-Chapter 7-

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Aace stand unschlüssig vor dem Ausgang des Hotels und schaute auf die kleine Gruppe an Touristen, welche etwa 10 Meter vor ihm standen und von einer blonden Schönheit umgeben waren. 

Alle paar Monate stellte das Hotel wohl kostenlose Führungen zur Verfügung, welche über ganz Volterra gingen und ihren Besuchern einen außergewöhnlichen Einblick in die Vergangenheit bieten sollten. 

Eigentlich hatte der Junge keine Lust gehabt. Seitdem seine Karriere in Rugby so schnell beendet worden war, hatte er fast schon Angst, wenn ihn zu große Massen an Menschen umgaben. Doch auf der anderen Seite fühlte er sich, als schulde er dies seiner Großmutter. 

Schließlich hatte  diese ihm einen ein Geschenk machen wollen und er wolle sie nicht verletzen indem er ihr am Ende der Ferien gestehen würde, dass er nur im Hotelzimmer gesessen hätte. 

Unsicher trat er also auf die Gruppe zu und konnte direkt registrieren, wie alle aus der Gruppe wie gefesselt an den Lippen der Reiseführerin zu hängen schienen. 

Sprach sie etwa über so spannende Themen?, fragte er sich, musste sich jedoch nach weiteren 10 Minuten des bloßen Zuhörens eingestehen, dass dies definitiv nicht der Fall sein konnte und die Menschen aus anderweitigen Gründen so gefesselt von ihr sein mussten.

Doch was konnte der Grund dafür sein? Klar, die Frau strahlte eine außergewöhnliche Schönheit und Perfektion aus, doch wenn er ganz ehrlich war.. Alec sah in seinen Augen um Weiten besser aus. 

Moment! Was dachte er da eigentlich? Er kannte den Dunkelhaarigen doch kaum. Nur ein einziges Mal hatte er ihn sehen und mit ihm reden können. Und doch.. dieses eine Mal war fast schon magisch gewesen.

"Junger Mann.", holte ihn eine strenge, aber doch irgendwie liebliche Stimme aus seinen Gedanken und er stellte peinlich berührt fest, dass er wohl den gesamten Weg zum Palazzo dei priori über den Fremden Jungen nachgedacht, beziehungsweise eher geschwärmt hatte. 

Entschuldigend sah er die Reiseführerin an, welche ihm noch kurz einen merkwürdigen Blick schenkte, der Gruppe einige Worte richtete und schließlich in Richtung eines großen Gebäudes, welches fast schon als eine Art Schloss hätte bezeichnet werden können, ging. 

Eilig lief er der Truppe hinterher, wobei er nicht umher kam, sich unwohl umzusehen. Irgendwie fühlte er sich seltsam beobachtet. Doch wer hätte ihn schon beobachten sollen?




Die Gänge, welche die Führerin -Heidi, wie er mittlerweile herausgehört hatte- mit ihnen ablief, waren seltsam dunkel, jedoch trotz allem sehr edel und teuer aussehend.  

Heidi erzählte gerade etwas über die Geschichte des, wie sie es nannte, Palastes, als sie vor einer schwer aussehenden Tür stehen blieb und sich merkwürdig freudig zu ihnen umdrehte. 

"Nun, dies hier ist das Prunkstück Volterras, der Thronsaal. Bitte halten Sie sich ruhig und treten Sie alle in die Mitte des Saals, von dort aus lässt sich am meisten Bewundern."

Laut redend liefen alle hinein und schienen Heidis Worte zum Thema Ruhe gar nicht wahrgenommen zu haben. Einzig Aace blieb still und spürte immer stärker, wie ihn das Unwohlsein ergriff. 

Er konnte nicht sagen wie oder warum er als Einziger die Gefahr wahrzunehmen schien und der Rest der Gruppe noch immer laut redend sich umsehen und Bilder machen konnte, die merkwürdigen Gestalten, welche sie von allen Seiten aus zu beobachten schienen, ganz ignorierend, doch sie taten es. 

Plötzlich stand ein alt, aber trotz allem noch schöner Mann von einem der drei Throne, welche am Ende des Saals auf einer Art Podest standen auf und klatschte zweimal in die Hände, um die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich zu legen, ehe er mit einem unheimlichen Lächeln auf den Lippen die Worte: "Last das Mahl beginnen", aussprach. 



An viel konnte sich Aace nach diesen Worten nicht mehr erinnern, er wusste nur noch, dass plötzlich viele Gestalten aus dem Dunklen kamen und von überall aus Menschen aufschrien, so laut, dass er sich die Ohren hatte zuhalten müssen.

Und dann war da nichts mehr gewesen. Nur noch eine angenehme Schwärze, die ihn wie ein Seidentuch eingelullt hatte und dafür zu sorgen schien, dass der Mensch nichts mehr spüren oder anderweitig wahrnehmen können würde. 



DemetriㅣAlecWo Geschichten leben. Entdecke jetzt