8 | Claire

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Nach einer gefühlten Ewigkeit erhob ich mich

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Nach einer gefühlten Ewigkeit erhob ich mich.
Verdammt! Wie bekloppt war ich gewesen, mich einer völlig Fremden anzuvertrauen?!
Vor mich in fluchend erhob ich mich und lief langsam auf mein Fahrrad zu.

Lange hatte ich mir gewünscht, meine Sorgen mit jemandem teilen zu können.
Jetzt teilte ich sie mit einer fast-Fremden.
Ich regte mich auch tierisch über Livie auf, die wohl nicht den Anstand besaß, nach so einem großen Geständnis ordentlich mit mir zu reden.

Ich fuhr schneller als ich es vorgehabt hatte, raste gerade zu in Richtung Innenstadt.
Fast überhörte ich so auch den Ruf, der an meine Ohren drang.

„Hey, Claire!"

Ich bremste scharf und blickte mich um.
Die Stimme hatte nach Fabienne geklungen und so war ich nicht allzu verwundert, sie vor einem heruntergekommenen Laden zu sehen.
Lächelnd stieg ich von meinem Fahrrad und lief auf sie zu.

„Fabienne, hey! Was machst du denn... hier?" Ich blickte an dem Geschäft, das sich, wie eine alte Leuchtreklame verriet, um eine Bar handelte, herauf.
Es hatte wirklich schon bessere Tage gesehen und unterschied sich zu dem extrem von den Orten, an denen Fabienne sie sonst aufhielt.
Fabienne grinste verführerisch. „Komm doch mal rein!"

Von innen sah die kleine Bar noch viel schlimmer aus als von außen.
Das wenig Licht zeugte von ein paar Scheinwerfen, die das Geschehen in ein blutrotes Licht tauchten.
Als ich mich umsah, entdeckte ich alle Mitglieder unserer Clique, die sich entweder fleißig Bier an der Theke nachschenkten oder mit irgendwelchen deutlich älteren Jungs flirteten.

Ich wollte sofort wieder hinaus.

Doch bevor ich auch nur einen Schritt zurückgehen konnte, kam Désirée auf mich zu, die sichtlich mehr Alkohol getrunken hatte, als gut für sie war.
„Claire, wie schön, dass du da bist!", lallte sie. „Trink doch ein Bierchen mit mir."
Sie zog mich in Richtung Theke.

„Weißt du, Dési, ich hab ganz dringend was vor...", bevor ich mein Anliegen zu Ende bringen konnte, fiel Désirée mir ins Wort.
„Ach komm schon, hab ein bisschen Spaß mit uns!" Die Schwarzhaarige lachte. Dann wechselte ihre Mimik und sie sah traurig aus. „Außerdem brauche ich wen, der mit mir den Abend verbringt. Die Jungs interessieren sich ja nicht für mich...", betrübt sah sie zu Chloé hinüber, die gerade einem mindestens drei Jahre älterem Jungen ihre Zunge in den Hals steckte.

Die waren doch alle irre. Ich musste hier weg.

„Wirklich, Dési...", begann ich erneut doch Desirée ließ erneut keine Einwände zu.
„Komm schon, Claire. Ich hab dir heute Mittag einen Gefallen getan", sie machte eine Geste in Richtung meines Tops, „tu du mir heute einen!"
Mist. Sie hatte recht. Langsam gab ich meine Widerstand auf. Ich war ihr das wirklich schuldig nach dem, was sie für mich ausgegeben hatte.

Ehe ich mich versah, hatte Désirée mich zur Theke gezerrt und mir ein Bier in die Hand gedrückt.
Alkohol war immer ein Tabu für mich gewesen.
Ich war 14.
Und während ich auf mein Glas blickte, wanderten meine Gedanken immer wieder zu Livie. Warum war sie einfach weggerannt?

Aber Livie war ein Fehler gewesen.
Und jetzt war sie Geschichte.
Außerdem musste jedes Tabu doch mal gebrochen werden?

Ich hob das Glas an meine Lippen und trank.

Ich hob das Glas an meine Lippen und trank

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