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Ich konnte nicht aufhören, ihn mir anzusehen. Er war echt. Er war echt und er sah nicht so aus wie Arielle, die kleine Meerjungfrau. Er sah hübsch aus. Ich konnte das Gefühl von seiner Hand in meiner nicht vergessen, räusperte mich verlegen. Cool bleiben, Jimin. Ich konnte das! Ich war gut darin, neue Kontakte zu knüpfen. Vielleicht...
Ich sah mir mein Handy an, um mich abzulenken. "Ich- Ich-", stammelte ich nervös. Wieso schwitzte ich plötzlich so sehr, wieso war mir alles peinlich? Wieso verhielt ich mich nicht normal? "Willst du dein neues Zuhause sehen?", fragte ich dann leise, blickte vom Bildschirm auf und entdeckte, dass er mich anstarrte.
Er starrte ganz schön und ich stolperte einen Schritt zurück. Das war mir irgendwie zu viel, aber dann wollte ich eigentlich noch viel mehr! Ich lächelte ihn etwas vorsichtig an. "Willst du mit dem Bus fahren? Wir können aber auch laufen, dann kannst du dir die Stadt etwas genauer anschauen." Redete ich zu viel? Wieso hatte er noch nichts gesagt? Ich blickte wieder runter auf meinen Bildschirm, sah mich dunkel in der Spiegelung.
Ich sah heute so unfassbar hässlich aus...
"Du musst dich wegen mir auch nicht beeilen. Wir können alles in Ruhe machen, nicht?" Er nickte wieder knapp, rutschte vom Tisch runter und stand dann direkt vor mir. Er war... kleiner als gedacht. Meine Größe. Ich fand es toll. Wir hatten schon einmal eine Gemeinsamkeit, jippie! Ich trat nochmal einen Schritt zurück.
"Du bist sicher müde und erschöpft. Wir nehmen den Bus zu mir und dann... wenn du willst natürlich... können wir raus in die Stadt gehen, oder so."
Wieso redete er nicht? Bitte, rede mit mir! Das war irgendwie einfach nur unangenehm, aber ich versuchte das beste daraus zu machen. Mehr konnte ich auch einfach nicht tun, denn was sollte ich denn schon tun können? Ich konnte nichts machen... Ich blickte noch einmal auf mein Handy, räusperte mich und drehte mich dann mit heißem Gesicht um. Wieso war ich nur so?
"Los geht es! Mir nach!", quietschte ich verlegen und trottete langsam los. Ich versuchte nett und höflich zu sein, öffnete ihm die Tür und legte ein gemütliches Tempo hin. Er wollte sich sicher alles anschauen und er war vielleicht auch neugierig. Ich schluckte schwer, als ich hinter mich sah und entdeckte, dass er mich bestimmt anstarrte.
Ich lachte nervös auf. "Ah... Die Haare?", fragte ich leise, wuschelte mir durch die Strähnen. Zum Glück hatte ich sie gestern noch gewaschen, zum Glück hatte ich sie mir gewaschen. Ich lächelte ihn an. "Ich habe heute verschlafen und keine Zeit mehr gehabt, meine Haare zu machen. Sieht es sehr komisch aus?" Bitte sag nicht Ja... Aber die Sirene sagte nichts. "Sicher sieht es nicht allzu schlecht aus.", murmelte ich dann eher zu mir.
Ich führte ihn nach draußen und in einer Stille liefen wir weiter, bis ich es nicht mehr aushalten konnte. "Ich habe einen Mitbewohner, weißt du? Und unsere Wohnung, die wir zusammen mieten, ist auch nicht besonders groß, das musst du entschuldigen." Moment mal... Ich drehte mich zu ihm um, lief rückwärts einfach weiter.
"Weißt du überhaupt, was eine Wohnung ist?" Seine Mundwinkel zuckten etwas, dann sah er auf den Boden, bevor er den Kopf schief legte. "Eine Wohnung ist unser Zuhause. Damit wir nicht draußen leben müssen. Und unsere Sachen sind alle dort. Und nur bestimmte Menschen können rein, damit Fremde nicht einfach alles klauen oder kaputt machen."
Nein, das ist der Wahnsinn! Er war eine echte Sirene. Ein echtes Lebewesen, was bestimmt schon jahrelang im Meer lebt und wir haben nichts davon mitbekommen!
Ich deutete mit einem Handzeichen auf die Bank. "Setz dich." Er wirkte erleichtert oder ich bildete mir das auch nur ein. "Äh... der nächste Bus kommt in zehn Minuten.", informierte ich ihn. Ich konnte es immer noch nicht ganz fassen. Das musste ich Hoseok erzählen. Jetzt? War er überhaupt noch zu Hause. Ich blickte kurz zu Yoongi, der die vorbeifahrenden Autos musterte. "Oh! Aber Autos kennst du schon, oder?" Ich setzte mich aufgeregt neben Yoongi. Ich saß einfach neben einer echten Sirene!
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My little Merman || Yoonmin
FanfictionMeerjungfrauen, Nixen, Sirenen. Was wurdest du tun, wenn diese Wesen alle echt wären und sich plötzlich zeigten, um Kontakt aufzubauen? Jimin auf jeden Fall möchte so schnell wie möglich alle diese Meermenschen kennenlernen und Freunde werden. No...