Duskwood - Mein virtueller Freund (Jake/MC)

Fluch & Segen

Sie aßen die Nudeln auf, redeten sehr lange miteinander und schliefen schließlich zusammen ein. Am nächsten Tag gegen Mittag klingelte Leahs Telefon. Sie wurde durch das Klingeln wach und murrte. "Sei ruhig" Es verstummte. Zufrieden kuschelte sie sich wieder an Jake, welcher direkt neben ihr lag als sein Handy plötzlich piepste, ebenso wie ihres nun wieder anfing sich bemerkbar zu machen. Als gingen im Sekundentakt Nachrichten ein und es hörte nicht mehr auf. Nun wurde auch er wach und atmete tief durch. "Was ist das?" Leah zog die Decke über sie beide. "Nichts. Absolut gar nichts" murmelte sie und küsste seine Schulter. "Wie nichts hört es sich aber nicht an" Leah knurrte. "Und wenn der Papst persönlich anruft" Jake schmunzelte. "Ich glaube zwar nicht, dass ausgerechnet er anrufen würde, aber ich seh mal kurz nach" Nur ungern ließ sie Jake aus dem Bett raus. Er nahm beide Handys und sah nach was um diese Zeit so wichtig sein konnte, dass man sie beide kontaktierte, zumal niemand wusste, dass er noch am Leben und auf freiem Fuß war. Der Gruppenchat explodierte förmlich und auf Leahs Handy fanden sich Anrufe von Jessy. "Jessica hat versucht dich zu erreichen" sagte er und Leah schlug die Decke zurück. "Warum das denn?" Jake reichte ihr das Handy und las den Gruppenchat flüchtig durch. Sein Gesicht wurde ernst. "Wir haben ein Problem" meinte er und Leah blickte zu ihm. Wie er da stand, nur in seinen Shorts... Jessy und die anderen bekamen gleich massive Probleme wenn sie nicht aufhörten sie zu bombardieren. "Nein, keine Probleme. Ein Tag ohne Probleme oder dergleichen. Nur du und ich...." Leah stand auf und zog ihn am Bund seiner Shorts näher, doch Jake legte seine Hand auf ihre. "Sagtest du nicht Richy sitzt im Gefängnis?" Irritiert sah sie ihn an. "Das war zumindest das letzte was ich mitbekommen habe. Warum fragst du?" Ihr schwante Böses. "Der Mann ohne Gesicht ist zurück" Er zeigte ihr ein Bild aus dem Gruppenchat. Es zeigte das Zeichen des Raben an Cleos Haustür. Aber wie konnte das sein? Vorbei war es mit der romantischen Stimmung. Seufzend legte sie ihr Handy beiseite. "Klasse. Wirklich klasse" murrte sie und begann sich anzuziehen.

Etwas später telefonierte Leah mit Jessy und den anderen während Jake am Computer nach allen neuen Informationen suchte und diese auch fand. Als Leah auflegte, steckte sie das Handy weg und ging zu Jake. "Es hat tatsächlich Cleos Tür erwischt. Weiter ist aber noch nichts passiert" sagte sie als er sie ernst ansah. "Das würde ich so nicht sagen. An mehreren Stellen ist das Zeichen des Raben aufgetaucht. Alle Orte befinden sich in Duskwood und wenn man sie alle miteinander verbindet...." Jake öffnete eine Karte auf welcher er das alles schon vorbereitet hatte. Ihr stockte der Atem. Es ergab einen Namen. "Leah" flüsterte sie, schockiert darüber ihren eigenen Namen auf der Stadtkarte von Duskwood zu lesen. "Was soll das bedeuten?" Jake zuckte kurz mit den Schultern. "Ich denke, da will jemand deine Aufmerksamkeit" Leah sah nochmal zur Karte. "Die hat er....oder sie. Aber was soll das? Soll ich jetzt nach Duskwood fahren?" Sofort war Jake auf den Beinen. "Vergiss das ganz schnell wieder. Du fährst nirgendwo hin." Er klickte die Karte weg damit sie beide nicht weiter darauf schauen mussten. "Wie bist du mit Jessica und den anderen verblieben? Wissen sie, dass ich...." Leah legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen. "Sie wissen das was sie wissen müssen, also gar nichts. Offiziell habe ich keinen Kontakt zu dir" Niemals würde sie ihn durch irgendwelche voreiligen Aussagen gefährden. Er griff nach ihrer Hand und küsste sie. "Ich danke dir"

"Wir warten ab. Bisher ist nichts weiter passiert und wir sind alle der gleichen Meinung, dass ich vorerst hier bleibe und ich halte mich an mein Versprechen welches ich dir gegeben habe." Sie hatte ihm versprechen müssen nicht nach Duskwood zu gehen. Niemals. "Guter Fahrplan" sagte er erleichtert. "Ja" sagte sie, doch kam sie nicht von dem Gedanken los wer oder was da draußen nach ihr rief und sie offensichtlich nach Duskwood locken wollte. "Hunger?" Jakes Frage holte sie in die Wirklichkeit zurück. "Ein wenig" Er verschob einige Fenster auf seinem Laptop und öffnete ein neues. "Was machst du da?" Neugierig sah sie über seine Schulter. "Ich bestell uns was" Leah fragte sich wie er all die Jahre auf der Flucht überlebt hatte. Lebte er nur von Fast Food und dergleichen? "Wie wäre es mit einer anderen Idee." Jake stoppte und sah zu ihr. "Wir gehen zu mir und ich koch uns was. Ich meine, was spricht dagegen?" Er sah sich kurz um und dachte nach. Es sprach so einiges dagegen. Die Polizei, das FBI, die Fahndungsliste auf der er stand... "Du weißt, dass..." Leah sah ihn bittend an. "Sie kennen mich und meine Wohnung nicht. Außerdem sagte ich nichts von bei mir einziehen, sondern bei mir essen." Jake seufzte. "Also gut" Er schnappte sich ein paar Sachen, wartete bis Leah fertig war und machte sich dann mit ihr auf den Weg.

Sie nahmen den kürzesten Weg und erreichten schließlich ihre Wohnung. Er ließ Leah den Vortritt, schloss hinter ihr die Tür und ging sogleich zum Sicherungskasten wo er den Kameras in der Wohnung den Strom weg nahm. "Was tust du?" Er klappte den Kasten zu. "Macht der Gewohnheit" sagte er und deutete auf die Kameras. "Oh, verstehe" Anschließend klappte er seinen Laptop auf, fuhr ihn hoch und tippte ein paar Befehle ein, die sein System umsetzte. Leah beobachtete ihn dabei. "Dein Netzwerk ist nun abhörsicher und vor jeglichem Zugriff geschützt" sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Wenn man mit einem Hacker zusammen war, musste man wohl mit solchen Vorkehrungen rechnen. Sie stellte die Krücken beiseite und ging zu ihm. "Prima, dann lass mich kurz duschen. Du kannst dir ja inzwischen die Wohnung in Ruhe ansehen" Jake lächelte. "Irgendwelche Tabuzonen?" Sie hob eine Augenbraue. "Ich hab nichts zu verheimlichen" grinste sie und betrat das Bad. Dort angekommen entledigte sie sich ihrer Kleidung und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser tat so unglaublich gut und entspannte sofort jeden einzelnen Muskel. Jake verschaffte sich einen kurzen Überblick. Er hatte Teile der Wohnung schon durch die Kameras sehen können, aber live hier zu sein war etwas anderes. Alles hier gehörte Leah und damit besaß sie bei weitem mehr als er im Moment sein Eigen nennen durfte. Aber das machte nichts. Sein Blick fiel auf die Badezimmertür.

Sie hatte sich eingeseift und war dabei das Duschgel abzuwaschen als Leah plötzlich zwei Hände auf ihrem Körper spürte. Diese fuhren von hinten über ihre Hüfte nach vorn zu ihrem Bauch. Anschließend spürte sie Jakes Körper nahe an ihrem und sanfte Küsse welche er auf ihrer Schulter verteilte. "Hm, wolltest du dich nicht umsehen?" fragte sie ohne sich umzudrehen und er lächelte. "Hab ich. Du hast gesagt keine Tabuzonen" Das stimmte allerdings. Sofort regte sich etwas in der jungen Frau und Jake ließ seine Hände auf Wanderschaft gehen. Eine glitt nach unten zwischen ihre Beine, die andere nach oben zu ihren Brüsten. "Jake" hauchte sie und er küsste ihre Schulter, anschließend ihren Hals. Er konnte sich ihr nicht entziehen und er wollte es auch nicht. Nicht mehr. Leah genoss was er tat und auch, dass er offen zeigte was er wollte. Und Jake wusste, er war auf dem richtigen Weg was sie betraf. Gestern hatte er sich noch zurückgehalten, damit war nun Schluss. Er wollte sie und das zeigte er auch deutlich.

Etwas später stieg sie aus der Dusche und wickelte sich in ein Handtuch. "Was ist mit mir?" Leah ließ ihren Blick über seinen Körper schweifen. "Hm, eigentlich könntest du den Rest des Tages genau so herumlaufen" Das entlockte ihm ein Grinsen. "Ach, ist das so?" Er stieg aus der Dusche und legte seine Arme um sie. "Oh ja" entwich es ihr lächelnd. "Du hast nicht den Hauch einer Ahnung wie unglaublich scharf du bist" flüsterte sie und biss sich auf die Unterlippe. Er öffnete ihr Handtuch. "Nur wenn du auch nackt rumläufst. Gleichberechtigung und solche Dinge" Sie musste sich wirklich beherrschen nicht erneut über ihn herzufallen. "Okay, du kriegst dein Handtuch" sagte sie schließlich und er küsste sie lächelnd. "Irgendwie schade eigentlich" Leah holte ihm ein Handtuch aus dem Badezimmerschrank, reichte es ihm und wickelte dann ihr Handtuch wieder um ihren Körper.