Chapter 6

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Rebecca: http://ak1.polyvoreimg.com/cgi/img-thing/size/orig/tid/114341961.jpg

*

Als ich morgens aufwachte, schlief Harry noch. Wie immer lag er auf dem Bauch und hatte sich auf dem ganzen Bett ausgebreitet. Er sah selbst beim Schlafen angespannt aus. Seine vollen, pinken Lippen waren leicht geöffnet.

Schlürfend ging ich ins Badezimmer und zog mich aus, bevor ich in die Dusche kletterte. Das kalte Wasser weckte mich auf und ich wusch mir die Müdigkeit aus meinem Körper.

Ich würde heute zurück nach Birmingham fahren und Mr Nickson bitten, mir einem anderen Projekt zuzuteilen. Außerdem sollte er auch das Hotel informieren, damit sie mir meine Sachen zurückschicken konnten.

Ich schnappte nach dem weißen Handtuch, aber es fiel vom Haken runter. Ich setzte einen Fuß aus der Dusche raus, um an das Handtuch ranzukommen, aber dann ging die Badezimmertür auf und ein verschlafener Harry kam herein.

Er sah leicht erschrocken aus, als er mich schreien hörte, seine Mundwinkel zuckten aber, als ich nach dem Handtuch schnappte und meinen nackten Körper damit verdeckte.

''Get out!" schrie ich und warf ihn mit einem Waschlappen ab.
''I'm sorry.'' entschuldigte er sich kurz und ging rückwärts wieder raus.

Ich versuchte mich zu beruhigen und zwang mich regelmäßig ein-und auszuatmen.

Mein Spiegelbild sah sehr erschrocken aus. Meine Wangen waren rot gefärbt und meine Pupillen vor Schreck geweitet. Harry hatte mich nackt gesehen. Noch nie zuvor hatte mich ein Junge nackt gesehen. Noch nie!

Ich lachte.

Nur ich konnte in solche beschissenen Situationen kommen. Ich lachte noch mehr und konnte mich nicht mehr halten.

Ich hatte alles vermasselt, mein ganzes Leben. Nach England zu kommen, war die bescheuertste Idee, die ich je hatte. Und ich hatte ganz viele bescheuerte Ideen.

Ich nahm mir Zeit, mich anzuziehen, aber als alles perfekt saß und ich mich sogar geschminkt hatte, musste ich raus.

Ich hatte ein aprikosenfarbenes Top an und dazu hellblaue Jeans. Ich hasste diese Farbe, da sie sich mit meinen gefärbtem, roten Haaren beißt. Aber Harry konnte es ja nicht wissen.

Meine Haare fielen mir glatt über den Rücken und ich hatte freudig festgestellt, dass sie länger geworden waren.

Ich fing aber wieder an zu lachen, ich stützte mich ans Waschbecken, so sehr musste ich lachen. Ich hatte den Namen meines Hotels vergessen, wurde fast von der Polizei geschnappt und von einem eingebildeten, immer-wütenden, gutaussehenden, schreienden Typen gerettet, der mich hasste und wahrscheinlich in seinem ganzen Leben kein Fleisch probiert hatte. Und höchst wahrscheinlich verknallte ich mich in ihn von Tag zu Tag.

''Are you retarded?" hörte ich Harry's Stimme von draußen.

''No, I just think this situation is hilarious.'' kicherte ich.

''What do you mean?" plötzlich stand er an dem Türrahmen angelehnt. Seine tätowierten Arme vor die breite Brust verschränkt und die Stirn in Falten, als wäre er wütend.

''Do you always have to be like that?" fragte ich ihn und schaute ihn wütend an. Ich verstand ihn nicht. Warum war er so? Warum lachte er nicht? Was war passiert, dass er so geworden ist.

''Like what?''
''So grumpy and if you're going to kill somebody at this very moment.''

Er stieß sich vom Türrahmen und machte einen Schritt auf mich zu. Ich wich zurück und spürte die kalten Fliesen in den Rücken.

Seine Hand legte sich neben meinen Kopf an die Wand und sein Kopf beugte sich zu mir runter. Seine schokoladigen Locken fielen ihm über die Augen.

''At least I don't cry when a boy sees me naked.''

''I...I didn't cry.'' stotterte ich mit roten Wangen.

''You cried like it was the first time a boy saw you naked,''

Ich senkte meinen Blick. ''No boy saw me naked before.''

''Well now I have.'' grinste er leicht und unsere Nasen berührten sich fast, als er sich von mir wegstieß und flötend das Badezimmer verließ.

Was machte er mit mir? Er schüchterte mich ein. Er wusste, welche Wirkung er auf mich hatte.

Ich stampfte aus dem Bad. ''You're such an asshole.''
Harry stand vor seinem Kleiderschrank und wühlte durch seine Sachen. ''Excuse me?"

''I said you're an asshole.'' wiederholte ich mich und stellte mich mit verschränkten Armen vor ihn.

''I heard you the first time, but I gave you the chance to correct yourself. I don't like to be called an asshole.'' er fuhr mir mit einem Finger über die Wange. ''Don't say it again or else I have to hurt this pretty face of yours.''

Mein Mund öffnete sich leicht und ein Schauer lief mir den Rücken runter.
''You're scaring me.'' piepste ich.

''Oh am I?'' er trat einen Schritt zurück. ''I have fixed your videocam.''

Verwirrt schaute ich ihm hinterher, als er zu seinem Bett lief.

Warum war er so bipolar? Er sollte dringend einen Arzt aufsuchen, aber vielleicht kannte er keinen und ich sollte ihm einen empfehlen.

Als er mir die Videokamera reichte quietschte ich freudig auf und umarmte ihn. Sein Körper spannte sich unter meiner Berührung an und ich löste mich sofort von ihm.
''How did you repair this? And when?" ich strahlte ihn an und probierte meine Videokamera aus.
''Doesn't matter.''
''Thank you so much, Harry. Love you.'' ich wurde rot, als ich bemerkte was ich gesagt hatte.

''Yeah, don't say that again.''

Liam hatte auf Harry's Handy angerufen und mich nach der Umgebung des Hotels gefragt. Ich erklärte ihm, dass in der Nähe ein Park war und kurze Zeit später rief er nochmal an und meinte, dass er es gefunden hatte. Ich war froh, dass ich endlich zurück konnte, aber ein Teil von mir wollte nicht weg. Ich wollte bei Harry bleiben.

Harry war unter der Dusche und ich beschloss uns beiden Frühstück zu machen. Ich briet French Toasts, als mir klar wurde, dass ich Harry nie mehr wieder sehen würde.

Ich hatte mich an ihn gewöhnt und seine komische Art akzeptiert. Es war sogar so weit gekommen, dass ich anfing mich in ihn zu verlieben. Ich holte erschrocken nach Luft. Ich war dabei, mich in ihn zu verlieben. In eine Person, die das Wort nicht einmal kannte.
Aber in den bitteren Worten von ihm war eine Art Sorge versteckt. Das glaubte ich auf jeden Fall.

Ich war so sehr in Gedanken versunken, dass ich nicht merkte, wie das Brot in der Pfanne anfing zu verbrennen. Ich erschrak aus meinen Gedanken und fasste mit der Hand die Pfanne an, verbrannte mich aber daran.
Die Pfanne fiel mit einem lauten Krachen auf den Boden. ''Fuck, fuck!''

Ich schüttelte meine schmerzende Hand und Tränen liefen mir die Wangen runter. Kleine Bläschen bildeten sich auf meine Finger und ich schluchzte auf.
Es tat zu sehr weh.

Plötzlich nahm Harry meine Hand in seine kalte und betrachtete diese.
Ein Handtuch war um seine nackte Hüfte gewickelt und kleine Wasserperlen liefen über seine nackte Brust runter. An der Hüfte waren zwei Zweige tätowiert, die halb von dem Handtuch verdeckt wurden.

Er pustete meine Hand an und ich musste lächeln, obwohl ich immer noch weinte.
''Can't you take care of yourself for once?" schimpfte er und hielt meine Hand unter fließendem Wasser.
''I'm sorry.''
''Though it was hot when you cursed.''

Ich rollte mit meinen Augen und wischte mir die Tränen mit der heilen Hand weg.
Er trocknete vorsichtig meine verbrannte Hand ab und schmierte eine Creme drauf. Ich zuckte und wollte meine Hand wegziehen aber Harry hielt sie fest.

''Don't try to do any other dumb shit while I get some clothes on.''

*

Nachmittags kam Liam und fuhr mich zu meinem Hotel.
Ich fiel ihm glücklich um den Hals, als ich es wieder erkannte und er lachte kurz, bevor er sich von mir verabschiedete und wieder in sein Auto stieg.
''Rebecca?"
''Hmm?"
''Can I have your number?''
Ich grinste kurz, gab ihm aber meine Nummer, die er in sein Handy einspeicherte.

Spray it! |harry styles a.u.| Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt