Kapitel 15

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Ich stand neben Ambrosius Wiege, während er schlief.

Er war ein Stück gewachsen. Er sah aus, als wäre er vielleicht ein Jahr alt. Er lag auf dem Rücken in seiner schwarz und blau gestalteten Krippe, die stark mit Goldverzierungen überzogen war. Während er schlief, hielt er ein schwarzes Schlangenspielzeug fest in seinen Armen. Er war in Blau gekleidet, mit einem kleinen schwarzen Hut auf dem Kopf. Die Ähnlichkeit zu Hades war nicht zu übersehen.

Und es machte mich krank.

Mein Bauchgefühl sagte mir, dass dieses Kind nicht so werden würde wie sein Vater, und doch... Ich konnte nicht anders, als mich zu wundern. Meine Kräfte reichten in seine Zukunft, aber nicht allzu weit. Alles, was ich sehen konnte, war ein dunkler Schatten und Umrisse von einer Wüstensonne. Ab und hätte ich schwören können, ein Paar gelbe Augen gesehen zu haben, aber das Bild verschwand so schnell, dass ich mir nicht sicher war, ob ich es wirklich gesehen habe oder ob mein Pessimismus meine Visionen beeinflusste.

Wie auch immer, ich saß in der Klemme. Es spielte keine Rolle, über wie viel Macht ich verfügte. Hades hatte mich zu einem Deal gezwungen, den ich nicht ablehnen konnte, selbst wenn ich nicht verflucht gewesen wäre. Weil er Dorean bedrohte. Zugegeben, er hat mir im Gegenzug einen Gefallen angeboten, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass er ein Schwert über Doreans Kopf hielt.

Das hatte ich Dorean vorenthalten. Er durfte auf keinen Fall wissen, dass Hades ihn als Druckmittel benutzte. Dorean wäre untröstlich. Ich wollte sein zuckersüßes Lächeln keinen Dämpfer verpassen, wann immer er mich sah. Ich wollte nicht, dass er mich für etwas hasste, für das ich nichts konnte. Mir war klar, dass er mich dafür nicht hassen würde, dennoch blieb diese Angst, wie ein dunkler Schatten in meinem Hinterkopf.

Nein, ich hasse Ambrosius nicht, dachte ich, während ich das schlafende Baby beobachtete. Bisher war er nicht wie sein Vater. Er kicherte und trat mit den Füßen. Er liebte das Zwitschern der Vögel, die Malachi ihm als Geschenk geschickt hatte und er kuschelte mit der Plüschschlange, die Theo ihm geschickt hatte. Die Wiege war aus Tartarus teuersten Edelsteinen geschmiedet worden, ein Geschenk von Zelios. Seine Decken und einige seiner Outfits stammten von Kain und Abel. Über seiner Wiege hing eine Kinderwagenkette, bestehend aus Welpen, Drachen und Phönixen, ein Geschenk von Cerberus. Ein paar seiner Spielsachen, von denen seine liebsten diejenigen waren, die orange leuchteten oder sanfte Schlaflieder spielten, waren Geschenke von Charon und Alexion.

Blaine durfte sich ihm nicht nähern.

Nachdem er aus der Narkose erwacht war, hatte Blaine eine Panikattacke gehabt und versucht, das Bett zu verlassen, jedoch war er noch zu schwach von der Operation gewesen. Cerberus hatte ihn nach Hause gebracht und Blaine hatte sich wochenlang in sein Zimmer eingeschlossen, bevor er schließlich herausgekommen war. Er sprach nicht über Ambrosius und ging auch nicht in die Nähe des Palastes, selbst wenn Hades ihn rief. Hades musste zu ihm gehen.

Um einen weiteren sogenannten "perfekte Erben" zu machen, wobei Cerberus etwas dagegen hatte.

"Gib ihm eine verdammte Pause", hatte Cerberus geknurrt, "Du hast ihm gerade erst sein Kind weggenommen!

"Er ist mein Kind. Ohne Persephones Gebärmutter hätte Blaine keine Kinder mehr können. Er sollte meine Füße küssen, dass ich ihm solch einen Luxus erlaubt habe."

"Du Huren--"

"Beleidige mich nicht. Ich könnte mir Blaine einfach schnappen und ihn bis in alle Ewigkeit hier behalten. Ich könnte eine ganze Armee von Kindern machen, stattdessen verlange ich nur sechs."

Nachspiel [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt