9 ~ swim against the tied

459 54 5
                                    

"Hobi!", weinte ich am Telefon. "Bitte, komm nach Hause! Du bist schon über eine Woche weg. Ich verspreche dir, dass Yoongi ganz lieb ist." Was sollte denn das? Ich schüttete mir nervös Tee in meine Tasse und seufzte auf. "Nein, Hobi. Mir geht es gut und dir wird es auch gut gehen. Komm doch bitte wenigstens zum Abendessen! Ich koche dein Lieblingsessen."

Es machte mich so traurig, dass meine beiden Freunde sich nicht ertragen konnten. Hoseok war doch eigentlich so eine gute Person, wieso hatte er dann plötzlich solche Vorurteile gegenüber Yoongi? Weil er eine Sirene ist? Das kann doch gar nicht sein...

Sie waren alle super lieb.

Ich legte irgendwie mit voll den negativen Gefühlen auf, setzte mich neben Yoongi auf das Sofa und seufzte tief auf. Yoongi blickte lange auf den Bildschirm des Fernsehers, bevor er kurz zu mir sah. Aber es sagte nichts und ich schrieb noch mir Hoseok, um ihn noch ein wenig überreden zu können.

Ich wusste nicht, warum er ein solches Problem mit Yoongi hatte. Er hatte mir noch nie wehgetan. Er war immer freundlich, immer leise. Von ihm ging nicht einmal eine Gefahr aus. Er lebte jetzt einfach hier, ging mit mir zum Unterricht, unterhielt sich mit seinem Vorgesetzten und alles war gut.

"Hoseok will zum Essen kommen!", kicherte ich begeistert. Yoongi sah mir dann über die Schulter auf mein Handy, dabei konnte er sowieso nicht schreiben. "Warum?", fragte er mich leise.

Wie? Wieso mein bester Freund, der hier eigentlich mit mir leben sollte, zum Essen kommen möchte?

"Weil ich ihn so vermisse! Er schläft doch nicht mehr hier."

"Du vermisst ihn?" Yoongi sah mich lange mit seinen grünen Augen an und kurz wurde mir unwohl. Habe ich etwas falsches gesagt? Aber dann sah ich in sein Gesicht und lachte laut los, legte meine Hand auf seine Wange. "Wie du mich ansiehst! Was ist? Bist du etwa eifersüchtig auf Hoseok?"

Er sollte was sein? Er war so süß! Ich lachte weiter, nahm meine Hand von seiner Wange und tippte eine Nachricht an Hoseok, bevor ich mich wieder zu Yoongi drehte, der mich immer noch ansah.

Mir kam der Gedanke, dass er nicht wusste, was Eifersucht eigentlich war.

"Oh! Weißt du, was das ist? Eifersucht?"

Und wie ich es mir dachte, schüttelte Yoongi leicht den Kopf. Vielleicht war er gerade neugierig. Ich machte die Suchmaschine auf, tippte das Wort ein und räusperte mich dramatisch. "Eifersucht ist die starke, große Furcht, jemandes Liebe oder Zuneigung mit jemanden zu teilen oder zu verlieren."

Vielleicht verstand er es immer noch nicht. Ich machte mein Handy aus, drehte mich zu ihm um. "Heißt! Du hast Angst, dass ich mehr mit Hoseok mache oder Hoseok mehr beachten werde, wenn er hier ist."

Yoongi sagte nichts und ganz bestimmt war ich falsch. "Aber das macht keinen Sinn. Weil Hoseok ist mein bester Freund und du bist auch mein Freund und ich mag euch beide doch sehr!"

Ich lachte noch etwas, machte Yoongi auf dem Fernseher etwas an und trank meinen Tee zu Ende, bevor ich aufsprang. Yoongi zuckte hinter mir zurück. "Wah! Tut mir leid! Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber! Aber ich habe mich erinnert, dass ich keine Tomatensoße mehr habe. Ich muss ganz schnell einkaufen gehen."

Ich machte mich schnell fertig, bevor ich an der Tür stand und auf Yoongi blickte. "Du bleibst hier, ja? Ich bin schnell wieder da."

Yoongi sah mir dieses Mal beim Kochen zu. Ich schnitt die Zwiebeln klein, reichte Yoongi dann ein Stück. "Zwiebeln. Probier mal." Eigentlich wollte ich, dass er es selbst in die Hand nahm, aber er beuge sich nur vor und ich spürte seine Lippen leicht auf meinen Fingern.

My little Merman || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt