29 Kapitel

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Nikolaj

Mit einem breiten Lächeln lege ich eine Hand auf Sofiyas Bauch und kann nicht fassen, dass ich einen kleinen Neffen bekomme. Nachdem der Arzt gegangen ist, haben Tatjana und Sofiya sich zusammen an den Pool gesetzt. Es ist schön zu sehen, dass es Tatjana etwas besser geht. „Ich möchte ihn wie meinen eigenen Sohn aufziehen, Sofiya" sage ich leise und blicke zu der Schönheit vor mir. Die Schwangerschaft steht ihr wirklich unglaublich gut. „Er braucht einen Vater, jedoch möchte ich nicht, dass er in eure Geschäfte mit hineingezogen wird, Nikolaj" sagt sie mit ernstem Blick.

Ich kann verstehen, dass sie Angst um ihren Sohn hat, aber er ist der Erbe unserer Familie. Nach mir wird er unsere Familie führen und das muss sie einsehen. „Darüber reden wir wann anders, lass uns jetzt nicht streiten" erwidere ich, da es keinen Sinn macht, mich jetzt mit ihr darüber zu streiten. „Ich möchte, dass unser Sohn Eltern hat Sofiya, er soll sich geliebt fühlen. Lass uns versuchen zusammen  als Paar zu leben" sage ich und spreche dann den Gedanken, den ich schon länger hatte aus. Es ist nicht gut für ein Kind ohne Eltern aufzuwachsen, ich selbst bin ohne Mutter oder richtigen Vater aufgewachsen unser Sohn hat etwas Besseres als das verdient. Ich sehe, wie Sofiya schockiert zu mir blickt. „Ich will nicht nochmal einen Mann heiraten, den ich nicht liebe oder kenne" sagt sie und schüttelt stur den Kopf. Ich nicke. „Das verstehe ich und ich möchte ja auch nicht gleich heiraten, wir sollten nur zusammenleben, eben so als wären wir ein Paar. Vielleicht werden wir uns irgendwann lieben, aber das müssen wir nicht. Du wirst ein freier Mensch sein und kannst tun, was du willst. Ich möchte einfach nur, dass dieses Kind sicher aufwächst und das funktioniert am besten, wenn er seine Eltern um sich hat" erkläre ich und hoffe, dass sie zustimmt. Es wäre das beste für alle.

„Ich werde es mir überlegen, aber kann dir nichts versprechen. Ich bin gerade erst zwanzig geworden und brauche erstmal Zeit für mich allein nach dem, was ich durchgemacht habe" ich nicke verständnisvoll. Ich kann verstehen, dass sie nicht von einer arrangierten Ehe in die andere rutschen will. „Danke das du es dir überlegst" dankbar drücke ich ihre Hand. „Wir müssen für das Baby shoppen gehen" sagt Sofiya mit einem kleinen Lächeln, woraufhin ich nicke. „Ich muss bald wieder nach Russland fliegen und mich um Alexejs Familie zu kümmern, aber davor können wir ja in die Stadt fahren" schlage ich vor und sehe wie ihr Lächeln noch breiter wird.

~

Eine halbe Stunde später öffne ich Sofiya die Tür, sodass sie einsteigen kann. Nach einer kurzen Fahrt halten wir vor einem großen Laden, der Kleidung sowie Zubehör für Babys verkauft. Aufgeregt quietscht Sofiya auf und zieht mich dann hinter sich in das Geschäft hinein. Schon nach wenigen Minuten bin ich vollgepackt mit Babykleidung. „Wie findest du den hier?" fragt Sofiya und hält einen flauschig weißen Eisbär-Body vor sich. Ihre Augen strahlen als sie es mir vors Gesicht hält. „Süß" sage ich schlicht und bekomme von ihr nur einen strengen Blick zugeworfen, bevor sie schon den nächsten Body in der Hand hält.
Ein paar Stunden später verlassen wir mit mehreren Taschen bepackt den Laden. „Ich brauche auch noch ein paar  Sachen" sagt Sofiya und blickt mich hoffnungsvoll an. Da ich ihr nicht widersprechen kann fahren wir zu einem weiteren Laden.

Sofiya

Wir betreten das luxuriöse Geschäft und sofort fällt mir ein beiges Kleid auf. „Wow" sage ich leise und fahre dann den Stoff mit meiner Hand nach. Die Farbe passt wunderbar zu meinem Hautton. „Probier es doch an, heute Abend kommen wichtige Geschäftsparter. Da kannst du es tragen"  rät er mir und winkt eine Verkäuferin her, welche mir das Kleid in eine Umkleide trägt. Nachdem wir noch ein paar weitere Kleider ausgesucht haben, gehe ich in die Umkleide, um mich umzuziehen.

Das erste ist ein dunkelblaues Wollkleid, welches ich für den Winter in Russland ausgesucht habe, falls wir bald wieder zurückkehren. „Wunderschön" sagt Nikolaj als ich es ihm zeige. Als Zweites ziehe ich das beige Kleid von vorhin an und muss staunen als ich mich im Spiegel betrachte. Es schmiegt sich perfekt an meine Kurven und auch mein Bauch wird betont. Durch den glitzernden Stoff funkeln meine grünen Augen auf. Es ist das erste Mal, dass ich mich schön fühle, seit ich in Freiheit bin. Immer als ich in den Spiegel gesehen habe, habe ich die misshandelte gebrochene Frau gesehen, aber jetzt sehe ich eine wunderschöne Frau. Eine freie Frau und das habe ich Nikolaj zu verdanken. Ich verdanke ihm mein Leben.

Tränen laufen meine Wangen hinunter und ich kann nicht anders als laut aufzuschluchzen. Tatjana und ich wären jetzt tot, wenn Nikolaj uns nicht gerettet hätte. Unser Sohn wäre jetzt tot. Plötzlich spüre ich zwei Arme um meinen Körper und werde an eine harte Brust gedrückt. Als ich hochblicke, erkenne ich Nikolaj, der mich besorgt mustert. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und lasse den Tränen freien Lauf. „Es ist alles gut" sagt Nikolaj beruhigend und streichelt mir sanft über die Haare. „Ich wäre tot, jetzt hättest du mich nicht gerettet" sage ich zwischen Schluchzern. „Aber du bist nicht tot Sofiya, du bist gesund und lebendig. Ich würde mein Leben geben um deins und das unseres Sohnes zu retten und ich verspreche dir, dass du nie wieder in Gefangenschaft leben wirst. Du musst nie wieder Angst um dein Leben habe" liebevoll streicht er mir die Tränen von den Wangen und lehnt sich runter um seine Lippen auf meine zu legen. Der Kuss ist sanft, doch er verstärkt das Versprechen, welches er mir gerade gegeben hat. Er lässt mich so sicher fühlen, wie ich es schon ewig nichtmehr getan habe.

Hallo meine Lieben!
Es tut mir leid, dass ich gerade so lange brauche, um zu updaten, aber leider habe ich gerade ziemlich viel Stress. Ich hoffe, dass es in den nächsten Wochen wieder etwas besser wird, sodass ich öfter updaten kann. Wie schön, dass Sofiya endlich glücklich ist, mal gucken wie lange das anhält (;

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