Kapitel 9

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Ich teleportierte mich von Akins Wohnung zu dem, der mich rief, und betete zu allen existierenden Göttern, dass es nicht Kallias war.

Und zu meiner großen Erleichterung war er das nicht.

Es war zehnmal schlimmer.

Die Rauchsäule um mich herum löste sich auf und offenbarte mir, dass ich in Hades Thronsaal stand, umgeben von Blumen und Bäumen und wunderschönen Pflanzen. Der ganze Raum sah ziemlich charmant aus, bis auf Hades, der ein paar Meter von mir entfernt stand. Seine blauen Augen sprühten mehr Feuer als der Phlegethon. Ausgestattet mit seiner immer glänzenden und allgegenwärtigen, eleganten schwarzen Rüstung, die seinen muskulösen Körper umarmte, sah er ungefähr so freundlich aus wie ein Stachelschwein in einer Ballonfabrik.

"Es stimmt etwas nicht", begrüßte er mich mit einem gefährlichen Ton. Ich runzelte die Stirn und steckte die Hände in die Taschen meiner Jacke.

"Ja, es läuft immer irgendwas falsch, aber in diesem Fall habe ich keine Ahnung, wovon du sprichst", antwortete ich trocken. Hades hatte in Erwartung meiner Ankunft eine Barriere um sich herum errichtet, um mich aus seinem Kopf auszusperren, sodass ich seine Gedanken nicht lesen konnte, um herauszufinden, was er wollte.

Und das verärgerte mich.

Jetzt wusste ich, wie sich Adrian fühlte, wenn ich ihn aussperrte.

"Das Baby, Ambrosius", fuhr Hades mich an, weshalb meine Stirn sich noch mehr in Falten legte, "Blaine sagt, dass es kommt. Wie in zwei Tagen." Ich zog eine Augenbraue hoch, verdutzt über das schreckliche Timing und die Tatsache, dass Blaine so im Einklang mit dem Kind war, das in ihm heranwuchs, dass er den Zeitpunkt der Geburt des Babys kannte. Was gar nicht überraschend war. Wir waren Geschöpfe einer anderen Welt, keine Menschen, die auf Technik angewiesen waren, um zu erfahren, wann das Baby kommen würde. Wir wussten es einfach.

"Inwiefern ist das mein Problem? Dein Kind, nicht meins", antwortete ich rundheraus. Hades blickte finster.

"Es ist dein Problem, weil er eine große Sache daraus macht. Er lässt niemanden in seine Nähe und hat sich in seinem Zimmer verbarrikadiert und Cerberus lässt mich nicht ins Haus."

"Ich frage mich immer noch, inwiefern das mein Problem ist", gab ich unbeeindruckt zurück. Hades näherte sich mir und drang in meine persönliche Sphäre ein, woraufhin sich in mir alles sträubte, was unwichtig wurde, als er meinen Augen mit einem tödlichen Blick begegnete.

"Ich biete dir einen Handel an", höhnte er, "Bring mich zu meinem verdammten Kind, oder ich gehe nach Kateria, und nehme dir diesen Imp nicht nur wieder weg, sondern verkaufe ihn auch als Sklave an einen nicht so freundlichen Käufer. Hast du mich verstanden?" Wut explodierte in meine Adern und ich stieß Hades zurück, der sich kaum ein Stück rührte. Er ist bloß ein wenig von mir gewichen, weil er es wollte. Ich funkelte ihn hasserfüllt an.

"Wenn du ihn anrührst, schwöre ich bei den Göttern –"

"Dann hol mir mein Kind!", knurrte Hades. Ich zuckte wütend zusammen.

"Wie stellst du dir das von?! Ich werde mich nicht mehr auf deine Spielchen einlassen!"

"Dann nehme ich den Imp zurück!"

"Nein!", brüllte ich und sandte einen Energiestoß aus, der die Luft zum Kräuseln brachte, unsere Kleidung zurückwehte und die Bäume und Pflanzen um uns herum zum Zittern brachte. Mein Atem ging abgehackt und mein Herz schlug mir zum Hals heraus, bei der bloßen Vorstellung, dass jemand wie Hades Dorean mitnehmen könnte. Die Tatsache, dass es Hades überhaupt möglich war, in Kateria einzudringen, entsetzte mich zutiefst. Dieses Reich war mein Reich.

Nachspiel [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt