Ivory hatte Recht. Dieser große Mann mit der marmornen Haut, den kurzen blonden Haaren und den goldenen Augen war niemand anderes als Edward Cullen. Ein vegetarischer Vampir. Er, seine Adoptiveltern Esme und Carlisle und seine Adoptivgeschwister Alice, Jasper, Emmet und Rosalie ernährten sich ausschließlich von Tierblut. Carlisle hatte es mit der Kontrolle seines Blutdurstes sogar bis ins Krankenhaus von Forks geschafft, wo er seit wenigen Monaten als Arzt angestellt war.
Das half Edward aber auch nicht mit seinen Gedanken, denn Fakt war: Er war der einzige Single unter den sieben Vampiren. Während der Gedankenleser sich also täglich mit den Schwärmereien anderer über die Liebe auseinandersetzen musste, machte ihn der Gedanke an sein einsames Leben fertig. Natürlich hatte er seine Familie, aber wirklich glücklich war er nicht. Heute war eine dieser Nächte, wo ihn die Liebestrunkenheit der anderen nach draußen trieb. Zur Ablenkung hatte er sich entschieden auf die Jagd zu gehen und nun hatte er den herrlichen Duft eines Pumas gerochen.
Es war ein Weibchen und lag ganz entspannt auf dem Ast eines höher gelegenen Baumes. Sofort machte er sich auf den Weg zu ihr. Das verdächtige Rascheln um ihn herum bemerkte er nicht, zu fokussiert war er auf die Befriedigung seines immerwährenden Dursts. Er war kurz davor den Puma anzuspringen, da trat eine bärengroße Tigerin unter ihr aus dem Gebüsch. Scharf bremste Edward ab und starrte die riesige Katze an. So groß wurden diese Tiere normalerweise nicht, das wusste selbst er, und hier leben taten sie schon gar nicht.
Ivory und die anderen Mädchen lachten sich währenddessen innerlich schlapp. Es würde ein leichtes werden Blondchen aus der Welt zu schaffen. Allein hatte er keine Chance gegen sie alle. Nun richtete sich auch Steph auf und sah den Vampir aufmerksam an. Die anderen blieben erstmal versteckt. So hatten sie die Überraschung auf ihrer Seite.
Edward beobachtete fasziniert die beiden Großkatzen vor ihm. Was ihn am meisten erstaunte: Er konnte die Gedanken des Pumas nicht lesen, dafür aber die mörderischen der Tigerin. Langsam kroch Angst in ihm hoch. Ich werde dich ganz langsam auseinandernehmen und dann Stück für Stück verbrennen bis nur noch dein Kopf übrig ist, elender Blutsauger. So ging das immer weiter und mit jedem Schritt, den die Tigerin auf ihn zumachte, machte er einen zurück, die Augen vor Angst und Panik weit aufgerissen.
Ivory wollte gerade angreifen, da wurde sie von Steph abgehalten. „Siehst du seine Augen, Rory? Sie sind golden! Nicht wie die der anderen!", miaute sie von oben den Blick dabei nicht von dem Vampir nehmend. Ivory schnaufte wütend. „Dann setzte ich ihn jetzt so lange unter Druck bis er eine Erklärung dafür von sich gibt.", knurrte sie zurück und fing an das Blondchen zu umrunden. Langsam zog sie ihre Kreise und kam ihm dabei immer näher.
Warum hat der Blutsauger goldene Augen? Saugt er etwa nur reiche Menschen aus? Wenn es nach mir ginge wäre Blondchen schon längst qualvoll gestorben. Aber lange werde ich nicht mehr warten, dass er sein Maul aufreißt. Erstaunt riss Edward bei den Gedanken der Tigerin die Augen auf. Sie wartete nur darauf, dass er ihr eine Erklärung für die goldenen Augen gab? Scheinbar handelte sie nicht allein, sonst hätte sie schon längst angegriffen. Sein Blick huschte kurz zum Pumaweibchen den Baum hinauf, welches ihn immer noch mit neugierigen Augen beobachtete. Jetzt hieß es keine Zeit verlieren. Wer wusste schon, wann die Tigerin ihre Geduld verlor. „Meine Augen sind golden, weil ich mich nur von Tierblut ernähre und nicht von Menschen.", sprach er vorsichtig, die Augen immer auf die gestreifte Großkatze vor ihm gerichtet.
Überrascht miaute Steph: „Das heißt, er ist für unsere Leute keine Gefahr!" Ivory knurrte unwirsch. „Das mag sein, aber er hätte dich fast attackiert, weil er dachte, dass du ein Puma bist. Er muss hier weg! Was hinter der Grenze mit ihm passiert, ist mir egal. Na los, geht schon! Macht noch die Runde zu Ende und legt euch hin. Ich schaff das schon.", beruhigte sie ihre Rudelschwestern und scheuchte Steph zu den anderen. Augen verdrehend sprang diese vom Baum und verschwand im Wald.
So und nun zu dir, mein Lieber, sagte Ivory in Gedanken zu Edward, welcher sie erschrocken anstarrte. Ah, ein Gedankenleser. Das vereinfacht vieles. Sag, konntest du die Gedanken des Pumas lesen? Mit zusammengekniffenen Augen blieb sie vor ihm stehen. „Nein.", antwortete er ehrlich. „Und mein Name ist Edward Cullen.", fügte er vorsichtig hinzu. Nun, Edward, für dich bin ich Cat. Passt ganz gut, findest du nicht? Aber was rede ich da, wir wollen ja nicht zu persönlich werden. Also, es passiert jetzt folgendes: Du verschwindest aus meinem Revier und kommst nie mehr hierher zurück. Solltest du es doch tun, nun du weißt, was auf dich zukommt. Sadistisch grinsend, was bei einer Katze etwas verrückt aussah, zeigte sie ihm Schnappschüsse von diversen Foltermethoden, die sie für ihn auf Lager hatte. Hastig nickte der Vampir zustimmend.
„Nur eine Frage", begann er zögerlich, „Wo ist dein Revier?" Die Augen verdrehend ging Ivory im Kopf einmal bildlich die gesamte Grenze ab. Du hast echt keinen Plan, wo du bist, oder? Willkommen im Makah Reservat, Blondchen. Das ist dein erster und letzter Aufenthalt hier. Los jetzt, ich bringe dich zur Grenze. Mit ihren massiven Kopf deutete sie in eine Richtung. Edward nickte verstehend und lief in Vampir-Geschwindigkeit, was schneller war, als das menschliche Auge es erfassen konnte, los. Überrascht bemerkte er, dass die Tigerin problemlos mit ihm mithalten konnte.
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Hund und Katze - Twilight FF
ФанфикWas wäre, wenn es noch mehr Gestaltwandler auf der Welt geben würde und diese dann auf Sam und sein Rudel treffen? Was wäre ihre Geschichte? Wie würden sie mit den Cullens umgehen? Oder Wie meine OC Leah ihren Freund wegnimmt Oder Wie Edward Cullen...