief bäuchlings und die weiße Decke war um seine Hüfte gewickelt.
Selbst im Schlaf war der wütende Gesichtsausdruck nicht verschwunden. Sein Mund stand leicht offen und sein braunes Haar war zerzaust. Auf seinem Rücken erkannte ich kleine Bilder, die mit schwarzer Tinte in seine gebräunte Haut tätowiert waren.

Ich bemerkte wie gutaussehend er war, auch wenn er sich bisher wie ein Arschloch benommen hatte.

Ich ging auf die Toilette und putzte mir meine Zähne mit Zahnpasta und flochte mein Haar zu einem langen, roten Zopf.
Harry schlief immer noch, als ich das Bad verlies. Gelangweilt machte ich mich in der Küche auf die Suche nach Essbarem und briet Schinken in der Pfanne und dazu kochte ich Eier. Ich war gerade dabei, den Schinken auf einen Teller zu stapeln, als jemand hinter mir knurrte. ''What the fuck do you think are you doing?" Seine Augen funkelten mich böse an und auf seiner Stirn konnte ich Zornesfalten sehen.

Ich machte einen Schritt von ihm zurück und stieß mit meinem Rücken gegen die Marmorplatte der Küchentheke.

"I...I made breakfast.''
Er stand mir sehr nah und jetzt erst bemerkte ich, dass er kein T-Shirt trug. Zwei Schwalben waren auf seiner Brust abgebildet und viele kleinere Tattoos darum herum.
Er schaute über meine Schulter und fasste den Teller mit dem Schinken. ''Bacon.'' und dann kippte er den ganzen Inhalt in den Mülleimer.
Ich schaute ihn geschockt an. ''Why did you do that?" fragte ich ihn verdutzt und folgte ihm, als er die 'Küche' verließ.
"I'm a vegetarian. I don't eat animals!" funkelte er mich wütend an und ich wurde unter seinem Blick kleiner.
''I..I didn't knew that.'' stotterte ich. Ich wusste nicht, warum ich immer anfing zu stottern, wenn er in der Nähe war. Sonst war ich immer die, die andere Leute zum stottern brachte.
''Get out of the kitchen, I am making breakfast now.''
Ich nickte und gehorchte sofort.
Wenn er ein Vegetarier war, warum hatte er dann überhaupt Fleisch zuhause? Oder war es gar nicht seine Wohnung?

Kurz darauf stellte Harry zwei Schüsseln mit Fruit loops auf den Tisch. ''Don't touch anything, I'll be right back.''
Harry zog ein weißes T-shirt und eine Lederjacke darüber und nahm seinen Schlüssel, als er die Wohnungstür hinter sich schloss.

Ich atmete aus, froh darüber, dass Harry nicht mehr da war. Er war schon merkwürdig, ließ mich ganz alleine in seiner Wohnung, obwohl er mich nicht kannte.

Die Sonne schien durch ein Dachfenster und ich stellte mich darunter, sodass die warmen Sonnenstrahlen auf mein Gesicht fielen.
Nach einiger Zeit fiel mein Blick auf die weißen Wände, an der Bilder aufgehängt waren. Ich ging näher ran und merkte, dass es Originale von Banksy waren. Viele der weltberühmten Banksy Bilder hingen in dieser Wohnung!

Mein Mund öffnete sich, als ich noch etwas entdeckte. Bei einem Bild stand in der Ecke ganz klein EdS. Ich hängte das Bild ab und schaute es mir genauer an.
Jeder einzelne Pinselstrich war erkennbar, was hieß, dass es nicht nachgemalt wurde oder nur ein Bild war.
Woher hatte Harry Bilder von dem angesehensten Künstler dieser Generation? Soweit ich wusste,waren diese Bilder fast unbezahlbar, ausser...
Ich schaute auf seinem Schreibtisch nach Beweisen die meine Theorie unterstützen konnten. Hastig wühlte ich mich durch die Blätter und strich mir immer wieder eine Strähne aus dem Gesicht. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich noch ein Bild entdeckte. Es war nur eine Zeichnung, mit einem grauen Bleistift auf das weiße Blatt gekritzelt, aber genug für mich. Auf der rechten Ecke unten, war ganz klein EdS gekritzelt.

''I said don't touch anything, erm...''
Plötzlich war die ganze Unbehaglichkeit verloren.
''Rebecca, my Name is Rebecca Galen.'' stellte ich mich schließlich vor und lächelte ihn an.
''Whatever, put it back.''knurrte er.
''Did you draw it?" fragte in ihn und hielt das Bild hoch.
Er nickte kurz und kratzte sich am Bart. ''Why?"
"Are you EdS?"
Plötzlich machte er einen Schritt auf mich zu. ''Listen, don't put your nose into things which aren't any of your fucking business."
Ich zuckte zusammen, als er fluchte und legte das Bild weg.
''I'm sorry, I didn't intend to...''

''I don't care. Liam is coming over in the evening to search for your hotel, so you can go.''
''If you don't like me, why did you let me stay here in the first place?''

Er starrte mich nur an, die Augenbrauen zusammengezogen und die Hände zu Fäuste geballt.
Als er keine Antwort gab, nahm ich mein Handy, Flanellbluse und Tasche. ''I better be going then.''
Ich legte meine Hand an die Türklinke, als er mich stoppte. ''It's not safe for you to be alone out there.''
Er hatte Recht, nicht alle Menschen hier würden mich bei ihnen übernachten lassen.
Ich lies meine Tasche fallen und setzte mich auf die Couch hin. ''What did you say? When is this Liam guy coming?"
"He promised to come at 4 pm.''
Ich nickte und entsperrte mein Handy, um nach neuen Nachrichten zu schauen. Die Batterie war fast leer.
''Ermm, Harry?"
Er antwortete nicht, während er vor mir saß und seine Fruit Loops in sich reinschaufelte.
''Do you have an iPhone charger?"
''Over there.'' antwortete er knapp und nickte zu dem Nachtschrank neben seinem Bett.
Das weiße Ladekabel lag drauf und ich steckte mein Handy dran.
Für einige Zeit war es still, man hörte nur Harry's Löffel gegen die Schüssel schlagen, bevor er aufstand und das Geschirr in der Küche abstellte.
Er setzte sich neben mir auf die Couch und schaltete den Fernseher an und schaute eine Wiederholung vom gestrigen Fußballspiel.
''Harry?"
Nervt drehte er sein Gesicht zu mir. "What now?"
Ich holte tief Luft. "Could I interview you later?" als er keine Antwort gab, fuhr ich fort. "It's for a school project. I need to make a short movie about London and....its persons. And i thought, maybe I could interview you. You know because you are famous here in London. Oh, and do you know Banksy?"
''Forget it, I don't give any interviews!" unterbrach er mich.
''But why not?" ich zog meine Augenbrauen hoch und rutschte näher zu ihn, sodass unsere Oberschenkeln sich fast berührten. ''I would get a really good grade!" argumentierte ich weiter.
Harry stand zähneknirschend auf und lief zur Küche, ich folgte ihm.
Er schenkte sich Orangensaft ein und trank diesen in wenigen Schlucken. Dann fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen und schaute nachdenklich auf den Boden. Seine grünen Augen funkelten leicht auf, als er aufschaute.
Erwartungsvoll stand ich daneben, meine Finger ineinander verschränkt.
''Let's go.''
''Where?"
''To find the place you're staying at.''

*****
''God damn, how dumb could you be to forget the name of the place you're staying at?" schnaubte er und kickte die Tür auf.
Ich wurde rot, als ich ihm in seine Wohnung folgte.
Wir waren zwei Stunden durch London gefahren und Harry hatte mir, jedes mal genervter als vorher, die vielen Hotels gezeigt. Doch keines davon kam mir bekannt vor. Schließlich hatte Harry aufgegeben und beschlossen, dass man Liam die Sache überlassen musste.
Er warf sich auf die Couch und schloss seine grünen Augen. Für einen Moment war der wütende Gesichtsausdruck aus seinem Gesicht verschwunden und nur Müdigkeit war zu erkennen.
''I'm sorry.'' entschuldigte ich mich und stand immer noch im Türrahmen, die Tür weit offen, so dass jeder der vorbeiging reingucken konnte.
''You can thank my mum for raising me right. Any other boy would have let you sleep on the street, but not before he...''
''Before what?"
''Are you a virgin?" er öffnete interessiert seine Augen und blickte in meine. Sofort wurde ich rot und schaute verlegen auf meine Schuhe, die ziemlich dreckig waren.

Er räusperte sich und ich schaute auf, ein leichtes Lächeln um spielte seine Lippen, und ich merkte dass er immer noch auf meine Antwort wartete, als sein Handy piepste. Ich atmete erleichtert aus, als er ranging. Ich war dankbar für die Ablenkung.
''Hey Liam....yeah,...still hate you. OK take care mate.'' dann sperrte er das Handy und warf es neben sich auf die Couch.
''Liam can't come today. Looks like you have to stay another day here.''
Ich seufzte und stieß mich von dem Türrahmen ab und schloss die Tür.
''I have to go somewhere, I'll be back in the night. Don't touch anything."
''Where are you going? What if I get hungry later?"
Er holte aus seinem Schrank etwas Schwarzes und steckte es sich hinten in die schwarze Jeans. Ich konnte nicht erkennen was es war, aber vielleicht war es besser so.
''Don't.touch.anything!" wiederholte er mit zusammengebissenen Zähnen und knallte die Tür hinter sich zu.

''Don't touch anything'' äffte ich ihm nach.

Was für ein Arschloch!


Spray it! |harry styles a.u.| Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt