Kapitel 61

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04.05.2015|09:00|Niederthai

Gestern Abend mussten wir die Suche abbrechen, aber es werden nur noch zwei Personen vermisst. Eine Frau und ein 4-jähriger Junge, höchstwahrscheinlich Mutter und Sohn. 'Die Jungs aus Fulpmes haben die Frau gefunden!' teilt uns Martin mit. 'Gut, dann kehren wir um!' meint Peter erleichtert. 'Was ist mit dem Kind?' frage ich. 'Greta, wir werden den Jugen nicht finden! Es bringt nichts mehr!' antwortet Martin. 'Wir können doch nicht aufgeben, bevor wir alle gefunden haben! Selbst wenn wir nur dir Leiche finden haben die Angehörigen wenigstens etwas um sich zu verabschieden! Mein Opa ist auch auf dem Berg verunglückt, ich hatte nie die Chance mich zu verabschieden und das war das schlimmste das geschehen konnte! Hätt ich genaueres gewusst und ihn gesehen, dann hätt ich auch damit abschließen können!' meine ich. 'Greta, wir müssen aber!' meckert Nicole genervt und ich folge den anderen. Aber aufgeben werde ich nicht.

'Mensch Greta, was ist denn los?' fragt meine Mutter, weil seit fast 3 Stunden daheim bin, aber noch kein Word gesagt habe. 'Mama, das war so schlimm!' sage ich und fange sn zu weinen. Mein Gott, was bin ich für eine Heulsuse. 'Magst du erzählen was los ist?' lächlt sie um sich aufzumuntern und nimmt mich in den Arm. 'Erst ist alles gut gelaufen, wir haben eins der Kinder gefunden und haben es auch geschafft, sie am Leben zu halten. Dann kamen die Leute aus Seefeld mit einem Mann, der sofort ins Krankenhaus gebracht werden sollte, aber der war schon tot...' erzähle ich und mache eine kurze Pause. 'Dann wurden mit der Zeit alle gefunden in die Klinik gebracht, nur ein kleiner Junge nicht! Ich wollt nich aufgeben, aber ich musste. Wenn das Kind stirbt und nie wieder auftaucht... Dann bin ich doch irgendwie Schuld! Ich hätt doch noch weiter suchen können!' schluchze ich. 'Greta, es wären über 99 andere da! Du bist nicht schuld!' versucht sie mich zu trösten. 'Trotzdem! Mir tut die Mutter nur so Leid! Sie verliert ihr Kind und hat kein Grab, das sie besuchen kann und kein Unfallort, wo sie hingehen kann! Ihr Kind ist weg und sie kann sich micht verabschieden. Wie damals als der Opa gestorben ist...' meine ich, aber meine Stimme bricht immer mehr ab. 'Ich rede mal mit Nicole! Aber ich muss jetzt leider zur Arbeit! Die Anna ist aber da!' meint sie. 'Okay, bis später!' sage ich und schon bin ich mal wieder allein. Ich gehe die Treppe hoch und klopfe an der Tür von Annas Zimmer. 'Anna?' 'Hi, ich wusste gar nicht, dass du wieder da bist!' sagt sie. 'Warum bist du eigentlich hier?' frage ich und setze mich zu ihr. 'Ich wollte eigentlich nur meine klamotten abholen, die du mir geklaut hast, aber dann hab ich die Fotos von früher gesehen und mir ist aufgefallen wie sehr ich das hier vermisse!' antwortet sie. 'Dann bleib doch hier!' lache ich. 'Ne, das kommt nicht in Frage! Aber erzähl du mal, warum du geweint hast!' gibt sie zurück und ich erzähle die ganze Geschichte nochmal.

'Dann suchen wir diesen Jungen eben!' sagt sie entschlossen. 'Meinst du das ernst?' frage ich begeistert. 'Klar! Ich muss nur eben meine Sachen von Zuhause holen!' antwortet sie. 'Dann hol mal deine Sachen von Zuhause!' grinse ich und wir machen uns auf den Weg. Bei Anna Zuhause warte ich bestimmt eine halbe Stunde auf meine Schwester, weil sie ein richtig chaotischer Mensch ist und nie findet, was sie sucht. 'So da bin ich!' sagt sie stolz und wie verlassen die Wohnung. Jedoch treffen wir im Treppenhaus noch Gregor. 'Darf ich fragen wo ihr hin wollt?' fragt er. 'Ne, darfst du nicht! Darf ich denn fragen, was dich das angeht?' gebe ich genervt zurück. 'Du kannst auch echt nicht nett sein, Greta!' meint er. 'Ich heiße Margareta!' verbessere ich. 'Anna, sag deiner Schwester mal, dass sie sich so ziemlich unbeliebt mache!' sagt er. 'Ich denke das muss ihr keiner sagen!' meint Anna. 'Sagt doch einfach was ihr jetzt macht!' meint er und guckt uns fragend and. 'Meine Güte, du nervst wie niemand anders! Wir fahren zum Winnebacher Weißkogel und suchen nach einem vermissten Kind, dass von der Bergrettung schon aufgegeben wurde!' antworte ich genervt und ziehe meine Schwester nach draußen zu ihrem Auto. 'Ihr wisst wie gefährlich das ist! Lasst den Scheiß!' meint Gregor. 'Dann bleib hier Anna! Ich schaff das schon!' seufze ich genervt. 'Greta, ich meine nicht nur Anna, sondern auch dich!' sagt er. 'Greta und ich fahren da jetzt hin! Egal was du sagst!' ruft Anna wütend und wie fahren los.

Wir suchen jetzt seit 5 Stunden und es wird schon wieder dunkel. 'Greti, bist du, sicher dass wir uns da runter abseilen sollen?' fragt Anna misstrauisch. 'Ja, ich hab das alles genau überdacht! Diese Felsspalten sibd eine der Wenigen Chancen sowas zu überleben! Bei der hohen Geschwindigkeit einer Lawine kommt fast kein Schnee in die schmalen Felsspalte! Wenn dieses Kind also auch nur ein bisschen Ahnung hatte ist es darein geklettert!' bergründe ich meine Vermutung. 'Okay!' gibt sie nach und ich gehe als erste. Nach mehreren Schwierigkeiten beim Abstieg laufen wir jetzt hier entlang. 'Da!' rufe ich und deute auf eine Person. Anscheinend bewusstlos... oder tot, aber davon gehe ich mal nicht aus. 'Greti, du bist ein Genie!' meint Anna.

Zu unserem Glück geht alles gut, aber natürlich hat meine Mutter sofort verstanden wo ich war, als wir mit der ganzen Ausrüstung zurück gekommen sind. 'Anna, von dir hätte ich nicht gedacht, dass du sowas mitmachst!' sagt meine Mutter enttäuscht. 'Aber von mir, oder was?' frage ich. 'Es war doch nichtmals Gretas Idee, sondern meine! Und es ist sau unfähr, dass ihr immer so tut als würde sie nur Probleme machen! Sie will doch gar nicht hier sein, aber ihr wollt nicht das sie wegzieht, dann tut nicht so als ob ihr sie loswerden wollt! Es nervt einfach! Und in zehn Minuten seid ihr uns alle los! Drei Töchter habt ihr und alle hassen euch! Das sollte euch zu denken geben! Erst Lilly, dann ich und jetzt Greta!' ruft Anna wütend.

Meine Welt *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt