Vor einiger Zeit habe ich mich an einem Poetry Slam versucht. Das übergeordnete Thema sollte die Zukunft sein. Ich muss gestehen, am Anfang war ich mit diesem Thema etwas überfordert. Eine breite Palette der Möglickeiten. Im Nachhinein war dies jedoch vermutlich gerade richtig so.
(Auf jeden Fall kommt der Text besser rüber, wenn ihr ihn übertrieben betont xD)
Zukunft
Hast du jemals einen Berg bestiegen,
jemals einen Brief geschrieben,
jemals über Strängen geschlagen
oder einfach fest gehangen, in der Stille, in dem Lärm, in der Enge, ganz im Fern
bist du jemals in den Meerestiefen, in die and're Welt hinabgestiegen,
jemals zwischen Himmel und Erde,
Freiheit gespürt, auch in der Herde,
oder einfach hinabgefallen, ohne Ende, ohne Grund,
nur mit fadem Emotionsschwund?Wirst du jemals Menschen treffen ohne direkt zu beurteilen,
wie sie aussehen, was sie sagen, wie sie sprechen, was sie tragen?
Wirst du jemals nur betrachten, den Charakter, nicht die Yachten,
oder helfen, den Armen, den Bedürftigen, ohne Hintergedanken,
und stattdessen nach dem Motto weiterleben, das hier mal betont:
eine Tat, die dir nichts bringt, ist keine Tat, die sich nicht lohnt.Das, was du siehst, scheint schlecht und grausam,
all die Menschen so unaufmerksam,
und dazu noch unhöflich, mit schlechten Manieren,
kein einziges Thema zum faszinieren oder interessieren, was du akzeptieren und tolerieren kannst
womöglich eines zum drin verlieren und trotzdem bleibst du genauso verloren.
Denn du fühlst dich abgewiesen, von all dem Gedränge, durch die grölende Menschenmenge,
doch was sollst du tun, wo sollst du hin, aus der Meute raus, so viel ist klar,
doch was immer du tust, aus dir wird nichts werden, kein Star,
kein Ruhm in dem du dich suhlen kannst, kein Geld zum drin baden,
also bleibst du doch nur ein permanenter Schaden.
Denn es gibt nur die große böse Welt ohne die passende Möglichkeit für dich,
oder ist da vielleicht doch ein Licht,
dem du folgen könntest, wenn du nicht mehr weiter weißt,
oder bist du doch schon dem Schatten nachgereist,
der sich nicht mehr zu bemühen braucht,
um dich in seine Fänge zu ziehen,
bis du alle Zeit geliehen
hast und dir keine übrig bleibt.Doch du kannst, hier und jetzt, dein Leben nutzen,
nicht mehr nur noch putzen, kochen oder Fassung wahren,
endlich sehen, spüren, nicht mehr sparen
an Emotionen, so viele, wie es sind, nutze sie, sie sind zum Verbrauchen da,
und auch wenn wir uns das einbilden, nichts davon ist rar,
und hiermit wird sich das auch lohnen:
Erinnerungen kommen durch Momente, aber sie bleiben durch Emotionen.Willst du nicht die Lüfte schmecken, den süßen Duft der Tropen riechen,
die entspannensten Geräusche hören, durch unentdeckte Höhlen kriechen,
oder pure Schönheit sehen, von innen wie von außen,
einfach mal was neues spüren und in den schönsten Häusern hausen.Wir wollen alle irgendwas, so unerreichbar es auch ist,
doch was ist das dann für ein Mist:
Wir träumen, von Dingen, die wir nicht haben können, nur wofür ist das gut?
Ich sag es euch, damit wir kämpfen für unsere Herzensträume mit unserm ganzen Mut.
Also sag ich euch nun eins:
Wir werden nicht alt werden und uns fragen „Ach, was hätte..?",
und die ganzen Glieder in der Kette
zählen und uns fragen warum da nur so wenige sind,
denn es werden viele sein, voller Emotionen,
voll Glück und Freude, Neugier und Erleichterung,
auch mit Angst und Wut, Hass und Verzweiflung,
doch wir werden all die Glieder zählen
und lächeln, denn wir konnten wählen.
Und das haben wir getan, zu uns'rem eig'nen Glück,
denn gäbe es die die Kette nicht,
wär' da nur ein einziges Stück.
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poems and thoughts
PoetryDas ist eine Sammlung meiner Gedichte und ab und zu schreibe ich auch einfach meine extrem schlauen Gedanken mit rein :). Schaut es euch am Besten einfach selbst an^^