Until my last breath

Der Heimweg

Nachdem ich mich frisch gemacht hatte und in meine klammen Klamotten geschlüpft war, hat Emma mich nach draußen gebracht.

Da wir beide weder ein Auto noch einen Führerschein haben müssen wir laufen. Vom Krankenhaus bis zu mir nach Hause sind es gute 35 Minuten zu Fuß, wir werden also Zeit haben zu reden.

Und das tat sie auch: "du bist sicher dir geht's gut? Ist dir kalt? Du zitterst ein bisschen.." Es ist Mitte Februar und wir haben 20°C. Nein mir ist nicht kalt.
"Mir geht's gut. Mir ist nur flau.. Ich hab seit Stunden nix gegessen"
Sie ist sich sichtlich nicht sicher wie oder ob sie mir helfen kann.
Nach mehreren Minuten des stillen nebeneinander Laufens ergreife ich schließlich das Wort.
"Du bist also meine Freundin?" Ich bin mir nicht sicher von welcher Art sie vorhin gesprochen hat also beschließe ich nachzuhaken. "Wie in Kumpel?" Ich traue mich fast nicht die Worte auszusprechen.

Sie schaut mich verlegen an und dann auf den Boden. Sie setzt an um zu reden, bricht dann aber ab.
Ich kann mich nicht erinnern sie je sprachlos gesehen zu haben. Normalerweise bin ich es der die Worte fehlen. Aber jetzt will ich wissen woran ich bin. Ob ich zuhause ankomme und erstmal weine oder ob ich mich freuen darf.
"Oooder eher wie in... Partner?"

Ihre grüne Augen lösen sich endlich vom Boden und treffen meine Braunen. Verlegen und eher flüsternd sagt sie: "Wenn du das möchtest..."
Ihr Blick gleitet schon wieder zum Boden. Ich nehme ihr Hand und schaue sie eindringlich an "ich möchte das sogar sehr gerne."
Sie lächelt und wird rot.
Mein Blick gleitet zu ihren Lippen und wieder zu ihren Augen.

Diesmal ist sie es die den ersten Schritt macht. Ihre Hand löst sich von meiner und wandert zu meiner Wange. Ich hebe meinen Kopf ein wenig und unsere Lippen kommen sich super nah. Sie haucht mir zu "darf ich?" Und ohne zu antworten küsse ich sie. Ich schließe die Augen und fühle wie ihre Lippen den Kuss erwidern.
In diesem Moment vergesse ich alles um mich herum und lasse mich einfach fallen. Ich spüre wie in meinem Bauch ein riesiger Schwarm Schmetterlinge ausbricht. Und die Stimme in meinem Kopf zufrieden sagt na, sogar besser als dus dir erträumt hast😏.
Ihre Lippen fühlen sich weich an und schmecken nach Erdbeeren.

Doch so schnell wie der Moment gekommen war, war er auch wieder vorbei. Ich öffne die Augen als ich merke, dass sie sich etwas entfernt.
Hab ich was falsch gemacht? Bin ich ein schlechter Küsser? Hab ich Mundgeruch? Was ist passiert?
Sie bemerkt meinen verwirrten Blick und entgegnet "Mir ist kalt in diesen nassen Sachen. Wir können uns auch noch bei dir zuhause küssen. Oder uns eine heiße Schokolade teilen"
"Du Frostbeule" sage ich lachend.
Sie nimmt meine Hand und wir laufen unter ständigem Geschwätz nach Hause.