>Frühling 2004<
Es war einmal ein ganz normaler Tag. Die Vögel zwitscherten, die Sonne schien wärmend vom Himmel herab und die Blumen blühten - alles in allem ein ganz normaler Sommertag. Wo genau wir uns befanden? Nun das war einfach zu beantworten: Wir befanden uns an der Westküste Nordamerikas, westlich von Seattle und nördlich von La Push und Forks, im Makah Reservat. Es bestand hauptsächlich aus einer großen Waldfläche mit Stränden und Klippen an den Küsten und dem Dorf Neah Bay in einer Bucht im Norden. Hier lebten ausschließlich Stammesangehörige mit der typischen dunkleren Haut und schwarzen Haaren.
Eine von ihnen war Ivory Young, welche gerade einen Spaziergang durchs Dorf machte. Die neunzehnjährige Brünette war eine der wenigen im Reservat mit etwas helleren Haaren, sodass ihre in der Sonne nicht wie schwarzer Lack glänzten, sondern sachte über ihre Schultern flossen wie warme Zartbitter-Schokolade. Bemerkenswert war auch ihre Größe von ein-Meter-neunzig, die sie zur größten Frau im Stamm machte. Im Gegensatz zu ihrem restlichen Aussehen war ihre stark beneidete Körperform, schlank, aber dennoch sportlich gebaut, nicht angeboren. Denn Ivory hütete ein Geheimnis, was einst ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt hatte.
Ihre blitzenden dunklen Mandelaugen huschten fröhlich über ihre Umgebung. Kinder rannten lachend umher, während ihre Mütter sich zum täglichen Austausch auf Gehwegen und Verandas trafen. Die Jugendlichen waren zu dieser Zeit am Strand anzutreffen und ihre Väter in den kleinen Läden und Werkstätten, die das Dorf versorgten. Die Stammesältesten, das wusste Ivory, trafen sich bereits jetzt, am helllichten Nachmittag, auf der kleinen Lichtung im Wald nicht weit von ihrem Haus für die Tagung des Ältestenrats. Abgesehen von den körperlich nicht mehr ganz so fitten im Stamm würden später noch sie selbst und ihre Mädchen dazu stoßen, da sie den Stamm und das Reservat beschützten und somit über alles im Bilde sein mussten.
Die altbekannte Wärme, welche sich plötzlich auf ihrem Rücken breit machte, riss sie aus ihren Gedanken an den kommenden Abend. Schnell fiel ihr Blick auf die schwarz-weiß-gefleckte Hauskatze, welche sich ihr maunzend näherte. „Na Ellie, soll ich dich mit zurück nehmen?", fragte Ivory das pelzige Wesen, welches daraufhin zustimmend maunzte. Lachend hob die ältere ihre kleine Gefährtin hoch und machte sich auf den Rückweg zu ihrem Haus. Was für einen Außenstehenden seltsam aussehen könnte, war in Wahrheit eine ganz normale Unterhaltung zwischen Ivory und einem ihrer Mädchen.
Eine halbe Stunde später betrat Ivory den großen gepflasterten Hof vor ihrem Haus. Die gewaltige Holzhütte mit ihren drei Etagen war mit das größte Wohnhaus in der Gegend und von der Straße aus dank dem kleinen Feldweg, der hierher führte, nicht zu sehen. Auf der Vorderseite war links im Erdgeschoss eine Garage eingelassen und rechts daneben die Haustür. Darüber waren ordentlich in Reih und Glied Fenster in die dunkelblau-graue Fassade mit weißen Giebeln und Fensterrahmen eingelassen worden. Die Haustür wurde von einer hellen hölzernen überdachten Veranda überdeckt, welche rechts um die Hausecke bog. Links wurde der Hof von einer Reihe Blumen gesäumt, doch rechts folgte auf die dunklen Pflastersteine nur eine schmale Rasenfläche von der Veranda bis zum Wald, der sich um das ganze Haus zog und somit vor den neugierigen Blicken von vorbeifahrenden Autofahrern und nicht existenter Nachbarn schützten. So weit abseits des Dorfes waren die nächsten Nachbarn einen Kilometer entfernt, was für die Bewohner dieses Hauses einen großen Vorteil bot.
Mit Ellie auf dem Arm ging Ivory direkt rechts über das kleine Stück Rasen, was sich hinter dem Haus zu einer riesigen Spielwiese ausweitete, auf der auch mehrere ältere Bäume ihren Platz fanden, hinter das Haus, wo die Veranda in eine gepflasterte Terrasse, welche von einem großen Balkon in der ersten Etage überdeckt wurde, endete. Auf dieser Seite des Hauses waren die Fenster um einiges größer, meistens sogar türgroß. Die gläserne Schiebetür, die von der Terrasse ins Haus führte stand offen und ließ den herrlichen Duft von Essen nach Draußen dringen.
Ellie sprang euphorisch von Ivorys Arm und war in Sekundenschnelle im Haus verschwunden. Auf der Suche nach der Ursache dieses fantastischen Duftes, wie Ivory vermutete. Kopfschüttelnd wollte sie sich auch auf den Weg nach drinnen machen, doch das sechzehnjährige Mädchen im Gartenstuhl neben ihr hielt sie davon ab.
„Das würde ich lassen, wenn ich du wäre.", erklärte die Schwarzhaarige ohne von ihrem Handy aufzublicken. Mit hochgezogener Augenbraue sah Ivory zu ihr hinunter und wollte gerade nach dem Grund fragen, da preschte Ellie mit weit aufgerissenen Augen und vor Schreck abstehendem Fell aus der Tür direkt an ihr hoch bis sie sich mit ihren Pfoten in Ivorys Nacken und an der rechten Schulter festkrallte. Es folgten noch zwei Schüsseln und eine Bratpfanne, die mit dem Schrei: „Ich habe doch gesagt, ich brauche meine Ruhe! Was ist daran so schwer zu verstehen?!", aus der Tür geworfen und von der Brünette geschickt aufgefangen wurden.
Seufzend stellte sie die Küchenutensilien auf dem Gartentisch ab, setzte sich und begann Ellie beruhigend zu streicheln. „Was ist es diesmal?", fragte sie die Teenagerin. Etwas gelangweilt folgte die Antwort: „Marie hat ihren Föhn benutzt und ihn nicht wieder zurückgegeben. Daraufhin hat Mal beschlossen, die ja eh schon nicht so gut drauf ist, dass sie wütend ist und beim Kochen nicht gestört werden will. Steph hat beim Versuch sich ihren Milchshake zu holen fast ein Messer zwischen die Augen bekommen." Wieder entwich Ivory ein Seufzen, doch sie tat es auf den darauffolgenden fragenden Blick der Schwarzhaarigen hin mit einem Schulterzucken ab und lehnte sich zurück.
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Hund und Katze - Twilight FF
FanfictionWas wäre, wenn es noch mehr Gestaltwandler auf der Welt geben würde und diese dann auf Sam und sein Rudel treffen? Was wäre ihre Geschichte? Wie würden sie mit den Cullens umgehen? Oder Wie meine OC Leah ihren Freund wegnimmt Oder Wie Edward Cullen...