Kapitel 52

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{Leon-Sicht}

Der Abend verlief noch ganz entspannt. Wir lachten noch und tanzten. Meine Laune war aber nicht mehr so gut. Klar die Gesangseinlage mit Marlon hat echt Spaß gemacht, aber jetzt ist es anders. Alice ist vorhin raus gelaufen und sah echt nicht gut. Also ich meine, sie sah wunderschön aus, aber nicht ganz gesund. Ich hatte mir wirklich sorgen gemacht. Denn zuerst war alles gut und sie hat viel gelacht, aber dann kam der Tanz und da war es anders. Ihr blick wurde immer trauriger und sie blasser. Ich hätte gerne mit ihr geredet und hätte ihr zugehört, wie in der Nacht, als sie ohnmächtig geworden ist. Aber mein Bruder war schneller. Sie saßen draußen alleine auf einer Bank und sahen sehr vertraut aus. So sind Freunde eben, oder?
Es ging mir nicht mehr aus dem Kopf, bis wir wieder im Auto saßen. Ich war zwar anwesend, sprach aber mit keinem. Ich hatte einfach keine Lust dazu.
„Leon?" fragte jemand und riss mich wieder in die Realität. Ich sah auf und sah sie Person an. Es war Alice.
„Ja?" fragte ich knapp und sie sah etwas besorgt aus.
„Ähm. Ich komme ja wieder mit zum Training. Wäre es denn okay, wenn Delphi dabei ist?" Ich sah zwischen ihr und Delphi hin und her und beide sahen mich abwartend an.
„Ist mir egal." sagte ich knapp und sie nickte.
„Okay und wann trainieren wir?" fragte sie leise, als müsste sie aufpassen, was sie sagt.
„Morgen 14 Uhr." Wieder nickte sie.
„Okay, dann bis morgen." sagte sie und sah mich immer noch an. Ich nickte ihr nur leicht zu und wendete dann mein Blick ab. Ich hörte noch, wie die Mädchen sich verabschiedeten und dann ausstiegen. Dann fuhren wir auch schon weiter.
Marlon und ich wurden auch nach Hause gebracht und wir verabschiedeten uns von den Jungs. Als das Auto weiter fuhr, sah mich Marlon fragend und besorgt an. Ich sah ihn nur kurz an und ging dann ins Haus, ohne auf ihn zu warten. Ich lief schnell die Treppe hoch und dann ins Zimmer. Natürlich konnte ich ihm nicht entfliehen und verstecken kann ich mich im Zimmer auch nicht, denn...
Plötzlich stürmt Marlon rein und machte die Tür zu.
Denn es war unser Zimmer. Wir teilen uns ein, schon seit wir klein sind. Marlon blieb an der Tür stehen und sah mich wieder an. Allerdings wendete ich meinen Blick ab und setzte mich auf mein Bett.
Marlon atmete tief durch und stemmte seine Hände in seine Hüfte.
„Papa hat uns was zu essen gemacht. Er liegt schon im Bett und versucht zu schlafen. Ich hole das Essen und ziehst dich schon mal um." typisch mein Bruder, will sich immer um mich kümmern. Ich nickte nur leicht und er verschwand dann aus dem Zimmer. Langsam stand ich auf und zog mich um. Ich nahm mir eine Jogging und ein T-Shirt aus dem Schrank. Ich zog mich um und dann kam Marlon auch wieder. Er hatte zwei Teller in der Hand, wo Nudeln drauf waren.
„Ich hab die schnell in der Mikrowelle erwärmt. Das sollte aber kein Problem sein, oder?" fragte er und ich schüttelte den Kopf und zog mir schnell mein T-Shirt an. Ich ging auf ihn zu und nahm ihm die Teller ab.
„Na los, jetzt zieh du dich um, bevor du gleich kleckerst. Papa bringt dich sonst um." sagte ich und lachte etwas. Ich setzte mich auf mein Bett und Marlon zog sich um, dann setzte er sich zu mir.
Er nahm sein Teller und wir fingen an zu essen.
„Okay, sagst du mir jetzt, was los war?" fragte Marlon und ich aß weiter. Er aß auch weiter, sah mich aber dabei an. Ich verdrehte die Augen und aß das auf, was in meinem Mund war.
„Ich hab mir Sorgen um Alice gemacht." sagte ich knapp.
„Und deswegen warst du so abwesend zu jedem?" frage mein Bruder und ich zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß nicht. Es ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich hätte gerne gewusst, was passiert ist oder was los war. Naja, sie hat aber mit dir geredet und nicht mit mir." Ich senkte meinen Kopf und sah auf meinen Teller.
Ich weiß, ich kann Marlon alles sagen, denn er war bisher immer für mich da und dass schon seit unsere Mutter nicht mehr da ist.
„Hättest du dich besser gefühlt, wenn sie mit dir gesprochen hätte?" fragte er vorsichtig und ich nickte langsam.
„Ich denke schon. Ich meine, sie hat mir schonmal vertraut." Marlon legte seinen Teller bei Seite und legte sein Arm um meine Schulter.
„Und das tut sie immer noch, glaub mir. Sie wird es dir bestimmt noch sagen, da bin ich mir sicher, aber dafür brauch sie Zeit. Du darfst dich aber nicht von uns distanzieren Brüderchen. Wenn du das tust, tun es auch die Anderen und es wird wieder so wie vorher, dann kann selbst Alice uns nicht mehr helfen."
Ich nickte, denn ich wusste er hat Recht. Wir aßen zu ende und schauten dann noch einen Film. Marlon's Handy klingelte kurz und er sah drauf.
„Das war Juli. Er meinte, dass wir morgen 13:30 Uhr am Teufelstopf sein sollen. Die Jungs wissen schon Bescheid und die Mädchen sollen es nicht wissen. Anscheinend wollen uns Raban und Joschka etwas wichtiges sagen." sagte Marlon und zuckte unwissend mit den Schultern. Ich nickte nur und konzentrierte mich wieder auf den Film. Nachdem der Film zu Ende war, legten wir uns schlafen.

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