Kapitel 7

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Irgendwann war ich dann eingeschlafen.

Jedenfalls war das, das erste Mal, dass ich keine Alpträume oder schlechte Erinnerungen durchlebt hatte. Es war ein glückseliger, tiefer Schlaf, aus dem ich ausgeruht und gesund erwachte. Noch dazu kommt, dass dieser warme, süße Duft von Zimtschnecken und Kaffee in der Luft lag. Zufrieden summend genoss ich die herrlichen Düfte und das Sonnenlicht, das wie ein Wärmepflaster meinen Rücken wärmte.

Ich wollte das Bett am liebsten gar nicht verlassen, doch mein krampfender Magen zwang mich schließlich aufzustehen. Zuerst aber schlurfte ich ins Badezimmer, um zu duschen und mir eine schwarze Jeans anzuziehen. Frisch geduscht ging ich, mit dem burgunderfarbenen Plüschhandtuch auf meinen Schultern, um mir damit die Haarspitzen abzutrocknen, in die Küche.

Im Türrahmen zur Küche blieb ich stehen, als ich sah, wie Dorean sich vorbeugte, den Ofen öffnete und ein Blech voller perfekt aufgegangener und zusammengerollter Zimtschnecken herausholte, wie aus einem Kochbuch. Er sah hinreißend und süß aus, in seiner weißen Jogginghose, an dessen Seiten der Markenname in glitzernden griechischen Buchstaben stand und in seinem weißen, kurzärmligen Shirt, das um den Ausschnitt zerrissen war. Es war faszinierend, wie es ihm gelang, in etwas dermaßen weiblichem männlich auszusehen. Dazu brauchte es Talent.

Was ich ihm allerdings nie sagen würde.

"Morgen", begrüßte mich Dorean fröhlich und riss mich aus meinen Gedanken, als er etwas hausgemachten Zuckerguss für die Zimtschnecken herausholte, "Mir war langweilig und ich wollte etwas machen. Ich hoffe, das ist okay."

"Du kannst machen, was immer du willst", antwortete ich ihm und schlenderte zu ihm herüber, um ihm dabei zuzusehen, wie er die Zimtschnecken dekorierte, bevor er den Zuckerguss darüber goss und sie in den Kühlschrank steckte. Ich streckte meine Hand nach eines der Gebäckstücke aus und spürte die Wärme, die daraus herausströmte, bevor ich einen Bissen herausnahm. Die Hitze machte mir kaum etwas aus und ich genoss, wie es praktisch in meinem Mund zerging.

"Tut das nicht weh? Das ist doch heiß", fügte Dorean hinzu und neigte neugierig den Kopf. Ich zuckte mit den Schultern und nahm einen weiteren Bissen, als ich auf einem der Barhocker Platz nahm.

"Die Hitze hat mich nie sonderlich gestört", gab ich kurz gebunden zu. Dorean nickte und setzte sich mit einem Sprung auf die Theke der Kochinsel, während er auf eine Zimtschnecke pustete, um sie abzukühlen. Seine Beine schwang er dabei hin und her, während sein Schwanz sich über die Theke der Insel schlängelte und auf der anderen Seite herunterhing. Seine Flügel hatte er dicht angezogen, um die Töpfe und Pfannen nicht umzustoßen, die sich auf dem Regal über ihm befanden.

"Du meintest, dass es in Atlantis heiß sei."

"Ja, meistens. Unsere Winter waren ein wenig kühl."

"War es sehr sonnig?"

"Extrem. Selten bewölkt."

"Woow", Dorean machte ein erfreutes Geräusch, "das klingt so schön! In Inferi haben wir nie Sonnenlicht. Vielleicht ein- oder zweimal im Jahr, aber nicht jeden Tag. Deshalb mag ich es hier. Es ist so sonnig und schön! Ich möchte den Ozean aus Nähe sehen. Ich habe den Ozean noch nie gesehen. Ist das Okay?" Ich nickte, leckte mir den Zuckerguss von den Fingern uns stand auf, als ich sah, wie Doreans Augen vor Aufregung leuchteten.

"Frühstücke zu ende, dann können wir los", sagte ich. Dorean gab einen weiteren Freudenschrei von sich, verschlang seine Zimtschnecke und beeilte sich, sein Chaos aufzuräumen. In der Zwischenzeit ging ich in mein Zimmer, warf das Handtuch beiseite und zog mir ein schwarzes Tanktop über, bevor ich Doreans Zimmer betrat, der sich neugierig in seinen Schrank umsah. Ich hatte seine Kleidung hierher teleportiert und um ein paar Outfits ergänzt.

Nachspiel [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt