Kapitel 57

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30.04.2015|12:00|Kufstein

'Hast du eigentlich keine Hobbys oder so, außer mich auf übelste weise zu dissen?' meckere ich Chiara am Telefon an. 'Ich wollte mich eigentlich nur entschuldigen!' meint sie. 'Ganz ehrlich, ich kenn dich doch! Lass mich doch einmal in Ruhe!' seufze ich genervt. 'Mein Gott, dich kann man auch nur hassen! Eine fette nervige und hässliche Schlampe bist du! Einfach ätzend!' zickt sie und unterbricht die Verbindung. Bin ich wirklich so fett und hässlich? 'Greta?' ruft meine Oma. 'Ja, was ist?' frage ich und gehe zu ihr. 'Hilfst du heute abend beim Tanz in den Mai?' fragt sie. Meine Oma hat hier eine Gaststätte und bei solchen Feierlichkeiten hat sie immer einen Stand. 'Klar, wann muss ich da sein?' antworte ich. 'Um 16 Uhr ist Eröffnung und um 14 Uhr bauen wir auf!' erklärt sie. 'Okay, ich werd da sein!' versichere ich ihr und gehe dann wieder hoch in mein Zimmer.

Es ist jetzt fast 15 Uhr und ich rede die ganze Zeit mit Laura. 'Warum warst du eigentlich so lange nicht hier?' fragt sie. 'Ich hatte keine Zeit, Stress mit der Polizei, komische Freunde und so! Kennst mich ja!' antworte ich. 'Warum bist du auch immer mit solchen Kriminellen befreundet?' lacht sie. 'Wenn ich das wüsste!' meine ich. 'Naja, ich freu mich jedenfalls das du mal wieder hier bist! Sonst seh ich dich ja nur im Fernsehen!' sagt sie. 'Also so oft sieht man mich da jetzt auch nicht!' sage ich. 'Im Winter jedes Wochenende ist nicht wenig!' meint sie. 'Wohnst du eigentlich noch hier? Du wolltest ja eigentlich in Hall studieren!' frage ich. 'Ich fahr jeden morgen dahin und mittags zurück, ist ja nicht so weit!' antwortet sie. 'Ich versteh sowasvon, dass du hier geblieben bist! Daheim in Innsbruck ist es nicht annähernd so ruhig!' lache ich. 'So sehr klein ist Kufstein aber auch nicht!' stellt sie fest. 'Innsbruck hat mehr als sechsmal so viel Einwohner!' lache ich. 'Ich hab gehört, dass du dich in den letzten Tagen schon direkt unbeliebt gemacht hast. Jetzt musst du mal erzählen was du gemacht hast!' fordert sie. 'Ich hab dem Philipp Möllmayer einfach nur klargemacht, was er für ein Arschloch ist und wie vielen Leuten er schon das ganze Leben zerstört hat!' erkläre ich. 'Das wurd aber auch echt mal Zeit, dass dem jemand die Meinung sagt! Super gemacht, Greti!' lobt sie mich. 'Tja, ich weiß dass ich toll bin!' meine ich gespielt arrogant. 'Und ich hab mir echt Sorgen gemacht, dass du nicht mehr die Alte bist, die früher immer die Rinder vom Pellmann freigelassen hat!' lacht sie. 'Hey, das war immer deine Idee!' verteidige ich mich. 'Und weißt du noch, als wir uns immer im Baumhaus versteckt haben, wenn du abgeholt wurdest?' erinnert sie mich. 'Laura, magst du nicht auch mithelfen?' fragt meine Oma. 'Ja, würd ich wohl machen!' antwortet sie. 'Gut, ich muss nämlich mal für zwei Stunden weg, weil ich keinen anderen Termin beim Anwalt bekommen habe!' erzählt sie. 'Kein Problem! Wir schaffen das schon!' meine ich. 'Das ist schön! Ihr seid mir eine unbezahlbare Hilfe!' bedankt sie sich. Den Abend über passiert relativ wenig, weil nicht viele Leute hier sind, da es regnet.

Jetzt ist es mittlerweile 23:30 und das Wetter ist wieder einigermaßen gut geworden, weshalb jetzt doch noch recht viele Leute hergekommen sind. 'Greta, du bist nicht mehr die einzige, die von Philipp gehasst wird!' ruft Laura und lacht wie eine gestörte. 'Was hast du angestellt?' frage ich. 'Naja, mir ist so ein Tablett mit Bier, ganz ausversehen, umgekippt und genauso zufällig war Philipp der, der getroffen wurde!' lacht sie kaum verständlich. 'Sag mal, wie viel hast du gesoffen?' frage ich ernst. 'Nicht viel' lallt sie. 'Sabine, ich bring Laura heim!' sage ich zur einzigen Mitarbeiterin meiner Oma.

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