23 Kapitel

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Sofiya

Von einem Schmerz an meiner Wange wache ich auf und blicke direkt in zwei braune Augen. Schnell schrecke ich zurück worauf mein Kopf gegen den Boden knallt. Erneut. Laut Wimmere ich auf. „Bitte" flehe ich und höre ihn kurz darauf rau auflachen. Als ich hochblicke, sehe ich einen anderen Mann direkt über meinen Kopf der mich spöttisch angrinst. Er hat braunes Haar und einen Bart der über mein Gesicht streift als er mir immer näher kommt.

Plötzlich fällt mir etwas ein. Ich warte bis er mir so nahe ist, dass er mich fast berührt und schlage dann meinen Kopf so kräftig an seinen, dass ich das Gefühl habe, dass er zerbricht. Der Mann schreit auf und auch ich heule laut auf, doch so schnell es geht, fange ich mich wieder und jage mein Knie mit aller Kraft zwischen die Beine des Mannes der auf mir sitzt. Der Mann lässt meine Arme los, so dass ich schnell aufstehe und zur Tür renne. Auf dem Weg zur Tür erkenne ich ein kurzes rotes Kleid wie das von Gestern und ziehe es mir schnell über. Die Schmerzen durch die Schusswunde und die Kopfschmerzen sind unbeschreiblich doch das Adrenalin lässt mich diese ausblenden.

Schnell verlasse ich die Zelle und stehe in einem Gang mit vielen weiteren. Da ich mir sicher bin, dass Alexej Tatjana hier auch gefangen hält öffne ich die Zelle neben meiner und erkenne Tatjana auf einer verschmutzen Matratze liegen. Als ich neben ihr stehe schüttle ich sie und merke das sie schläft „Tatjana wach auf" zische ich leise, da die Männer sicher schon nach mir suchen. Ich kann nur hoffen, dass sie denken ich wäre egoistisch genug alleine ohne Tatjana zu fliehen. Endlich öffnet sie die Augen und sieht mich verwirrt an „Steh jetzt auf verdammt" befehle ich und ziehe sie an ihrem Arm hoch. „Was hast du bitte vor?" fragt sie verwirrt doch da wir keine Zeit haben packe ich sie einfach am Arm und ziehe sie hinter mir her aus der Zelle hinaus.

Von oben höre ich Männer brüllen also rennen wir in die entgegengesetzte Richtung in der mehr Zellen sind. „Wie werden dafür übel bestraft werden Sofiya lass uns lieber zurück gehen" rät mir Tatjana doch ich schüttelt den Kopf. „Nicht wenn wir hier raus sind" „Du weißt nichtmal ob es hier raus geht. Vielleicht sind hier überall Überwachungskameras" erwidert sie doch ich schüttel stur den Kopf. „Nein. Wir müssen es versuchen, geh zurück wenn du willst aber ich werde nicht einfach so aufgeben" sage ich und renne weiter bis zum Ende des Ganges. Dort ist eine Tür. Sie ist größer als die anderen im Gang und als ich sie öffne erkenne ich ein großes Zimmer mit einer Bar und vielen roten Ledersofas, wie in einem Strip-Club oder Bordell.

Leise schließe ich die Tür und sehe mich im Raum um. Als ich keine Fenster oder Türen entdecke seufze ich laut auf. Verdammt. Doch da ich jetzt eh nicht mehr zurück kann ohne Bestrafungen sehe ich mich nach Versteckmöglichkeiten um. Plötzlich öffnet sich die Tür und erschrocken fahre ich herum.

Als Tatjana den Raum betrifft stöhne ich erleichtert auf. „Wir haben zwei Minuten bevor die Wachleute kommen. Was ist dein Plan?" zischt sie und sieht mich wütend an. Ich schüttel den Kopf und bereue, uns in eine Sackgasse geführt zu haben. „Keine Fenster oder Türen das einzige was wir tun könnten ist verstecken" gebe ich leise zu.

Ich Augen funkeln förmlich vor Wut als sie mich anblickt doch anstatt mich anzumotzen sieht sie sich in dem Zimmer um. Ich tue es ihr gleich und durchsuche das Zimmer nach Waffen finde aber nur ein Küchenmesser in der Bar. Auf einmal sind laute Stimmen im Gang zu hören, die nicht allzu weit weg sind. Panisch blicke ich zu Tatjana die gerade in einen Schrank guckt. Sie winkt hektisch und mit dem Küchenmesser in der Hand laufe ich auf Tatjana zu. Sie zeigt auf den Schrank in dem mehrere kurze Kleider hängen.

Als wir hören, dass die Stimmen immer näher kommen stößt Tatjana mich in den Schrank, setzt sich neben mich und macht so leise es geht die Tür zu. Es ist so leise hier drinnen, dass mir mein Atem laut vor kommt. Wir hören wie sich eine Tür öffnet und ich blicke animiert zu Tatjana die aber nur wie erstarrt auf die Schranktür sieht. „Ihr könnt aus diesem Haus nicht unbemerkt entkommen. Ich werde euch Schlampen finden und wenn ich dafür jede Ecke dieses verdammten Hauses durchsuchen muss" brüllt Alexej plötzlich und bei seiner aggressiven Stimme zucke ich zusammen. Er ist mehr als nur wütend.

Ich greife nach Tatjanas Hand und drücke sie fest. Alexej weiß sicher nicht, dass wir uns hier verstecken. Es wird ewig dauern bis er das ganze Anwesen durchsucht hat und bis dahin fällt uns sicher etwas ein. „Überall oben sind Überwachungskameras also könnt ihr nur hier, im Keller sein" sagt er, was mich erstarren lässt. Es wird nicht lange dauern bis seine Männer den Keller durchsucht haben und uns hier finden.

„Du kümmerst dich um das Zimmer" befiehlt Alexej und redet anscheinen mit einem seiner Männer, denn kurz darauf höre ich die Tür zuknallen. Vorsichtig lehne ich mich vor zu den Schranktüren und versuche durch den Schlitz zu sehen. Ich erkenne einen Wachmann der gerade dabei ist hinter der Bar und in den Schränken zu suchen. Als ich mich vorsichtig wieder zurücklehne knarzt der Schrank plötzlich laut auf. Ich sehe wie der Mann sich ruckartig umdreht und in unsere Richtung guckt. Verdammt.

Der Wachmann läuft in großen Schritten in Richtung Schrank und ich zerquetsche Tatjanas Hand beinahe bei dem Gedanken, was Alexej mit uns machen wird. Doch dann fällt mein Blick auf das Messer in meiner anderen Hand und mir wird etwas bewusst. Als ich zu Tatjana gucke, sieht sie ebenfalls auf das Messer und scheint das gleiche im Sinn zu haben wie ich.

„Schusswaffe" flüstert Tatjana mir zu und ich blicke wieder durch den Spalt um zu sehen, dass sie Recht hat. Er trägt eine Waffe in seiner linken Hosentasche und somit wird es schwieriger als Gedacht doch wir haben keine andere Chance also muss ich es einfach versuchen.

Kurz bevor der Mann die Schranktür öffnen kann knalle ich sie auf und steche das Messer mit aller Kraft mehrmals in den Hals des Mannes vor mir. Tatjana versucht währenddessen an seine Waffe zu kommen, was ihr auch gelingt. Der Mann blickt uns schockiert an, während ihm Unmenge an Blut aus dem Hals fließt. Er hat keine Chance. Kurz darauf fällt er mit einem lauten Knall zu Boden. „In den Schrank mit ihm" sagt Tatjana und ich helfe ihr den schweren Mann in den recht kleinen Schrank zu schieben.

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