Es verging der Sommer, es verging der Herbst und der Winter. Nach Sonnenschein kamen die roten, braunen und gelben Blätter, die als Laub zu Boden fielen. Es kam der viele Schnee, der kalte Wind, die grauen Tage. Es kamen die grünen Wiesen, die vielen Blumen, die neuen Blätter.
Das Leben ging weiter.
Meine Noten wurden immer besser, denn ich lernte viel mehr, strengte mich sehr an. Ich war ab jetzt immer pünktlich im Unterricht. Ich strengte mich mehr an, stellte mehr Fragen, fing viele neue Projekte an.
Am Ende meines Studiums, im Frühling, schrieb im meine letzten Prüfungen. Ich ging als bester meines Jahres aus dem Abschluss heraus. Ich war stolz auf mich. Meine Eltern waren stolz auf mich. Hoseok war stolz auf mich. Mein Professor war am stolzesten.
Mit seiner Hilfe und vielen Schreiben und viel Lob schaffte ich es in ein Forschungsteam. In ein Team, das sich mit den neuen, aber dann nicht mehr ganz neuen, Meermenschen beschäftigte. Immerhin war es ein Jahr her, dass sie sich uns gezeigt hatten. Das war mein Platz. Ich fühlte mich perfekt aufgehoben und ich war glücklich.
Ich verlor nach all der schweren und anstrengenden Zeit mein Lächeln nicht.
Ich zog um, fand schnell neue Freunde im Team. Ich war fleißig, ich liebte meine Arbeit. Es war nicht leicht, aber irgendwoher nahm ich die Kraft zu Kämpfen. Nach meiner Einstellung, bekam ich relativ schnell einen Kredit von der Bank.
Ich kaufte mir ein Strandhaus. An demselben Strand, an dem ich Yoongi verloren hatte.
Ich war glücklich, es geschafft zu haben. Jeden Abend saß ich am Pier, ließ meine Beine runterhängen und wartete auf Yoongi. Ich hatte es geschafft, ich hatte ihm gesagt, dass ich hier war. Ich würde warten, habe ich ihm versprochen. Ich hielt mein Versprechen.
Ich saß jeden Abend am Pier, am Wasser und weinte. Ich weinte, weil es so sehr wehtat einen weiteren Tag von ihm getrennt zu sein. Weiß er, dass ich hier bin? Erinnert er sich an mein Versprechen? Wollte er dieses Versprechen haben?
Wollte Yoongi mich überhaupt noch?
Aber Yoongi kam nicht und jeden Tag wurde es ein bisschen schwerer zu lächeln.Ich bin doch endlich hier. Wieso ist er nicht da? Wieso hat er mich verlassen?
Bin ich Schuld?
Ich seufzte schwer auf, trank meinen Kaffee am Morgen, aß mein Frühstück und verschwand dann schnell an den Strand runter. Ich lief durch den kalten Sand, der sich im Laufe des Tages bald wieder erhitzen wird und setzte mich mit einem Ächzen und mit schwerem Herzen am Ende des Piers auf das Holz.
Meine Schuhe stellte ich ordentlich neben mich, schrieb eine Weile mit Hoseok, ließ meine nackten Fuße runterhängen, spürte die Sonne auf meiner gebräunten Haut. Heute wird wieder ein heißer Tag werden.
Der Pier war nicht sehr hoch und manchmal, wenn die Wellen hoch genug waren, dann krabbelte das Wasser meine Zehen hoch zu meinen Knöcheln. Es war eine Erfrischung.
Nach all den Monaten des vergeblichen Wartens verschwand die Hoffnung Tag für Tag ein bisschen. Ich legte mich nach hinten, sah in den blauen Himmel. Das Wasser war heute Morgen ruhig. Wann kommt er endlich? Wie lange muss ich noch warten? Kommt er überhaupt?
Wieder kein Yoongi.
Ich stand auf, trank meinen Kaffee und verschwand auf meinen Pier. Am Ende setzte ich mich auf das Holz, entdeckte eine große Muschel. Ich nahm sie vorsichtig in die Hand, drehte die pinke Klappe herum und bestaunte die schönen Farben.
"Wie hat dich die Flut so weit nach oben gespült?"
Ich saß den ganzen Morgen mit der Muschel auf dem Schoß, bis ich auf die Arbeit musste. Ich sah auf das blaue Wasser, versuchte ihn zu finden, aber ich sah nichts. Geschlagen seufzte ich und stand auf. Zuhause legte ich die große Muschel auf meine Kommode neben die Tür.
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My little Merman || Yoonmin
FanfictionMeerjungfrauen, Nixen, Sirenen. Was wurdest du tun, wenn diese Wesen alle echt wären und sich plötzlich zeigten, um Kontakt aufzubauen? Jimin auf jeden Fall möchte so schnell wie möglich alle diese Meermenschen kennenlernen und Freunde werden. No...