Am nächsten Morgen, da fühlte ich mich komisch. Als hätte ich einen sehr langen Traum gehabt und ich könnte mich gar nicht mehr an ihn erinnern. Als hätte ich so tief und fest geschlafen, dass ich selbst jetzt nicht wach werden konnte. Meine Lippen fühlten sich taub und geschwollen an, mein Bauch schmerzte und mein Hals war wie zugeschnürt. Als hätte ich einen Frosch verschluckt. Ich fühlte mich so, als hätte ich etwas ganz wichtiges vergessen. Vielleicht war es aber nur ein Traum...
Oh Gott... Ich wurde krank! Nein, ich will nicht krank sein, aber so fühlte dich das Aufstehen an.
"Jimin? Alles in Ordnung? Dein Wecker klingelt jetzt schon zum fünften Mal." Hoseok schlug mir leicht gegen den Kopf, dann drehte ich mich um. "Wie spät ist es?" Selbst meine Stimme klang so, als hätte ich heute Nacht sonst was mit ihr gemacht. "Kurz nach acht. Keine Sorge." Mir war heiß. Ich konnte gar nicht sagen, was das für ein Gefühl in mir war, aber es war ein schönes. Als hätte ich den besten Traum meines Lebens gehabt.
"Du solltest deine Nixe bald wecken gehen." Nixe? "Er gehört zur Gattung der Sirenen!" Also bitte. Eine Nixe und Sirene war fast das gleiche, aber dennoch... Gab es da einen Unterschied? Wir wussten wirklich viel zu wenig von den Meermenschen. Meine Beine fühlten sich ganz hibbelig an, als ich zu meinem Zimmer stolperte. Die Tür war zu. Hatte ich sie Abends nicht angelehnt gehabt?
Vielleicht hatte sie Hoseok im Vorbeigehen gestern noch geschlossen.
Ich schluckte nervös, dann räusperte ich mich. "Yoongi?" Auf mein Klopfen hin reagierte die Sirene nicht, deswegen machte ich die Tür vorsichtig auf. Im Zimmer war es dunkel und die Luft roch verbraucht. Hoffentlich ging es Yoongi gut. "Yoongi. Aufstehen." Es war so als hätte mich eine Kugel genau in mein Herz getroffen. Man sagte immer, es gebe schlafende Schönheiten und dann... dann sah ich Yoongi. Und er war wahrlich eine schlafende Schönheit.
Ihm war dann nachts wohl wirklich zu warm gewesen. Seine Decke, die er eigentlich hätte benutzen sollen, lag unordentlich auf dem Boden. Die Hose auch. Es sollte mir unangenehm sein, aber seine Beinen waren so unfassbar hübsch anzusehen. Sie schimmerten leicht im Licht aus dem Flur. Und seine Haare... Sie lagen sacht über seiner Schulter, bedeckte die schmalen Hüften und das Gesicht. Noch nie in meinem Leben hatte ich etwas schöneres gesehen.
"Yoongi?" Meine Hand schüttelte ihn sanft an der Schulter. Ich konnte auch nicht widerstehen und strich ihm eine blonde Haarsträhne hinters Ohr. Yoongi musste es gespürt haben, denn er schreckte aus dem Schlaf. Es tat mir leid und dann war es schon vergessen, als ich seine Augen sah. Ich habe nie in meinem Leben ein schöneres Wesen als Yoongi gesehen.
"Guten Morgen. Wir müssen aufstehen." Er funkelte mich an, dann setzte er sich auf und nahm seine Haare weg. Ich hatte ihn wirklich nicht gerne geweckt, aber leider musste das sein. Ich lächelte leicht, dann machte ich die Fenster auf und kippte sie sofort. Frische Luft würde uns hier gut tun. "Ich gehe duschen oder musst du noch schnell aufs Klo?" Ich bekam keine Antwort. Er drehte sich in dem Bett um.
Nach der Dusche fühlte ich mich selbst ganz frischer und Hoseok saß am Esstisch mit Yoongi zusammen. Er fuhr sich immer wieder über die Haare, dann fielen sie ihm zurück ins Gesicht. Wer hatte denn auch so lange Haare? "Soll ich sie dir zusammenbinden?" Yoongi blickte auf, dann blickte er wieder zurück zum Esstisch. Ich versuchte nicht allzu gekränkt zu sein. Wieso redete er nicht?
"Chim, kann ich dich kurz sprechen?", rief mich Hoseok leise. Ich nickte schnell, dann ging ich mit ihm rüber in sein Zimmer. "Aber mach schnell, okay. Ich glaube, wir laufen heute eher zur Uni. Ihm war die Busfahrt gestern irgendwie unangenehm, glaube ich." Hoseok atmete tief durch. So einen Gesichtsausdruck hatte er noch nie gemacht.
"Er macht mir Angst.", sprach Hoseok leise. Als wenn uns Yoongi durch die Tür und Wände hören konnte. "Yoongi? Wieso?" Mir machte er keine Angst. Er doch so liebevoll und so hübsch. "Na... wegen heute Nacht. Hast du das nicht gehört?" Ich schüttelte erschrocken den Kopf. "Was soll ich denn gehört haben?" Hoseok blickte über seine Schulter. "Da kamen komische Geräusche aus deinem Zimmer." Komische Geräusche? Ich lachte laut los, fasste meinen Gedanken schnell in Worte. "Vielleicht schnarcht er nur ziemlich laut!"
Mein Freund seufzte auf. "Er redet auch nicht. Egal was ich gefragt habe. Er hat mich ignoriert und weiter nur auf dich gewartet." Auf mich gewartet?
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My little Merman || Yoonmin
FanfictionMeerjungfrauen, Nixen, Sirenen. Was wurdest du tun, wenn diese Wesen alle echt wären und sich plötzlich zeigten, um Kontakt aufzubauen? Jimin auf jeden Fall möchte so schnell wie möglich alle diese Meermenschen kennenlernen und Freunde werden. No...